Bedrohung durch IOT- und mobile Malware


SophosLabs Threat Report 2019: Internetkriminellen geht es nicht mehr primär um Spionage oder Sabotage, sondern um größtmöglichen Profit - Windows-IT-Verwaltungs-Tools mutieren immer häufiger zu Cyber-Angriffs-Tools
Ransomware wird zunehmend von Hand gemacht und gezielt eingesetzt - Cyberkriminelle nutzen einfach verfügbare Tools, um Angriffe erfolgreich zu beenden



Sophos veröffentlichte ihren "Threat Report" für 2019. Der Report bietet Einblicke in neue und sich entwickelnde Trends im Bereich Cybersecurity. Die Forscher der SophosLabs haben hierfür Veränderungen in der Bedrohungslandschaft in den letzten 12 Monaten untersucht. Demnach zeigen sich für 2019 vor allem drei wichtige Trends und Herausforderungen für die Cybersicherheit:

>> Ransomware wird zunehmend von Hand gemacht und gezielt eingesetzt.
>> Cyberkriminelle nutzen einfach verfügbare Tools, um Angriffe erfolgreich zu beenden.
>> Die Bedrohung durch IOT- und mobile Malware ist unvermindert hoch.

"Die Bedrohungslandschaft entwickelt sich zweifellos weiter. Weniger qualifizierte Cyber-Kriminelle werden aus dem Geschäft gedrängt während die Stärksten unter ihnen ihr Spiel fortsetzen. Wir werden daher in der Zukunft weniger, aber intelligentere und stärkere Gegner haben. Den künftigen Internetkriminellen geht es nicht mehr um Spionage oder Sabotage, sondern um größtmöglichen Profit. " sagt Joe Levy, CTO von Sophos.

Der Sophos 2019 Threat Report konzentriert sich auf die wichtigsten Erkenntnisse hinsichtlich des veränderten Verhaltens der Cyberkriminellen sowie auf künftige Herausforderungen für die Cybersicherheit. Einige Erkenntnisse im Einzelnen:

Lukrative, handgemachte Ransomware-Angriffe werden Nachahmer finden
2018 erlebten wir die Entwicklung von gezielten Ransomware-Angriffen, bei denen Cyberkriminelle Millionen von Dollar erbeuteten. Diese gezielten Angriffe unterscheiden sich deutlich von den üblichen Angriffen nach dem Gießkannenprinzip, bei denen die Erpressungssoftware automatisch durch Millionen von E-Mail-Bots verteilt wird. Gezielte Ransomware ist schädlicher, denn hier sind keine Bots mehr am Werk, sondern Menschen, die eine Strategie entwickelt haben, wie sie vorgehen und gegen wen.

Im System des Opfers angekommen, sind sie in der Lage, Schutzfunktionen zu umgehen, Backups zu löschen und teilweise sogar eigene Spuren zu verwischen. So werden hohe Summen an Lösegeldern von den Opfern erpresst. Dieser "interaktive Angriffsstil", bei dem Gegner Schritt für Schritt manuell durch ein Netzwerk manövrieren, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Experten von Sophos glauben, dass der finanzielle Erfolg von SamSam, BitPaymer und Dharma Anreize für Nachahmerattacken schafft und für 2019 weitere Angriffe zu erwarten sind.

Cyberkriminelle setzen unsere eigenen Tools gegen uns ein
Der Report deckt eine weitere wegweisende Veränderung auf: Immer mehr Mainstream-Angreifer setzen APT-Techniken (Advanced Persistent Threat) ein, um leicht verfügbare IT-Tools zu nutzen, um in ein System vorzudringen und dort den Angriff abzuschließen sei es um vertrauliche Informationen vom Server zu stehlen oder Ransomware zu platzieren.

Eine Variante ist die Veränderung von Admin-Tools hin zu Cyber-Angriffstools. Cyberkriminelle verwenden integrierte Windows-IT-Verwaltungstools, einschließlich Powershell-Dateien und ausführbare Dateien von Windows Scripting, um Malware-Angriffe auszuführen.

Cyberkriminelle spielen digitales Domino. Durch die Verkettung einer Reihe von verschiedenen Skripttypen, die am Ende der Ereignisserie einen Angriff ausführen, können Hacker eine Kettenreaktion auslösen, bevor IT-Manager erkennen, dass eine Bedrohung im Netzwerk aktiv ist. Sobald der Einbruch gelungen ist, wird es schwierig, die Ausführung der Schadware zu stoppen.

Cyberkriminelle nutzen neuere Office-Angriffe, um Opfer anzulocken. Office-Exploits sind seit langem ein Angriffsvektor. Doch in letzter Zeit haben Cyberkriminelle alte Office-Dokumenten-Exploits zugunsten neuerer ausgetauscht.

EternalBlue wird zu einem Schlüsselwerkzeug für Cryptojacking-Angriffe. Die Windows-Patches für diese erstmals von WannaCry genutzte Sicherheitslücke stehen seit anderthalb Jahren zur Verfügung. Dennoch ist der EternalBlue-Exploit immer noch ein Favorit der Internetkriminellen. Die Kopplung von EternalBlue an Cryptomining-Software ist ebenfalls ein Erfolgsmodell für Cyberkriminelle. Durch die Verteilung in den Unternehmensnetzwerken konnte der Cryptojacker schnell mehrere Maschinen infizieren, was die Zahlungen an Hacker und die Kosten für Benutzer dramatisch erhöhte.

Fortwährende Bedrohung durch mobile und IoT-Malware
Malware wirkt sich nicht nur auf die Infrastruktur des Unternehmens aus, da die Bedrohung durch mobile Malware zunimmt. Angesichts der Zunahme bösartiger Android-Apps hat 2018 ein verstärkter Fokus auf Malware gelegen, die auf Telefone, Tablets und andere IoT-Geräte übertragen wurde. Da Privathaushalte und Unternehmen immer mehr internetgebundene Geräte verwenden, haben Kriminelle neue Wege gefunden, um diese Geräte als Knotenpunkte bei großen Botnetzangriffen zu verwenden.

Im Jahr 2018 demonstrierte VPNFilter die zerstörerische Wirkung von Malware-Waffen, die eingebettete Systeme und Netzwerkgeräte betrafen, die keine offensichtliche Benutzeroberfläche haben. Mirai Aidra, Wifatch und Gafgyt lieferten außerdem eine Reihe automatisierter Angriffe, die vernetzte Geräte als Knoten in Botnetzen für verteilte Denial-of-Service-Angriffe, Mining-Kryptowährung und Infiltrationsnetzwerke nutzten.

"Bei der Abwehr von Cyber-Angriffen wird man auch in Zukunft immer wieder vor Überraschungen stehen. Cyber-Kriminalität ist heute nicht nur ein lukratives Geschäft, sondern besticht auch zunehmend durch sehr gutes Design und hohe Intelligenz. Doch auch die Security-Branche entwickelt sich schnell. Beispielsweise durch Machine Learning, verhaltensbasierte Erkennung und die intelligente Vernetzung der Security, kann Sophos eine Vielzahl an modernen und hoch entwickelten Angriffen erkennen und abwehren. Die Security entwickelt sich rasch und ist in vielen Fällen bereits den Cyber-Kriminellen mindestens einen Schritt voraus", erklärt Michael Veit, Security Experte bei Sophos. (Sophos: ra)

eingetragen: 25.11.18
Newsletterlauf: 10.12.18

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Meldungen: Hintergrund

Verschlechterung der Sicherheitslage

Verschieden große Budgets für die Abwehr je Firma tragen erheblich zur Verschlechterung der Sicherheitslage bei. Es besteht eine große Kluft zwischen Unternehmen, die über die Finanzkraft verfügen, um fortschrittliche Sicherheitslösungen zu implementieren, und solchen, die sich dies nicht leisten können.

Nachfrage nach HDDs mit höheren Kapazitäten

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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