Zugänge zu Unternehmen schon ab 50 US-Dollar erhältlich

Ransomware-Angriffe bestehen aus einem Ökosystem an Akteuren

Werbung für und Bereitstellung von Dienstleistungen und Partnerschaften auf spezialisierten Dark-Web-Marktplätzen und -Foren - Ransomware-Betreiber erhält Gewinnanteil zwischen 20 und 40 Prozent, Rest verbleibt beim Partner



Ransomware-Angriffe, bei denen Daten verschlüsselt und Lösegeld erpresst werden, treffen Unternehmen jeder Größe und Branche. Es kann dabei leicht der Eindruck entstehen, dass die Akteure beliebig agieren. Tatsächlich steckt dahinter jedoch ein komplexes Ökosystem mit vielen unterschiedlichen Akteuren, die jeweils individuelle Rollen übernehmen. Kaspersky informiert in einem neuen Report über das komplexe Ökosystem hinter Ransomware.

Entwickler, Bot Master, Verkäufer von Zugangsdaten oder Ransomware-Betreiber: das Ransomware-Ökosystem besteht aus einer Vielzahl an Akteuren. Sie alle bieten im Darknet unterschiedliche Dienstleistungen via Anzeigen an. Selbständig agierende, prominente Profigruppen besuchen solche Websites eigentlich nicht, aber REvil, beispielsweise, die in den vergangenen Quartalen zunehmend Organisationen im Visier hatten, veröffentlichen ihre Angebote und Neuigkeiten nun regelmäßig über Affiliate-Programme. Dabei entsteht eine Partnerschaft zwischen dem Ransomware-Betreiber und dem Kunden, wobei der Ransomware-Betreiber als Verkäufer eine Gewinnbeteiligung zwischen 20 und 40 Prozent erhält, während die verbleibenden 60 bis 80 Prozent beim "Affiliate-Partner" verbleiben. Die Auswahl der Partner folgt einem ausgefeilten Prozess mit Regeln, die von den Ransomware-Betreibern festgelegt wurden - einschließlich geografischer Beschränkungen oder politischer Ausrichtungen, gleichzeitig werden Ransomware-Opfer Nutzen maximierend ausgewählt.

Verkäufer und Kunde beziehungsweise Partner vereint das gemeinsame Streben nach Profit, weswegen es sich bei den am meisten infizierten Organisationen häufig um einfachere Ziele handelt, zu denen der Zugang besonders einfach war. Solche Zugänge werden auf Auktionsplattformen versteigert oder zu Fixpreisen ab 50 US-Dollar in Darknet-Foren angeboten. Bei den Angreifern handelt es sich meistens um Botnet-Besitzer, die an massiven und breit angelegten Kampagnen mitwirken und den Zugang auf die Geräte ihrer Opfer in großen Mengen verkaufen. Verkäufer von Zugangsdaten sind dagegen stets auf der Suche nach öffentlich bekannt gewordenen Schwachstellen in mit dem Internet verbundener Software, wie beispielsweise VPN-Applikationen oder E-Mail-Gateways, mit denen sie Organisationen infiltrieren können.

Ransomware-Betreiber verkaufen Malware-Samples und Ransomware-Builder in der Regel für 300 bis 4.000 US-Dollar. Ein weiteres Geschäftsmodell ist Ransomware-as-a-Service, bei dem Ransomware mit kontinuierlicher Unterstützung durch ihre Entwickler für 120 US-Dollar pro Monat oder 1.900 US-Dollar pro Jahr angeboten wird.

Gemeinsam über Risiken aufklären und Gegenmaßnahmen ergreifen

"In den vergangenen zwei Jahren haben wir gesehen, dass Cyberkriminelle im Umgang mit Ransomware mutiger geworden sind", erklärt Craig Jones, Director of Cybercrime bei INTERPOL. "Solche Angriffe beschränken sich nicht mehr nur auf große Unternehmen und Regierungsorganisationen. Ransomware-Betreiber sind bereit, praktisch jedes Unternehmen unabhängig von seiner Größe zu attackieren. Die Ransomware-Branche ist eine komplexe Branche, an der viele verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Rollen beteiligt sind. Um etwas gegen sie zu unternehmen, müssen wir uns darüber informieren, wie sie funktioniert, und sie als eine Einheit bekämpfen. Der Anti-Ransomware-Day ist eine gute Gelegenheit, darauf aufmerksam zu machen und die Öffentlichkeit daran zu erinnern, wie wichtig es ist, wirksame Sicherheitspraktiken anzuwenden. Das Global Cybercrime Programme von INTERPOL und unsere Partner sind fest entschlossen, die weltweiten Auswirkungen von Ransomware zu reduzieren und die Gesellschaft vor den Schäden zu schützen, die durch diese wachsende Bedrohung verursacht werden."

"Das Ransomware-Ökosystem ist vielschichtig und es stehen viele Interessen auf dem Spiel", ergänzt Dmitry Galov, Sicherheitsforscher im Globalen Forschungs- und Analyseteam (GReAT) von Kaspersky. "Es ist ein sich stets ändernder Markt mit vielen Spielern, einige recht opportunistisch, andere sehr professionell und gewieft. Sie wählen keine spezifischen Ziele aus, sondern attackieren möglicherweise jede Organisation unabhängig von deren Größe, wenn sie Zugriff auf ein System erhalten. Ihr Geschäft floriert und wird dementsprechend nicht so schnell verschwinden. Zum Glück können recht einfache Sicherheitsmaßnahmen die Angreifer stoppen. Dabei helfen schon Standardverfahren wie regelmäßige Software-Updates und Backups."

"Wirksame Maßnahmen gegen das Ransomware-Ökosystem können erst getroffen werden, wenn dessen Grundlagen wirklich verstanden werden", so Ivan hinzu Kwiatkowski, leitender Sicherheitsforscher im Globalen Forschungs- und Analyseteam (GReAT) von Kaspersky. "Durch unseren Report möchten wir zum Verständnis beitragen, wie Ransomware-Angriffe genau organisiert sind, damit die IT-Sicherheits-Community angemessene Gegenmaßnahmen ergreifen kann." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 09.06.21
Newsletterlauf: 09.09.21

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Meldungen: Unternehmen

Ransomware-Angriffe erfolgreich abwehren

Nextron Systems setzt ihre Mission zur Bekämpfung und frühzeitigen Erkennung von Cyberkriminalität fort. Als aufstrebender Thought Leader der Branche geht Nextron entschlossen voran, um Unternehmen weltweit vor den wachsenden Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen.

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Krankenhäuser verarbeiten zahlreiche Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten. Das Krankenhausinformationssystem (KIS), eine spezielle Software in der Medizinbranche, ist das Herzstück der medizinischen Versorgung und Datenhaltung. Wie sicher sind diese Systeme, und wie sicher sind sensible Daten bei der Übertragung?

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Das Büro des IT-Dienstleisters EZSVS (Germany) GmbH (gesprochen "easy services") in Frankfurt am Main ist ab sofort Servicepartner der CBL Datenrettung GmbH. Kundinnen und Kunden können hier defekte Speichermedien persönlich abgeben.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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