Es mangelt an Cyberhygiene

Umfrage: Zwischen Sorglosigkeit und Cyber-Angst – die Deutschen und ihre IT-Sicherheit

Fast 60 Prozent der Deutschen sorgen sich, dass ihre vernetzten Geräte gehackt werden - Zwei Drittel setzen Maßnahmen wie Multifaktor-Authentifizierung zum Schutz ihrer Geräte ein



Vielen Deutschen sind Cybergefahren in den vergangenen zwölf Monaten deutlich bewusster geworden. Laut der aktuellen "EMEA Consumer Security"-Studie von Cisco sieht das mehr als ein Drittel so. Gleichzeitig sorgen sich fast 60 Prozent der Befragten, dass ihre vernetzten Geräte gehackt werden könnten. Einige Sicherheits-Basics werden wohl auch darum überraschend gut genutzt (MFA). Müssen die Nutzer allerdings selbst aktiv werden, zeigen sich bedenkliche Mängel in der Cyber-Hygiene.

Sechs von zehn Deutschen machen sich darüber Gedanken, dass ihre vernetzten Geräte angegriffen werden könnten. Entsprechend ist auch das Risikobewusstsein für persönliche Daten bei über einem Drittel der Befragten ausgeprägter als noch vor einem Jahr (38 Prozent). Mit dem steigenden Gefahrenbewusstsein geht auch ein überraschend hohes Wissen zu den Möglichkeiten einher, Geräte für den Einsatz von Hybrid Work abzusichern.

Multifaktor-Authentifizierung? Aber sicher!

Mehr als die Hälfte der Befragten nutzt bereits die Multifaktor-Authentifizierung (MFA), um ihre Geräte zu schützen – nur jedem Fünften ist dieser Begriff noch fremd. Erfreulich ist, dass bereits 68 Prozent der Personen, die private Geräte nutzen, MFA einsetzen. Ein wichtiger Schritt, denn auch die Nutzung privater Geräte für berufliche Aufgaben ist in Deutschland spätestens mit "Hybrid Work" längst Normalität. Die Hälfte aller Befragten nutzt Privathandys für Firmen-E-Mails. Jeweils gut 40 Prozent bearbeiten darüber Dokumente oder tätigen berufliche Anrufe. Etwas seltener kommen Privatgeräte für kollaborative Aufgaben zum Einsatz, beispielsweise Videokonferenzen oder virtuelle Arbeitsräume (30 Prozent). Das belegt bereits, dass die Absicherung privater Devices von Seiten der IT- oder Security-Teams Priorität haben muss.

"In unserer Hybrid Work World spielt IT-Security eine entscheidende Rolle für das flexible, vernetzte Leben und Arbeiten", sagt Michael von der Horst, Managing Director CyberSecurity, Cisco Deutschland. "Ich freue mich sehr, dass das Bewusstsein für IT-Security bei vielen Deutschen vorhanden ist. Allerdings hilft das beste Wissen nichts, wenn man nicht persönlich auch danach handelt."

Fehlende Cyber-Hygiene und ausbleibende Eigeninitiative

Dem Wissen über die kritische Bedeutung der eigenen vernetzten Geräte steht jedoch eine erschreckende Untätigkeit gegenüber. Beispielsweise ist der Schutz des heimischen WLANs noch viel zu selten eine echte Priorität in deutschen Haushalten. Ein Fünftel aller Deutschen (20 Prozent) hat ihr WLAN-Passwort noch nie geändert und bei weiteren 17 Prozent ist dies schon mehr als ein Jahr her. Dabei fällt auf, dass besonders die junge Generation wenig pro-aktiv bei diesem Thema ist. Ein Drittel der deutschen Studenten hat ihr WLAN-Passwort noch nie geändert.

Ebenfalls kritisch ist die Nutzung von öffentlichen WiFi-Netzen. Fast ein Drittel aller Deutschen (32 Prozent), die mobile Geräte für Privates und Berufliches nutzen, loggen sich häufig oder sehr häufig in öffentliche WiFi-Netze ein, um beispielsweise E-Mails abzurufen. Auch bei komplexeren Aufgaben, wie dem Zugriff über VPN oder der Nutzung vertraulicher Dokumente verwenden 29 Prozent häufig oder sehr häufig öffentliches WiFi. Das kann problematisch werden, da über den Grad der Absicherung dieser Netze selten etwas bekannt ist und ein unbefugter Eingriff durch Hacker somit wahrscheinlicher wird.

Mehrheit folgt Cybersecurity-Ratschlägen aus persönlichem Umfeld

Wenn es um Ratschläge zur Absicherung von Geräten und zum sicheren Surfen geht, vertraut die Mehrheit der Deutschen auf das persönliche Umfeld. 42 Prozent folgen den Hinweisen von Freunden und Verwandten, unter den Frauen sind es sogar 51 Prozent. 30 Prozent suchen Rat von Kollegen und fast jeder Vierte versucht IT-Security-Tipps in seinen sozialen Medien zu finden. Demgegenüber fallen andere, deutlich validere Informationsquellen ab: Ratschläge von Geräteherstellern werden nicht einmal von einem Fünftel der Befragten (19 Prozent) in Anspruch genommen, Hinweise staatlicher Stellen nur von etwa jedem Zehnten (12 Prozent).

"Informationsquellen zu IT-Security mit dem leichtesten Zugang werden am häufigsten genutzt und nicht die, mit der höchsten Expertise", analysiert Michael von der Horst. "Gerade für Hersteller und IT-Abteilungen stellt sich die Aufgabe, Tipps zur Cyber-Sicherheit deutlich zugänglicher und noch intuitiver nutzbar zu machen."

Die "EMEA Consumer Security"-Studie wurde im August 2022 durch Censuswide im Auftrag von Cisco in Deutschland und anderen Ländern erhoben – darunter u.a. dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Italien. An der Befragung nahmen in Deutschland 1.000 Personen teil, 50 Prozent davon Vollzeitbeschäftigte. (Cisco Systems: ra)

eingetragen: 27.10.22
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Meldungen: Tipps & Hinweise

Häufige Hinweise auf Identitätsmissbrauch

Sicherheitsforscher von Barracuda haben die häufigsten Extended Detection and Response-(XDR)-Erkennungen des Jahres 2023 analysiert, basierend auf Daten der Barracuda Managed XDR Plattform, die von einem 24/7 Security Operations Center (SOC) unterstützt wird. Die Ergebnisse zeigen die häufigsten Wege, auf denen Angreifer versuchten – und scheiterten –, dauerhaften Zugang zu Netzwerken zu erlangen.

Warum Kliniken als Target?

Cyberattacken machen vermehrt Schlagzeilen im Gesundheitswesen, immer häufiger sind Krankenhäuser und Kliniken das Ziel von Angriffen. Das belegen auch die Zahlen: 2022 waren drei Viertel der deutschen Gesundheitseinrichtungen Opfer von Cyberangriffen, so das Ergebnis der Global Healthcare Cybersecurity Study 2023.

Hacker nutzen in der Regel Sicherheitslücken in der IT-Infrastruktur aus, um in die IT-Systeme einzudringen. Viele Angriffe erfolgen meist niederschwellig.

DDoS-Attacken von Hacktivisten

Aktuell lässt sich eine Zunahme des Hacktivismus, d. h. von Hacking-Angriffen im Namen von Ideologien und politischen Zielen feststellen. Sie wollen Aufmerksamkeit erregen und Symbole, Personen und Institutionen stören. Die Websites und verbundenen bürgernahen Services staatlicher Einrichtungen bieten eine großzügige Angriffsfläche.

Modernisierung von Storage-Infrastrukturen notwendig

Künstliche Intelligenz und GenAI sind für Unternehmen die größte Chance seit der Cloud – und wahrscheinlich auch die größte Herausforderung. Das liegt vor allem an den enormen Datenmengen, die mit dem KI-Einsatz einhergehen. Deshalb müssen Unternehmen unbedingt auch an ihre Storage-Infrastruktur denken, wenn es um Investition in KI geht. Dell Technologies gibt fünf Tipps für eine Modernisierung. Die meisten Unternehmen haben verstanden, dass sie investieren müssen, um KI erfolgreich einzusetzen und das volle Potenzial der smarten Algorithmen auszuschöpfen. Einer Umfrage von Dell Technologies zufolge wollen 76 Prozent der IT-Entscheider ihre Ausgaben für KI erhöhen, doch letztlich kommt es auch darauf an, in welche Technologien und Strategien die Budgets fließen. Häufig ist eine Modernisierung von Storage-Infrastrukturen notwendig, da traditionelle Speichersysteme die hohen Anforderungen von KI nicht erfüllen können. Schließlich sind KI-Modelle nicht nur auf umfangreiche Trainingsdaten angewiesen, sondern generieren selbst auch jede Menge neuer Daten.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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