Stand der PKI-Automatisierung

Unternehmen haben angesichts der wachsenden Anzahl digitaler Zertifikate nur wenig Vertrauen in manuelle Prozesse

Beinahe zwei Drittel der Unternehmen zeigen sich einigermaßen bis äußerst besorgt über den zeitlichen Aufwand für die Zertifikatsverwaltung



DigiCert veröffentlichte die Ergebnisse seiner diesjährigen Umfrage zum aktuellen Stand der PKI-Automatisierung, aus denen hervorgeht, dass die Anzahl der öffentlich und privat vertrauenswürdigen PKI-Zertifikate, die Unternehmen im Schnitt zu verwalten haben, bei über 50.000 liegt. Wer diese Menge an Zertifikaten manuell verwalten möchte, riskiert bei falscher Handhabung kostspielige Ausfälle. Zwei Drittel der Befragten trafen solche Ausfälle im letzten halben Jahr – ganze 25 Prozent sogar fünf bis sechs Mal. Aufgrund dieser und anderer Probleme besteht starkes Interesse an der PKI-Automatisierung. Bei führenden Unternehmen ist die Zertifikatsverwaltung mit sechs Mal größerer Wahrscheinlichkeit bereits automatisiert. Sie halten PKI-SLAs ein und setzen die Selbstmeldung von Mängeln wirksamer um.

Beinahe zwei Drittel der Unternehmen zeigen sich einigermaßen bis äußerst besorgt über den zeitlichen Aufwand für die Zertifikatsverwaltung. Außerdem fehlt es ihnen an Transparenz. In 37 Prozent der Unternehmen sind mehr als drei Abteilungen an der Zertifikatsverwaltung beteiligt, was ein einheitliches Vorgehen erschwert. Die an der Umfrage beteiligten Unternehmen geben an, dass im Schnitt bis zu 1.200 Zertifikate eigentlich gar nicht verwaltet werden, und beinahe die Hälfte der Befragten (47 Prozent) entdeckt regelmäßig nicht genehmigte Zertifikate, also Zertifikate, die ohne das Wissen oder die Hilfe der IT-Abteilung implementiert wurden.

"Das Zertifikatsaufkommen hat drastisch zugenommen", weiß Brian Trzupek, DigiCert SVP of Product. "Darüber hinaus wurde die Gültigkeitsdauer für öffentliche TLS-Zertifikate seit 2018 von drei Jahren auf ein Jahr verkürzt. Deshalb wird es für Unternehmen immer schwieriger, Workflows für digitale Zertifikate manuell zu verwalten. Deshalb wenden sie sich zunehmend der Zertifikatsautomatisierung zu. In diesem Zusammenhang muss für sie jedoch erkennbar sein, wie das Ganze funktioniert und welche langfristigen Kosten und Sicherheitsvorteile die Automatisierung mit sich bringt."

"Ausfälle von Diensten aufgrund abgelaufener PKI-Zertifikate stellen für sämtliche Organisationen ein permanentes Risiko dar, das sich durch die jetzt kürzeren obligatorischen Erneuerungsintervalle verdoppelt hat", berichtet Michele Liberman, SaaS Operations Manager bei Smart Communications. "Der Verwaltungsaufwand ist enorm, da Ablauf, Anforderung, Erstellung und Bereitstellung für jedes einzelne Zertifikat überwacht werden müssen. Aus betrieblicher Sicht ist die Automatisierung zwecks Risikosenkung und Minderung des Koordinationsaufwands daher äußerst sinnvoll."

PKI-Automatisierung ist in den meisten Unternehmen zum Thema geworden, 91 Prozent denken zumindest darüber nach. Nur neun Prozent geben an, Automatisierungsmaßnahmen in diesem Bereich nicht in Erwägung zu ziehen und daran auch nichts ändern zu wollen. Die Mehrheit (70 Prozent) plant, in den nächsten 12 Monaten eine Lösung zu implementieren. Ein Viertel der Befragten befindet sich derzeit in der Implementierungsphase oder hat diese sogar schon abgeschlossen.

Nicht alle Unternehmen sind gleich

Mit einer Reihe von Fragen wurde überprüft, wie die Umfrageteilnehmer in einem breiten Spektrum an PKI-Kennzahlen abschneiden. Nach Auswertung der Ergebnisse wurden die Befragten in drei Gruppen unterteilt:

>> Spitzenreiter: Organisationen mit optimaler Umsetzung

>> Schlusslichter: Organisationen mit mangelhafter Umsetzung

>> Mittelfeld: Organisationen mit akzeptabler Umsetzung

Anschließend wurden die Spitzenreiter mit den Schlusslichtern verglichen, um die Unterschiede zu ermitteln und herauszufinden, was die Spitzenreiter besser machen.

Das Ergebnis: Die Spitzenreiter weisen in jedem Bereich doppelt bis dreifach bessere Ergebnisse als die Schlusslichter auf, darunter bei der Vermeidung von PKI-Sicherheitsrisiken und PKI-Ausfallzeiten sowie bei der Einhaltung PKI-spezifischer SLAs. Schlusslichter erleiden diverse PKI-bezogene negative Konsequenzen, darunter Produktivitätsverluste, Compliance-Probleme, Kundenabwanderung und sogar Umsatzeinbußen.

Was PKI-Spitzenreiter besser machen

PKI-Spitzenreiter sind eher der Meinung, PKI-Automatisierung sei wichtig für die Zukunft ihres Unternehmens. Zudem sind sich Spitzenreiter doppelt so bewusst, wie hoch der Zeitaufwand für das PKI-Management ist. Ausführliche Informationen zu den von PKI-Spitzenreitern ergriffenen Maßnahmen und den sich daraus ergebenden Vorteilen finden Sie in unserem Bericht.

Empfehlungen

DigiCert empfiehlt Unternehmen, sich mit der Automatisierung ihrer Zertifikatsverwaltung zu befassen und ihre geschäftlichen Abläufe gegebenenfalls entsprechend anzupassen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin Best Practices bei der PKI-Implementierung befolgen. Hier ein paar Beispiele:

Zertifikate:

>> Ermitteln Sie alle Zertifikate und listen Sie den Bestand auf, aufgeschlüsselt unter anderem nach TLS-, Code-Signing- und Client-Zertifikaten.

>> Korrigieren Sie Schlüssel und Zertifikate, die von den Unternehmensrichtlinien abweichen.

>> Sichern Sie das Ausstellen und Widerrufen von Zertifikaten durch Best Practices ab. Standardisieren und automatisieren Sie die Registrierung, Ausstellung und Erneuerung von Zertifikaten.

Zertifikats-Workflows: Nutzen Sie für nicht oder manuell verwaltete Zertifikats-Workflows wie Code-Signing, Dokumentsignierung, E-Mail-Zertifikate oder andere Identitäts- und Zugriffsprüfungslösungen eine Software mit zentralen Übersichts- und Steuerfunktionen, mit der Sie Workflows automatisieren können.

ReRez Research befragte im Rahmen dieser Umfrage IT-Fachleute aus 400 Unternehmen der Regionen EMEA, Nordamerika, Lateinamerika und Asien-Pazifik, die mindestens 1.000 Mitarbeiter beschäftigen.Weitere Informationen sowie den Download-Link zum vollständigen Bericht finden Sie unter www.digicert.com/campaigns/de-pki-automation

(DigiCert: ra)

eingetragen: 24.10.21
Newsletterlauf: 14.01.22

DigiCert: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Unternehmen

Ransomware-Angriffe erfolgreich abwehren

Nextron Systems setzt ihre Mission zur Bekämpfung und frühzeitigen Erkennung von Cyberkriminalität fort. Als aufstrebender Thought Leader der Branche geht Nextron entschlossen voran, um Unternehmen weltweit vor den wachsenden Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen.

Security-Check für Krankenhaus-IT

Krankenhäuser verarbeiten zahlreiche Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten. Das Krankenhausinformationssystem (KIS), eine spezielle Software in der Medizinbranche, ist das Herzstück der medizinischen Versorgung und Datenhaltung. Wie sicher sind diese Systeme, und wie sicher sind sensible Daten bei der Übertragung?

Vereinheitlichung der Meldefristen für Schwachstellen

In den Trilog-Verhandlungen über den Cyber Resilience Act haben EU-Kommission, Europaparlament und der Rat der Europäischen Union eine Einigung erzielt.

CBL Datenrettung: Service-Partner EZSVS in Frankfurt a.M.

Das Büro des IT-Dienstleisters EZSVS (Germany) GmbH (gesprochen "easy services") in Frankfurt am Main ist ab sofort Servicepartner der CBL Datenrettung GmbH. Kundinnen und Kunden können hier defekte Speichermedien persönlich abgeben.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.