Passagier kann Flugrichtung verändern
Entertainment-System des Flugzeugs gehackt und dessen Richtung geändert
Zögern kann zu nicht-autorisierten Manipulationsversuchen führen sogar während des Fluges
Statement zur Sicherheit des Luftverkehrs von Bogdan Botezatu, Sicherheitsexperte von Bitdefender
(10.06.15) - Ein Computer-Sicherheitsexperte hat sich während eines Flugs in das Entertainment-System des Flugzeugs gehackt und dessen Richtung geändert. Dieser Vorwurf steht laut Medienberichten in einem Durchsuchungsbefehl des FBI für Chris Roberts von One World Labs in Denver. Demnach hätte er es kurzfristig seitwärts fliegen lassen, indem er ein Triebwerk in den Steigflug versetzte.
Roberts hat dem FBI gegenüber ausgesagt, dass er sich bereits 15- bis 20-mal in die Systeme von Flugzeugen der Modelle Boeing 737, Boeing 757 und Airbus A-320 eingewählt hätte. Dazu hat er die elektronische Box unter dem Sitz durch Wackeln und Drücken gelockert sowie per Ethernet-Kabel mit seinem Notebook verbunden. Dann konnte sich der in Nordamerika prominente Hacker über Standard-IDs und Passwörter in das Entertainment-System einwählen. Anschließend überschrieb er Computer-Code für das Management der Schubkraft der Turbinen und veränderte die Werte. Nachdem das FBI seine Geräte beschlagnahmt hatte, ermittelte es das entsprechende Flugzeug, mit dem Roberts damals von Denver nach Chicago flog. Die Boxen unter seinem Sitz sowie dem Nachbarsitz zeigten tatsächlich Anzeichen von Manipulationen.
"Die Sicherheit des Luftverkehrs ist inzwischen eines der wichtigsten Themen für die gesamte Forschungsgemeinschaft, nicht zuletzt aufgrund bisher ungeklärter Flugzeugabstürze in den vergangenen Jahren", erklärt Bogdan Botezatu, Sicherheitsexperte bei Bitdefender. "Doch wegen der hohen Sensibilität des Themas fühlen sich Unternehmen der Branche häufig unwohl und geben Drittanbietern nur selten Zugang zu den viele Millionen Euro teuren Flugzeugen. Doch ihr Zögern kann zu nicht-autorisierten Manipulationsversuchen führen sogar während des Fluges , die möglicherweise die Sicherheit der Passagiere tatsächlich gefährden. Offene Kommunikation und Kooperation wären jedoch wichtig, um versteckte Fehler in den Kommunikationssystemen des Luftverkehrs zu entdecken. Dadurch könnten langfristig sowohl Hersteller als auch Passagiere von mehr Sicherheit profitieren." (Bitdefender: ra)
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