Security-Markt leidet unter Fachkräftemangel


Studie: Der deutsche IT-Security-Markt legt bis 2020 um mehr als 15 Prozent zu
Neuer großer Anbietervergleich zu "Cyber Security Solutions & Services" in Deutschland



Um durchschnittlich mehr als sieben Prozent jährlich wächst der deutsche IT-Security-Markt in den kommenden zwei Jahren. Von 2018 bis 2020 soll er von insgesamt gut 5,7 Milliarden Euro auf fast 6,6 Milliarden Euro zulegen. Das entspricht einem Plus von mehr als 15 Prozent. Dies prognostiziert der neue große Anbietervergleich "ISG Provider Lens Germany 2019 Cyber Security Solutions & Services". Die vom Marktforschungs- und Beratungshaus ISG Information Services Group durchgeführte Studie stellt in ihrer fünften Auflage zudem fest, dass das Marktvolumen der Security-Dienstleistungen inklusive Cloud-Services besonders stark wächst, und zwar durchschnittlich um fast elf Prozent im Jahr. Neben dieser übergreifenden Marktentwicklung untersuchte ISG in der Studie zudem 80 Anbieter in acht Teilmärkten.

"Der deutsche Security-Markt steht aktuell unter den Zeichen eines akuten Fachkräftemangels und der neuen Datenschutz-Grundverordnung DSGVO", sagt Frank Heuer, Senior Advisor der ISG Information Services Group und Lead Advisor der Studie. "Beides befeuert die Nachfrage nach externen Ressourcen merklich. Die Zahlen der Studie spiegeln dies wider. Ihnen zufolge fällt insbesondere das Wachstum bei Security-Dienstleistungen überdurchschnittlich aus."

Zudem bieten mittlerweile alle führenden Anbieter Managed Security Services an. Knappe qualifizierte Ressourcen, eine zunehmende Frequenz von Cyberattacken und die Notwendigkeit eines stets aktualisierten Spezialistenwissens machen Managed Security Services immer beliebter. Dabei halten die meisten Anbieter Security Operations Center (SOC) mit deutschem Standort vor. Da der IT-Sicherheits-Markt ein mittlerweile sehr reifer Markt ist, müssen die Anbieter für Security-Dienstleistungen ein sehr breit angelegtes und innovatives Lösungsspektrum vorweisen können. Im "Leader"-Quadranten des Marktsegments "Security Services Large Accounts" konnten sich acht Anbieter positionieren: Accenture, Atos, CANCOM, Computacenter, DXC Technology, IBM, Symantec und T-Systems. Dieses Segment bezieht sich auf IT-Security-Dienstleistungen für Kunden mit mindestens 5.000 Mitarbeitern.

Neben den Anbietern für "Security Services Large Accounts" hat die ISG-Studie auch den Dienstleistungsmarkt für Mittelstandskunden sowie sechs weitere Teilmärkte analysiert: "Identity & Access Management (IAM)", "Data Leakage/Loss Prevention (DLP)/Datenschutz", "Netzwerksicherheit", "Rechenzentrums- & Cloud-Security", "Pervasive & Predictive Security" sowie "Endpoint Security".

Identity & Access Management (IAM)
IAM hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Security-Thema entwickelt. Dabei wird in Zukunft die Bedeutung noch steigen, weil im Zuge von Industrie 4.0 nun zum Beispiel auch die Identitäten von Maschinen zu definieren und zu schützen sind. Dadurch nimmt die Anzahl der Benutzer, Geräte und Dienste stetig zu und so auch die Anzahl von digitalen Identitäten, die zu verwalten sind.

Data Leakage/Loss Prevention (DLP), Datensicherheit
Beim Thema Datenschutz und dem Schutz vor unerwünschtem Datenverlust sehen die ISG-Analysten die Trends der vergangenen Jahre bestätigt. So nimmt etwa die zunehmende geschäftliche Nutzung privater Endgeräte weiter zu. Auch mit der seit Ende Mai 2018 geltenden Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind der Datenschutz und damit auch die DLP-Lösungen noch weiter ins Rampenlicht gerückt. Neben mobilen, Big-Data- und Cloud-Lösungen, bieten soziale Netzwerke und andere Social Media-Plattformen Angriffsflächen, die das Risiko von Datenabflüssen weiter erhöhen. Deshalb haben viele Anbieter ihre Lösungen vor allem unter diesem Gesichtspunkt ausgebaut.

Netzwerksicherheit
Bei der Netzwerksicherheit stellten die ISG-Analysten einen Paradigmenwechsel fest: Ging man früher davon aus, dass Angreifer aus dem eigenen Netzwerk ausgeschlossen werden konnten, muss man beim Schutz vor Cyberangriffen inzwischen umdenken. Ausgangspunkt aller Überlegungen ist die Annahme, dass der Angreifer sich bereits im eigenen Netz befindet. Dadurch entstehen ganz neue Anforderungen an die Netzwerksicherheit und die diesbezüglichen Lösungsanbieter.

Rechenzentrums- und Cloud-Security
Besonders vor dem Hintergrund der DSGVO und ihren Strafandrohungen müssen Unternehmen Compliance-Richtlinien einführen und deren Einhaltung überwachen. Die führenden Anbieter dieses Marktsegments sind deshalb in der Lage, die physischen und virtuellen Infrastrukturen in der Cloud und im eigenen Rechenzentrum umfassend zu überwachen, Attacken automatisch in Echtzeit zu erkennen, zu blockieren und fälschungssicher zu protokollieren.

Pervasive & Predictive Security
Daten und deren punktgenaue Auswertung (Big Data) sind eine wichtige Grundlage, um Cyberangriffe oder Bedrohungen zielgerichtet vorhersagen zu können. Deshalb ist es ISG zufolge auch nicht verwunderlich, dass in diesem Marktsegment viele Anbieter präsent sind, die zudem im Big-Data-/Data-Analytics-Umfeld aktiv sind. Auch Künstliche Intelligenz spielt im Portfolio der Anbieter von Pervasive & Predictive Security eine zunehmend bedeutende Rolle.

Endpoint Security
Neben der traditionellen Bekämpfung bekannter Malware spielen auch unbekannte Bedrohungen sowie auch immer mehr erpresserische Angriffe mit Ransomware eine zunehmende Rolle. Die Provider setzen zur Bekämpfung mittlerweile auch verstärkt auf Künstliche Intelligenz. Endpoint Security gewinnt an Bedeutung, denn Cybercrime-Angriffe beginnen meist mit der Übernahme eines Clients, sei es durch den Besuch einer bösartigen Webseite oder den Klick auf einen Phishing-Link.
(ISG - Information Services Group: ra)

eingetragen: 06.10.18
Newsletterlauf: 29.10.18

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Meldungen: Studien

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

Prüfung der NIS2-Readiness

Die Cybersicherheit gewinnt für Unternehmen in ganz Europa immer mehr an Bedeutung, aus diesem Grund hat das Sans Institute eine aufschlussreiche Umfrage gestartet, um die Bereitschaft und das allgemeine Bewusstsein für die NIS2-Richtlinie der EU zu bewerten. Die Initiative "The Sans Survey: NIS2 Directive Readiness & Awareness" ist ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, wie gut Unternehmen auf die umfassenden Änderungen vorbereitet sind, die diese bedeutende Aktualisierung der Cybersicherheitsvorschriften mit sich bringt.

Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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