Kontrolle durch Data Loss Prevention


Datenleck von unterwegs: Vier Security-Maßnahmen für mobiles Arbeiten
Remote und mobiles Arbeiten hat den traditionellen Netzwerkperimeter nahezu überflüssig gemacht



Von Christoph M. Kumpa, Director DACH & EE bei Digital Guardian

Für viele Mitarbeiter ist das Arbeiten von unterwegs oder aus dem Home-Office zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Sicherheitsrisiken werden dabei jedoch oft übersehen: Auf Laptops, Mobiltelefonen und Tablets befinden sich häufig sensible Unternehmensdaten wie vertrauliche E-Mails und Dokumente, personenbezogene Daten oder Finanzinformationen. Durch ein gestohlenes oder verlorenes Gerät steigt das Risiko eines Datenlecks. Nach der DSGVO stellt der Verlust eines mobilen Firmengeräts mit personenbezogenen Daten eine Datenschutzverletzung dar, die mit Bußgeldern von bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des weltweiten Gesamtjahresumsatzes geahndet werden kann.

Es ist unmöglich, den Verlust mobiler Endgeräte durch Mitarbeiter komplett zu verhindern. Um das Risiko eines Datenlecks zu minimieren, mag es verlockend erscheinen, mobiles Arbeiten einzuschränken. Doch dies kann sich negativ auf die Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit auswirken. Flexibles Arbeiten ist heutzutage für viele Mitarbeiter eine Selbstverständlichkeit, daher ist es wichtig, dass Unternehmen entsprechende Richtlinien und Sicherheitsmaßnahmen einführen.

1. Entwicklung von Richtlinien für mobiles Arbeiten
Mitarbeiter müssen klar über die Regeln und Best Practices ihres Unternehmens in Bezug auf mobiles Arbeiten informiert werden. Die Richtlinien sollten folgende Punkte abdecken:

>> Anwendungen und Informationen, auf die Mitarbeiter per Mobilgerät zugreifen dürfen
>> Mindestanforderungen der Sicherheitskontrollen für Mobilgeräte
>> Vom Unternehmen bereitgestellte Komponenten wie SSL-Zertifikate zur Geräteauthentifizierung
>> Unternehmensrechte für Änderungen auf Mobilgeräten wie ein Remote-Wipe verlorener oder gestohlener Devices. Dazu gehören die Haftung des Unternehmens für die personenbezogenen Daten eines Mitarbeiters, falls ein Gerät aus Sicherheitsgründen gelöscht werden muss, sowie die Haftung des Mitarbeiters für den Verlust sensibler Unternehmensdaten, die durch Fahrlässigkeit oder Missbrauch des Mitarbeiters verursacht wurden.
>> Regelmäßige Sicherung und sachgemäße Speicherung von Unternehmensdaten

2. Verschlüsselung von Geräten, E-Mails und sensiblen Daten
Da Daten durch BYOD (Bring Your Own Device) aus dem Kontrollbereich vieler Security-Maßnahmen geraten, ist es wichtig, dass Unternehmen sensible Daten sowohl im Ruhezustand als auch bei Übertragung verschlüsseln. Entsprechende Data Security-Lösungen ermöglichen die Verschlüsselung von Geräten, E-Mails sowie Daten, und häufig wird die Encryption-Funktion mit Kontroll- und Überwachungsfunktionen verbunden. Data Security-Software versieht proaktiv sensible Informationen in E-Mails sowie Anhänge mit einem Security-Tag, klassifiziert und verschlüsselt sie. Dies bietet eine adäquate Antwort auf die Sicherheitsherausforderungen durch gesetzliche Regelungen, Remote-Arbeitskräfte, BYOD und Projekt-Outsourcing.

3. Überwachung und Kontrolle durch Data Loss Prevention (DLP)
Remote und mobiles Arbeiten hat den traditionellen Netzwerkperimeter nahezu überflüssig gemacht. Unternehmen müssen sich nicht mehr nur auf die Sicherung des Perimeters, sondern auch auf die Sicherung von Daten konzentrieren, unabhängig davon, wo diese sich gerade befinden. Data Loss Prevention (DLP) umfasst eine Reihe von Tools und Prozessen, die sicherstellen, dass sensible Daten nicht verloren gehen, missbraucht oder von unbefugten Benutzern abgerufen werden. DLP-Software klassifiziert vertrauliche und geschäftskritische Daten und identifiziert Verstöße gegen die von Unternehmen definierten Richtlinien oder gesetzlichen Regelungen wie der DSGVO.

Sobald Sicherheitsverstöße identifiziert werden, erzwingen DLP-Tools deren Behebung durch Warnmeldungen, Verschlüsselung und weiteren Schutzmaßnahmen, um zu verhindern, dass Mitarbeiter aus Versehen oder mit böswilliger Absicht sensible Daten weitergeben. DLP überwacht und kontrolliert auch Endpunkt-Aktivitäten, filtert Datenströme in Unternehmensnetzwerken und überwacht Daten in der Cloud, um diese im Ruhezustand sowie bei Übertragung und Gebrauch zu schützen. Dies verschafft Sicherheitsteams einen umfangreichen Einblick, wenn Mitarbeiter versuchen, Daten in einer Weise zu bewegen, die gegen Sicherheits- oder Datenschutzrichtlinien verstößt, und blockiert den Vorgang.

4. Mitarbeiter schulen
Regelmäßige Schulungen können Mitarbeitern helfen, die Risiken und potenziellen Folgen des Verlusts eines mobilen Endgeräts zu verstehen und vorsichtig zu agieren. Im Rahmen dieser Schulungen ist es auch wichtig, die Bedeutung einer rechtzeitigen Meldung von verloren gegangenen oder gestohlenen Geräten hervorzuheben.

Mobiles Arbeiten ist ein wichtiger Bestandteil heutiger Unternehmenskultur. Auch wenn nicht verhindert werden kann, dass Mitarbeiter Geräte verlieren, kann die Wahrscheinlichkeit eines Datenlecks minimiert werden. Durch die oben genannten Best Practices wie Mitarbeiterschulungen, festgelegte Richtlinien und den Fokus auf datenzentrierte Sicherheitstechnologien können Unternehmen das Sicherheitsrisiko durch verlorene und gestohlene Geräte erheblich einschränken.
(Digital Guardian: ra)

eingetragen: 24.02.19
Newsletterlauf: 04.04.19

Digital Guardian: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps & Hinweise

Häufige Hinweise auf Identitätsmissbrauch

Sicherheitsforscher von Barracuda haben die häufigsten Extended Detection and Response-(XDR)-Erkennungen des Jahres 2023 analysiert, basierend auf Daten der Barracuda Managed XDR Plattform, die von einem 24/7 Security Operations Center (SOC) unterstützt wird. Die Ergebnisse zeigen die häufigsten Wege, auf denen Angreifer versuchten – und scheiterten –, dauerhaften Zugang zu Netzwerken zu erlangen.

Warum Kliniken als Target?

Cyberattacken machen vermehrt Schlagzeilen im Gesundheitswesen, immer häufiger sind Krankenhäuser und Kliniken das Ziel von Angriffen. Das belegen auch die Zahlen: 2022 waren drei Viertel der deutschen Gesundheitseinrichtungen Opfer von Cyberangriffen, so das Ergebnis der Global Healthcare Cybersecurity Study 2023.

Hacker nutzen in der Regel Sicherheitslücken in der IT-Infrastruktur aus, um in die IT-Systeme einzudringen. Viele Angriffe erfolgen meist niederschwellig.

DDoS-Attacken von Hacktivisten

Aktuell lässt sich eine Zunahme des Hacktivismus, d. h. von Hacking-Angriffen im Namen von Ideologien und politischen Zielen feststellen. Sie wollen Aufmerksamkeit erregen und Symbole, Personen und Institutionen stören. Die Websites und verbundenen bürgernahen Services staatlicher Einrichtungen bieten eine großzügige Angriffsfläche.

Modernisierung von Storage-Infrastrukturen notwendig

Künstliche Intelligenz und GenAI sind für Unternehmen die größte Chance seit der Cloud – und wahrscheinlich auch die größte Herausforderung. Das liegt vor allem an den enormen Datenmengen, die mit dem KI-Einsatz einhergehen. Deshalb müssen Unternehmen unbedingt auch an ihre Storage-Infrastruktur denken, wenn es um Investition in KI geht. Dell Technologies gibt fünf Tipps für eine Modernisierung. Die meisten Unternehmen haben verstanden, dass sie investieren müssen, um KI erfolgreich einzusetzen und das volle Potenzial der smarten Algorithmen auszuschöpfen. Einer Umfrage von Dell Technologies zufolge wollen 76 Prozent der IT-Entscheider ihre Ausgaben für KI erhöhen, doch letztlich kommt es auch darauf an, in welche Technologien und Strategien die Budgets fließen. Häufig ist eine Modernisierung von Storage-Infrastrukturen notwendig, da traditionelle Speichersysteme die hohen Anforderungen von KI nicht erfüllen können. Schließlich sind KI-Modelle nicht nur auf umfangreiche Trainingsdaten angewiesen, sondern generieren selbst auch jede Menge neuer Daten.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.