Globale Cyberkriegsführung hat zugenommen

Deutsche fühlen sich am besten auf Bedrohungen der Datensicherheit vorbereitet, zeigt internationale Umfrage

Deutsche Institutionen und Politiker warnen vor russischen Cyberangriffen, dennoch fühlen sich mehr als 40 Prozent der Deutschen sicher in Bezug auf ihre Online-Sicherheit



Surfshark - ein Cybersicherheitsunternehmen - hat eine internationale Umfrage in Australien, Kanada, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den USA durchgeführt, um die Ansichten der Menschen über ihre digitale Privatsphäre zu untersuchen. Laut der Studie sind die Deutschen besonders zuversichtlich, was die Bedrohungen des Datenschutzes angeht. Mehr als 40 Prozent der Befragten fühlen sich in Bezug auf ihre Online-Privatsphäre sicher. Dies erweist sich als relevant, da in den letzten Wochen ein weltweiter Anstieg der Cyberangriffe um 800 Prozent gemeldet wurde.

Den Befragten aus fünf verschiedenen Ländern wurde eine Reihe von Fragen dazu gestellt, wie sie ihre Online-Aktivitäten sehen und schützen. Die Daten zeigen, dass 58 Prozent der deutschen Befragten um ihre Online-Privatsphäre besorgt sind, viel weniger als die Menschen in Australien, dem Vereinigten Königreich, Kanada und den USA. Zum Vergleich: Von fast 2.000 Befragten auf internationaler Ebene machen sich 70 Prozent Sorgen um ihre Online-Sicherheit, während ein Drittel bereits Opfer von Datenschutzverletzungen geworden ist.

Darüber hinaus entscheidet sich immer noch jeder dritte Deutsche dafür, die Privatsphäre von Apps, Websites und Plattformen für ihre Qualität zu opfern. Nur 57 Prozent verwalten aktiv die Berechtigungen für die von ihnen installierten Apps, obwohl satte 89 Prozent angeben, dass ihnen die Privatsphäre im Internet wichtig ist. Wenn man bedenkt, dass neun von zehn Verstößen gegen die Cybersicherheit auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, ist es wichtig, auf verdächtige E-Mails zu achten, keine Dateien von nicht vertrauenswürdigen Websites herunterzuladen, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren und eine gute Cyberhygiene zu betreiben.

Deutschland war in den letzten Jahren Opfer mehrerer groß angelegter Cyberangriffe aus Russland und hatte im Jahr 2020 die achthöchste Cyberkriminalitätsrate weltweit. Erst im vergangenen Jahr wurde dem russischen Geheimdienst vorgeworfen, mit Phishing-E-Mails versucht zu haben, Zugang zu privaten E-Mail-Konten von Bundestags- und Landtagsabgeordneten zu erhalten.

Seit Russland am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert ist, hat die globale Cyberkriegsführung zugenommen", erklärt Aleksandr Valentij, Chief Information Security Officer bei Surfshark. "Es ist schwierig, Cyberangriffe in bestimmten Regionen einzudämmen, und es besteht immer die Möglichkeit von Kollateralschäden in fast jedem Land der Erde."

In den ersten Tagen der Invasion in der Ukraine verursachte ein mutmaßlicher russischer Cyberangriff einen teilweisen Ausfall der Breitbanddienste für Privatkunden in der Ukraine und anderen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland. Während der Cyberkrieg in der Ukraine weiter eskaliert, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) deutsche Unternehmen vor einer erhöhten Gefahr, während sich die Grünen-Bundesparteichefn auf mögliche Hackerangriffe auf kritische Infrastrukturen vorbereitet.

Trotzdem sind die Deutschen zuversichtlich, dass sie sich selbst schützen können, und nutzen häufiger als Befragte aus anderen Regionen datenschutzorientierte Dienste. Laut Surfshark Alert, einem Mechanismus zur Erkennung von Datenschutzverletzungen, war im Jahr 2021 jeder achte Deutsche von einer Datenschutzverletzung betroffen, während es in den USA nur zwei von drei sind. Laut der aktuellen Statistik zu Cyberangriffen gab es im Jahr 2020 1578 deutsche Opfer, was einem Anstieg von 86 Prozent gegenüber 2019 entspricht.

Der User Attitudes Privacy Survey 2022 hatte eine Stichprobengröße von 1925 Befragten, aufgeteilt in statistisch repräsentative Pools von Personen aus Australien, Kanada, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den USA. Die Umfrage wurde im November 2021 durchgeführt und umfasste Personen im Alter von 16 bis 65+ Jahren. (Surfshark: ra)

eingetragen: 29.04.22
Newsletterlauf: 14.06.22

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Meldungen: Studien

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

Prüfung der NIS2-Readiness

Die Cybersicherheit gewinnt für Unternehmen in ganz Europa immer mehr an Bedeutung, aus diesem Grund hat das Sans Institute eine aufschlussreiche Umfrage gestartet, um die Bereitschaft und das allgemeine Bewusstsein für die NIS2-Richtlinie der EU zu bewerten. Die Initiative "The Sans Survey: NIS2 Directive Readiness & Awareness" ist ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, wie gut Unternehmen auf die umfassenden Änderungen vorbereitet sind, die diese bedeutende Aktualisierung der Cybersicherheitsvorschriften mit sich bringt.

Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

Professionelle Arbeitsumgebung erhalten

Laut der Daten, die das Cybersicherheitsunternehmen NordLayer gesammelt hat, sperrt ein beträchtlicher Anteil der Arbeitgeber (72 Prozent) böswillige Webseiten und Inhalte für Erwachsene. Böswillige Webseiten können zu schweren Sicherheitsbedrohungen führen, indem sie Malware verbreiten, während Webseiten mit Erwachseneninhalten oft aufgrund von Bedenken wegen unangemessener Inhalte und möglicher Produktivitätsverluste gesperrt sind.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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