Rechtliche Konsequenzen für Führungskräfte

TechTrends 2022: Was Unternehmen nach dem Ausnahmejahr 2021 erwartet

Veritas Technologies prognostiziert die wichtigsten Entwicklungen für das kommende Jahr



2021 war ein Jahr der Rekorde: Unternehmen mussten ihre digitale Transformation pandemiebedingt verstärkt vorantreiben, was erhebliche Lücken in ihrer IT-Sicherheit hinterlassen hat. Das nutzten Cyberkriminelle aus: Laut einer aktuellen Studie von Check Point sind die wöchentlichen Angriffe weltweit um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Jede Woche wurde eines von 61 Unternehmen von einer Ransomware-Attacke getroffen. Diese Zahlen sind beachtlich. Auch die Bußgeldhöhe bei Compliance-Verstößen erreichte einen Rekordwert: Die EU erhob im 3. Quartal fast 20-mal so hohe Strafen für DSGVO-Vergehen wie in den beiden vorangegangen Quartalen.

Damit sich Unternehmen zukünftig besser gegen Attacken von Cyberkriminellen und vor Compliance-Verstößen schützen können, hilft zum Jahresanfang ein Blick nach vorne: Was wird 2022 für Firmen wichtig, um sich besser aufzustellen? Laut Eric Waltert, VP DACH bei Veritas Technologies, sind folgende Entwicklungen zu erwarten:

Ransomware-Angriffe: Rechtliche Konsequenzen für Führungskräfte

Im vergangenen Jahr ist die Menge der Ransomware-Angriffe explosionsartig gestiegen, mit Folgen für Wirtschaft, Gesellschaft und das Informationsmanagement. Die Attacken haben schwere finanzielle Schäden in Milliardenhöhe verursacht und sind für Cyberkriminelle hoch lukrativ. Längst gehen Hacker immer zielgerichteter vor und nehmen verstärkt Organisationen ins Visier, die von Behörden als kritisch (KRITIS) eingestuft werden – etwa Krankenhäuser, Energieversorger oder den Lebensmittelhandel.

Das Leben der Menschen und ihre Sicherheit werden durch die Attacken und den dadurch verursachten IT-Ausfall konkret bedroht, weshalb die Behörden das Thema Ransomware stärker fokussieren werden. Veritas geht davon aus, dass Führungskräfte insbesondere von KRITIS-Organisationen nach einer erfolgreichen Ransomware-Attacke nachweisen müssen, dass sie alle notwendigen Maßnahmen haben einrichten lassen. Wird ihnen Fahrlässigkeit nachgewiesen, könnten sie nicht nur ihren Arbeitsplatz verlieren, es drohen rechtliche Konsequenzen. Daher sollten Führungskräfte die Bekämpfung von Ransomware zu einer ihrer wichtigsten Aufgabe machen.

Die kommenden Ransomware-Angriffe nutzen KI und ML

Cyber-Attacken werden nicht nur zielgerichteter, sondern auch ausgeklügelter. So könnten Hacker im kommenden Jahr verstärkt Schadcodes entwickeln, die sich automatisch anpassen: Die Algorithmen verändern die Malware, damit sie nicht von Antivirenprogrammen erkannt wird. Unternehmen sollten deswegen auch in Betracht ziehen, selbst Technologien auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) einzusetzen, um ihre Infrastrukturen und Daten automatisiert zu schützen.

Einheitliche Compliance-Strategie gewinnen an Bedeutung

Durch die digitale Transformation und hybride Arbeitsformen werden Daten über eine immer größere Bandbreite von Messaging- und Collaboration-Tools wie Teams oder Zoom verteilt. Außerdem fällt es angesichts der von Land zu Land unterschiedlichen Datenschutzbestimmungen immer schwerer, den Überblick über die Compliance-Regularien zu behalten.

Die Zahl an Lösungen, mit denen sich die Anforderungen sowie die Daten erfassen, archivieren und sichten lassen, ist immens gewachsen. Vielen Firmen fehlen die Ressourcen, um die Tools kontinuierlich zu verwalten. Gleichzeitig können sie es sich nicht leisten, die Compliance-Anforderungen zu vernachlässigen. Beiden Faktoren gerecht zu werden, erfordert einen einheitlichen Ansatz. Unternehmen sind deshalb gut beraten, ihre Daten über eine konsolidierte und integrierte Plattform zu archivieren, zu schützen und zu verwalten. So können sie ihre Daten effizienter administrieren und laufen nicht Gefahr, Bußgelder aufgrund von Compliance-Verstößen zahlen zu müssen.

KI-basierte Algorithmen ermöglichen präventives Monitoring

KI und ML bieten Unternehmen die Möglichkeit, Compliance-relevante Daten in großem Umfang zu monitoren, ohne dafür Mitarbeiter einzustellen. Durch die zusätzlichen Kapazitäten in Form von Bots können sie einen proaktiven Ansatz verfolgen. So lassen sich mithilfe von KI und ML Stichproben von Daten in ausreichendem Umfang entnehmen, um potenzielle Probleme rechtzeitig zu erkennen. Unternehmen können dadurch nicht nur die Auswirkungen von Compliance-Verstößen eindämmen, sondern auch negative Publicity vermeiden, die eine formelle Untersuchung zur Folge hätte.

Intelligente Informationen gewinnen an Dynamik

Die Umstellung auf hybride Arbeitsformen hat zu einem massiven Anstieg der Datenmenge geführt, die aus zahlreichen Quellen generiert wird. Für Unternehmen ist es entscheidend, dass sie diese Informationen schnell erfassen, archivieren und analysieren. Bei einem Großteil der Daten handelt es sich aber um "Dark Data", die zwar erfasst, verarbeitet und gespeichert werden, aber deren Inhalt und somit ihr Wert unbekannt ist. Laut einer Umfrage von Veritas handelt es sich bei den Daten, die deutsche Unternehmen speichern, im Schnitt um 30 Prozent Dark Data. Umso wichtiger ist es, solche Informationen zu erkennen. KI-basierte Technologie und spezielle Richtlinien können dabei helfen, sie zu klassifizieren, um zu definieren, welche Inhalte tatsächlich erfasst und analysiert werden müssen. Dies senkt die Kosten für das Unternehmen erheblich.

Neue Kategorie von Daten: Generative IT

Zunehmen wird in den kommenden drei Jahren auch der Einsatz von "Generative IT", also Technologien, die vorhandene Inhalte neu kombinieren und umfunktionieren, sodass neue Inhalte entstehen. Laut Gartner entfällt heute etwa ein Prozent der Daten auf Generative IT, 2025 soll es das Zehnfache sein. Dadurch entsteht eine neue Kategorie von Informationen, die verwaltet und geschützt werden müssen. Mit Klassifizierungswerkzeugen lässt sich der Lebenszyklus der Daten managen und Compliance-konform speichern – ein entscheidender Faktor für den Projekterfolg. Ansonsten verkommen die Informationen zu künftigen Dark Data.

Container-Anwendungen werden sich durchsetzen

2022 werden sich Kubernetes und die Orchestrierung von Containern verstärkt in Produktionsumgebungen durchsetzen. Sobald die Unternehmen von physischen auf virtuelle Umgebungen und Cloud-Anwendungen umgestiegen sind, werden sie im nächsten Jahr verstärkt Microservices und Container implementieren. Wer viele verschiedene Anwendungen einsetzt oder große und komplexe IT-Infrastrukturen nutzt, kann die Skalierbarkeit und Elastizität der Cloud voll ausschöpfen. Die Vorteile reichen von Kosteneinsparungen bis hin zu einer flexiblen Nutzung der unternehmensrelevanten Daten. Viele Cloud-Provider bieten bereits schlüsselfertige Kubernetes-Lösungen an, um ihren Kunden eine einfache Datenportierung zu ermöglichen. (Veritas Technologies: ra)

eingetragen: 17.01.22
Newsletterlauf: 02.03.22

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Meldungen: Unternehmen

Ransomware-Angriffe erfolgreich abwehren

Nextron Systems setzt ihre Mission zur Bekämpfung und frühzeitigen Erkennung von Cyberkriminalität fort. Als aufstrebender Thought Leader der Branche geht Nextron entschlossen voran, um Unternehmen weltweit vor den wachsenden Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen.

Security-Check für Krankenhaus-IT

Krankenhäuser verarbeiten zahlreiche Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten. Das Krankenhausinformationssystem (KIS), eine spezielle Software in der Medizinbranche, ist das Herzstück der medizinischen Versorgung und Datenhaltung. Wie sicher sind diese Systeme, und wie sicher sind sensible Daten bei der Übertragung?

Vereinheitlichung der Meldefristen für Schwachstellen

In den Trilog-Verhandlungen über den Cyber Resilience Act haben EU-Kommission, Europaparlament und der Rat der Europäischen Union eine Einigung erzielt.

CBL Datenrettung: Service-Partner EZSVS in Frankfurt a.M.

Das Büro des IT-Dienstleisters EZSVS (Germany) GmbH (gesprochen "easy services") in Frankfurt am Main ist ab sofort Servicepartner der CBL Datenrettung GmbH. Kundinnen und Kunden können hier defekte Speichermedien persönlich abgeben.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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