Falsch konfigurierte Services


1,5 Mrd. geleakte Unternehmens- und Kundendokumente entdeckt
12.000 Terabyte an Daten sind über falsch konfigurierte Server wie FTP, SMB, rsync und Amazon S3 öffentlich zugänglich - Zu den exponierten Daten zählen Gehaltsabrechnungen, Steuererklärungen, Krankenakten, Kreditkarteninformationen sowie Firmengeheimnisse von Unternehmen




Nur wenige Wochen vor Inkrafttreten von DSGVO skizzierte ein neuer Report von Digital Shadows den Umfang an personenbezogenen Daten, die im Open, Deep und Dark Web weltweit zu öffentlich zugänglich sind. Die Europäische Union ist mit 36,5Prozent und rund 537 Mio. Dokumenten am stärksten betroffen - rund 22Prozent der Dokumente (122.809.545 Mio. Dokumente) stammen aus Deutschland.

Insgesamt konnten die Threat Intelligence Experten von Digital Shadows in den ersten drei Monaten dieses Jahres über 1.550.447.111 vertrauliche Unternehmens- und Kundendateien mit über 12.000 Terabyte an Daten identifizieren. Zum Vergleich: Das sind 4.000-mal mehr Daten als bei den Panama Papers (2,6 Terabyte).

Die Dateien sind über offene Amazon Simple Storage Service (S3), rsync, SMB bzw. FTPserver, falsch konfigurierte Websites und Network Attached Storage (NAS)-Laufwerke öffentlich zugänglich. Die oft in die Negativschlagzeilen geratenen Cloud Online-Speicher von Amazon sind dabei nur in 7Prozent der Fälle betroffen. Stattdessen sind es ältere, aber immer noch weit verbreitete Technologien wie SMB (33Prozent), rsync (28Prozent) und FTP (26Prozent), auf denen die sensiblen Dateien am zu finden sind.

Zu den am häufigsten exponierten Dokumenten zählen Gehaltsabrechnungen (700.000 Dateien) und Steuererklärungen (60.000 Dateien). Aber auch persönliche Kontaktdaten (14.687 Dokumente) und Patientenlisten (4.548 Dokumente) fanden sich unter den Dateien. In einem konkreten Fall entdeckte Digital Shadows eine große Menge an Point-of-Sales(POS)-Terminaldaten, also Kundendaten, die an einer bargeldlosen Verkaufsstelle in einem Supermarkt oder in einer Filiale erfasst werden. Dazu zählen auch Transaktionsdaten, Uhrzeit, Ort und sogar Kredit- und Geldkarteninformationen.

Auf Unternehmensseite stellen öffentlich zugängliche Intellectual Property-Dateien, also geistiges Eigentum ein Risiko dar. Zu den brisanten Fundstücken zählt u. a. die Zusammenfassung eines Patents einer Lösung für erneuerbare Energien ironischerweise mit dem Vermerk "streng vertraulich". Ein weiteres Beispiel ist proprietärer Quellcode, der im Rahmen einer Copyright-Anmeldung eingereicht wurde und Details zum Design und dem Workflow einer Website für Software Electronic Medical Records (EMR) enthält.

Häufigste Quelle exponierter Daten von Unternehmen sind Vertragspartner und Dritte. So wurden eine erschreckende Menge an Sicherheitsbewertungen und Ereignisse von Penetrationstests aufgedeckt. Darüber hinaus fand Digital Shadows falsch konfigurierte Kunden-Backups, die mit dem Internet verbunden sind und so unbeabsichtigt vertrauliche Informationen der Öffentlichkeit preisgeben.

"Während wir uns verstärkt darauf konzentrieren, unsere IT-Security auszubauen und neue Hackerangriffe abzuwehren, vergessen wir oft die Daten, die über falsch konfigurierte Services bereits im Umlauf sind", erklärt Rick Holland, Chief Information Security Officer bei Digital Shadows. "Gerade im Hinblick auf die bevorstehende Datenschutzgrundverordnung der EU und den damit verbundenen regulatorischen Auflagen sollte die große Menge an exponierter Daten, die online zu finden sind, jedem Unternehmen und jeder Organisation zu denken geben."
(Digital Shadows: ra)

eingetragen: 03.06.18
Newsletterlauf: 13.06.18

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Meldungen: Studien

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

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