Infos zu Sicherheitslücken auf Schwarzmarkt kaufen
Deutscher Geheimdienst wird zum gefährlichsten Hacker: Der BND will die verschlüsselte Datenübertragung im Internet auswerten
eco und Piratenpartei kritisieren geplante BND-Ausspähattacken über gekaufte Sicherheitslücken
(28.11.14) - Zu den bekannt gewordenen Plänen des Bundesnachrichtendienstes auf dem Schwarzmarkt Sicherheitslücken (sogenannte Zero-Day-Exploits) anzukaufen und zum Ausspähen fremder Rechner und Netzwerke zu nutzen, sagt eco Vorstand Politik und Recht Oliver Süme:
"Das Vorhaben des Bundesnachrichtendienstes steht aus unserer Sicht in krassem Widerspruch zu dem von der Bundesregierung im Rahmen der Digitalen Agenda definierten und mit dem geplanten IT-Sicherheitsgesetz verfolgten Ziel, Deutschland zum führenden Standort für IT-Sicherheit zu machen. Diesem Ziel würde es eher entsprechen, bekannte Sicherheitslücken möglichst rasch zu schließen, bevor sie zum Einfallstor für Kriminelle und damit zur potenziellen Gefahr für den Verbraucher werden. Wir appellieren daher an den Bundestag, dieses Programm im Zusammenhang mit den dafür vorgesehen finanziellen Mitteln kritisch zu prüfen."
Auch der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Stefan Körner, ist fassungslos:
"Von einem verantwortungsbewussten Nachrichtendienst sollte man erwarten, dass er alles tut, um Sicherheitslücken in unserer Infrastuktur möglichst schnell beseitigen zu lassen. Stattdessen aber will der Bundesnachrichtendienst künftig Informationen über Sicherheitslücken auf dem Graumarkt erwerben und der Branche, die davon lebt, unsere Infrastruktur anzugreifen, auch noch Geld aus unseren Steuern zuführen. Wenn das die Strategie der Bundesregierung ist, sich für unsere Sicherheit einzusetzen, sollten wir die Regierung und ihre Nachrichtendienste viel mehr fürchten als die immer wieder herbeifabulierte Gefahr des Cyberterrors."
(Piratenpartei: eco: ra)
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