Welche Art von Signaturen ist rechtlich bindend?


Der Unterschied zwischen elektronischen und digitalen Signaturen
Grundsätzlich ist eine elektronische Signatur das Äquivalent zur digitalisierten handschriftlichen Unterschrift




Autor: GMO GlobalSign

Die Begriffe elektronische Signatur und digitale Signatur werden nicht selten falsch verwendet oder durcheinander geworfen. Als Zertifizierungsstelle sprechen wir häufig mit Unternehmen, denen die beiden Optionen nicht hinreichend klar sind. Oftmals wissen sie dann auch nicht, welche Art von Signatur sie in ihren Workflow integrieren sollen.

Deshalb wollen wir an dieser Stelle die Unterschiede genauer betrachten.

Elektronische Signaturen
In Anlehnung an das U.S. Federal ESIGN Act sind elektronische Signaturen definiert als: "Elektronischer Ton, Symbol, oder Prozess, angehängt oder logisch verbunden mit einem Vertrag oder einem anderen Datensatz durch eigene Ausführung oder Billigung einer Person, die diesen Datensatz unterzeichnen wollte." Grundsätzlich ist eine elektronische Signatur das Äquivalent zur digitalisierten handschriftlichen Unterschrift. Diese elektronische Signatur dient dazu, Inhalte in einem Dokument oder Bestimmungen in genau einem Dokument zu bestätigen.

Digitale Signaturen
Digitale Signaturen sind demgegenüber etwas ganz anders. Um das zu veranschaulichen, ist es hilfreich, für einen Moment einen Schritt zurückzugehen und sich die Sicherheitsprobleme rund um papierbasierte Dokumente und Workflows anzusehen. Die häufigsten Probleme, vor denen Personen und Unternehmen beim Umgang mit Papierdokumenten stehen, sind: Ist die Person, die das Dokument unterschrieben hat, diejenige, die sie vorgibt zu sein? Wie kann ich überprüfen, ob die Unterschrift gültig und nicht gefälscht ist? Wie validiere ich, ob das Dokument nicht manipuliert wurde? Zum Glück gibt es Notare, deren Spuren bis in das alte Ägypten zurückverfolgt werden können (laut der National Notary Association...). Notare spielen heute eine wichtige Rolle dabei, den an einer Transaktion beteiligten Parteien zuzusichern, dass das Dokument authentisch ist und man ihm vertrauen kann.

Wie Sie richtig vermuten, treten die gleichen Probleme bei elektronischen Dokumenten-Workflows auf. Im Gegensatz zu elektronischen Signaturen helfen digitale Signaturen allerdings das Problem zu lösen. Sie sind nämlich im Wesentlichen das virtuelle Äquivalent zu einer notariell beglaubigten Unterschrift. Bei digitalen Signaturen übernimmt quasi eine vertrauenswürdige dritte Partei, eine Zertifizierungsstelle (Certificate Authority (CA)), die Rolle des Notars und bestätigt die jeweilige Identität.

Zertifizierungsstellen binden diese Identität an ein PKI-basiertes digitales Zertifikat, so dass man digitale Signaturen bei Dokumenten und Cloud-basierten Signier-Plattformen einsetzen kann.

Wenn jemand ein Dokument digital signiert, verbindet ein kryptografischer Algorithmus das digitale Zertifikat mit den digital signierten Daten zu einem eindeutigen digitalen Fingerabdruck. Die Einzigartigkeit der beiden Signaturkomponenten macht digitale Signaturen zu einem tragfähigen Ersatz für handschriftliche Signaturen. Detaillierte Erläuterungen finden Sie unter Digitale Signaturen - Hinter den Kulissen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass digitale Signaturen durch den kryptografischen Vorgang folgendes verifizieren und sichern:
>>
Das Dokument ist authentisch und stammt von einer verifizierten Quelle
>> Das Dokument wurde seit der digitalen Signierung nicht manipuliert. Ist ein Dokument seit der Signaturanbringung geändert worden, wird die Signatur als ungültig angezeigt
>> Ihre Identität ist von einer vertrauenswürdigen Organisation (CA) verifiziert worden

Welche Art von Signaturen ist rechtlich bindend?
Je nach Art des signierten Dokuments wird in den meisten Ländern eine elektronische Signatur in Form eines gescannten Abbildes der handschriftlichen Unterschrift des Unterzeichners als rechtlich bindend angesehen, was aber von Land zu Land variiert.
Allerdings fordern heutzutage etliche Vorschriften (z.B. eIDAS) und auch Staaten digitale Signaturen statt elektronischer Signaturen. Einfach aufgrund der Tatsache, dass eine digitale Signatur Authentizität und Integrität gewährleistet, die in einem Gerichtsverfahren standhalten kann. Die Entscheidung darüber, welche Art von Signatur jemand implementieren will, hängt also von der Art der Dokumente ab, die signiert werden müssen und von dem zu erfüllenden Maß an Authentizität.

Verschiedene Arten von digitalen Signaturen
Jetzt, da wir den Unterschied zwischen elektronischen und digitalen Signaturen geklärt haben, werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Arten der erhältlichen digitalen Signaturen. Man kann bei verschiedenen Dokument-Plattformen und -Diensten mit digitalen Zertifikaten unterschiedliche Arten von Signaturen erstellen. Werfen wir einen Blick auf zwei der beliebtesten, Adobe PDF und Microsoft Word.

Adobe PDF
Adobe unterstützt zwei Arten von digitalen Signaturen: zertifizierte und genehmigte.

Zertifizierte Signaturen
Einem PDF eine Zertifizierungssignatur hinzuzufügen macht deutlich, dass Sie der Verfasser des Dokuments sind, den Inhalt abgeschlossen haben und das Dokument nach seiner Verteilung vor Manipulationen schützen wollen. Zertifizierte Dokumente zeigen am Kopf des Dokumentes eine blaue Schleife, die den Namen des Unterzeichners und den Herausgeber des Zertifikates zeigt - ein deutlich sichtbares Zeichen von Authentizität und für die Urheberschaft des Dokumentes.

Genehmigungssignaturen
Genehmigungssignaturen beschleunigen das Genehmigungsverfahren eines Unternehmens, indem von Personen oder Abteilungen erteilte elektronische Genehmigungen erfasst und in das ursprüngliche PDF eingebettet werden. Signaturen können individualisiert werden, um eine Abbildung (z.B. eine physische Unterschrift oder ein Dienstsiegel) und vielfältige Signatureinzelheiten (z.B. Signatur-Ort, -Datum, -Grund) hinzuzufügen.

Microsoft Word
Microsoft unterstützt ebenfalls zwei Arten von digitalen Signaturen - sichtbare und nicht sichtbare.

Signaturzeile
Sichtbare digitale Signaturen erscheinen als Signaturzeile, ähnlich wie bei einem physischen Dokument. Diese Methode wird häufig verwendet, wenn mehrere Benutzer Dokumente, wie Verträge oder sonstige Vereinbarungen, signieren müssen.

Nicht sichtbar
Nicht sichtbare Signaturen werden verwendet, wenn jemand die Dokumentenauthentizität, -integrität und -herkunft zusichern muss, aber keine sichtbare Signaturzeile benötigt. Dokumente mit einer nicht sichtbaren Signatur sind mit einem blauen Band in der Taskleiste gekennzeichnet.
(GMO GlobalSign: ra)

eingetragen: 18.07.16
Home & Newsletterlauf: 26.08.16


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KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

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DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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