Zunehmende Gefahren durch E-Mails

E-Mail-Sicherheit 2022: Mehr Gefahren, mangelnde Cyber-Resilienz

Neue Studie verdeutlicht die steigenden Gefahren durch E-Mails und die Auswirkungen der geringen Cyber-Resilienz deutscher Unternehmen



Der geschäftliche Alltag ohne E-Mails? Undenkbar! Gerade seit der Corona-Pandemie ist die E-Mail zum unverzichtbaren Kommunikationswerkzeug geworden. Der neue Lagebericht zur E-Mail-Sicherheit 2022 des Cybersecurity-Experten Mimecast zeigt, dass 76 Prozent der deutschen Unternehmen in den vergangenen 12 Monaten einen Anstieg an E-Mails festgestellt haben. Natürlich werden E-Mails nicht nur zum Informationsaustausch mit Partnern oder Kollegen genutzt – für Cyberkriminelle sind sie einer der Hauptangriffsvektoren: 74 Prozent der Befragten geben an, dass sie einen Anstieg an bedrohlichen E-Mails registriert haben. Erschreckenderweise besitzen knapp 60 Prozent aktuell kein wirksames E-Mail-Sicherheitssystem. Mimecast hat für den neuen Lagebericht 1.400 internationale Experten aus den Bereichen Informationstechnologie und Cybersicherheit befragt.

Als größte Sicherheitsherausforderung des neuen Jahres sehen 55 Prozent die gestiegene Zahl an Cyberattacken, 50 Prozent der Befragten fürchtet sich vor den immer smarter werdenden Angriffen. Knapp die Hälfte der Teilnehmenden gibt an, einen Anstieg an Phishing-Mails mit infizierten Links oder Anhängen bemerkt zu haben, 45 Prozent klagen über den vermehrten Missbrauch ihrer Marke durch Spoofing-E-Mails. Trotz dessen scheint die Bedrohungslage den deutschen Unternehmen nicht vollkommen bewusst zu sein: lediglich 17 Prozent meinen, es sei unvermeidlich, dass ihre Geschäftsabläufe einen negativen Einfluss durch eine E-Mail-Attacke erleiden werden.

Mangelhafte Cyber-Resilienz deutscher Unternehmen

Obwohl sich die Gefahrenlage stetig zuspitzt, sind viele Unternehmen nicht ausreichend geschützt. Knapp 60 Prozent der Befragten verfügen momentan noch nicht über eine Cyber-Resilienz-Strategie. Dabei ist gerade diese wichtig, um dem gestiegenen Gefahrenpotenzial länger Stand zu halten. So leidet auch die Spoofing-Abwehr unter der fehlenden Cyber-Resilienz. Lediglich ein Drittel der deutschen Unternehmen sieht laut der Befragung "Spoofing – unterschätze Gefahr?" E-Mail-Spoofing als eine der aktuell größten Cybergefahren an. 93 Prozent der Befragten fühlen sich gut oder sehr gut gegen E-Mail-Spoofing geschützt – allerdings haben nur 72 Prozent bereits DMARC-Lösungen im Einsatz. Den größten Nutzen von DMARC sehen Unternehmen im Schutz vor E-Mail-Spoofing (55 Prozent), der sicheren E-Mail-Kommunikation mit Partnern und Kund:innen (50 Prozent) sowie in dem erhöhten Schutz der eigenen Marke (39 Prozent).

Fehlendes Budget und unzureichend geschultes Personal

Die Gründe für die teils mangelhafte Sicherheitsstrategie sind vielfältig, es zeigt sich jedoch die Tendenz, dass in erster Linie das zu knapp bemessene Sicherheitsbudget deutscher Unternehmen eine Rolle spielt: Im Schnitt werden lediglich 14 Prozent des IT-Budgets in die Cyber-Resilienz investiert. Dies zeigt sich auch in der Abwehr von E-Mail-Spoofing-Attacken, die unternehmenseigene E-Mail-Domains fälschen. Knapp die Hälfte der Teilnehmenden macht die Wissenslücken des Teams dafür verantwortlich, dass Spoofing-Angriffe nicht verhindert werden können. 46 Prozent meinen, dass die benötigten technologischen Lösungen fehlen würden und 33 Prozent klagen über ein unzureichendes Budget. Außerdem berichten 61 Prozent, dass die Integration einer DMARC-Lösung noch nicht erfolgt sei, da andere Sicherheitslösungen Priorität hätten, und 20 Prozent erachten die von E-Mail-Spoofing ausgehenden Gefahren schlichtweg als zu gering.

"Wir drehen uns im Kreis. Viele IT-Sicherheitsteams können Unternehmen nicht mehr schützen, der Druck durch die angestiegenen Attacken ist zu hoch und das Budget zu knapp bemessen. Es scheint, als würden viele Entscheidungsträger die Cybersecurity immer noch nicht zur Priorität machen", so Michael Watzl, Director Channel Sales DACH bei Mimecast. "Die Anzahl an Cyberangriffen wird nicht schlagartig zurückgehen – im Gegenteil, unsere Untersuchung macht deutlich, dass die Angriffe wohl auch in diesem Jahr in Anzahl und Schadensumfang steigen werden. Natürlich ist die Implementierung einer umfassenden Cyber-Security-Strategie mit Aufwand und Kosten verbunden. Im Vergleich zum Ausmaß einer erfolgreichen Cyberattacke sind diese jedoch weitaus geringer, und vor allem sind sie planbar. Wir empfehlen deshalb, bereits vor einem Angriff in Vorkehrungen wie eine mehrschichtige Cybersecurity-Infrastruktur zu investieren, die auch das meist genutzte Tool von Unternehmen schützt: Die E-Mail. Denn wird man unvorbereitet von einem Cyberangriff getroffen, ist Schadensbegrenzung kaum mehr möglich!"

Der Lagebericht zur E-Mail-Sicherheit 2022 wurde im Auftrag von Mimecast von Vanson Bourne zwischen Oktober und November 2021 durchgeführt. An der Befragung haben 1.400 Sicherheitsexperten aus Deutschland, den USA, Kanada, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Dänemark, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabische Emiraten, Südafrika, Singapur und Australien teilgenommen.

(Mimecast: ra)

eingetragen: 29.05.22
Newsletterlauf: 07.07.22

Mimecast: Kontakt und Steckbrief

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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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