Im Fokus der Attacken stand Norwegen
Cyber-Spionage: Warum China Skandinavien ausspioniert
Norwegen bei näherem Hinsehen für Cyber-Spione in mehr als einer Hinsicht ein lohnendes Ziel
(31.03.16) - Es ist erfahrungsgemäß schwer, Verantwortliche für Cyber-Angriffe zu benennen. China steht bei vielen Experten aber ganz oben auf der Liste der gefährlichsten Akteure. So hat das TIME Magazine jüngst berichtet, dass Wirtschaftsspionage in amerikanischen Unternehmen in 70 Prozent der Fälle auf chinesische Angreifer zurückgeht. Angesichts der mitunter schwierigen geopolitischen Beziehungen zwischen den Großmächten sind sowohl die USA als auch Japan naheliegende Ziele im Cyber-Warfare. Aber aktuelle Untersuchungen belegen, dass noch ein drittes Land verstärkt ins Visier der Angreifer gerät: Norwegen.
Im vergangenen Jahr tauchten erste Berichte auf, die auf Cyber-Spionageaktivitäten in Skandinavien hindeuteten. Im Fokus der Attacken stand offenbar Norwegen. Der Ursprung der Angriffe lag nach Einschätzung von Experten in China und in Russland.
Das abgelegene und relative kleine Norwegen ist auf den ersten Blick ein unwahrscheinliches Opfer. Doch bei näherem Hinsehen ist es für Cyber-Spione in mehr als einer Hinsicht ein lohnendes Ziel:
>> Norwegen ist ein überproportional wichtiger Rüstungsexporteur. Viele der dort ansässigen Unternehmen halten wertvolle Patente im Bereich der Waffentechnologie.
>> Norwegen liegt nahe am Polarkreis, und verfügt als einer der größten Erdöllieferanten der Welt über umfassendes Know-how im Bereich der Ölförderung. Damit ist das Land ein lukratives Spionageziel für die Geheimdienste von Ländern, die sich schon jetzt für den Rohstoffboom nach dem Schmelzen der arktischen Eisflächen in Stellung bringen wollen.
>> Norwegen ist Mitglied der NATO, und ein wichtiger Teil der nördlichen NATO-Flanke. Der Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg, ist Norweger. Auch das macht Norwegen unter Umständen zum attraktiven Ziel sei es aus strategischen oder aus symbolischen Gründen.
Der Chef des norwegischen Geheimdienstes, Morten Haga Lunde, hat im jährlichen Regierungsbericht zur Bewertung der Bedrohungslage die Einschätzung vom Vorjahr bekräftigt. Er stellt fest, dass es Angreifern aus China gelungen ist, vertrauliche Informationen norwegischer Unternehmen zu stehlen, um sie an die chinesische Rüstungsindustrie weiterzugeben.
Lunde betont, dass diese Angriffe nicht nur für Norwegen, sondern für die ganze Welt eine Gefahr darstellen.
Cyber-Security-Experten sind sich schon länger einig, dass es extrem schwer, wenn nicht sogar unmöglich ist, solche raffinierten, groß angelegten Angriffe abzuwehren zumal wenn diese von Regierungen finanziert und organisiert sind.
Blue Coat empfiehlt Unternehmen, ihre Incident Response durch den Einsatz von Advanced Threat Protection und forensischen Werkzeugen zu verbessern. Dies ermöglicht es ihnen:
>> erfolgreiche Angriffe schneller zu identifizieren;
>> zu erkennen, welche Daten kompromittiert wurden;
>> zu verstehen, wer angegriffen hat und wie;
>> den Vorfall schneller zu beheben, die Schäden zu minimieren und sich besser vor künftigen Angriffen zu schützen.
(Blue Coat Systems: ra)
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