Fünf Tipps für effektive Anwendungssicherheit

Anwendungssicherheit als Teil der CI/CD-Toolchain

Die Integration von Sicherheitsmaßnahmen in die CI/CD-Toolchain erleichtert den Entwicklern nicht nur die Durchführung von AppSec-Tests, sondern hilft Unternehmen auch, Sicherheitsprobleme früher zu erkennen



Das Thema Anwendungssicherheit beschäftigt immer mehr Unternehmen. Und das nicht ohne Grund: 76 Prozent aller Anwendungen enthalten mindestens eine Schwachstelle, wie die elfte Ausgabe des State of Software Security Report (SoSS) von Veracode gezeigt hat. Die Studie ergab auch, dass es etwa sechs Monate dauert, bis die zuständigen Teams die Hälfte der gefundenen Sicherheitslücken beheben können. Während sich immer mehr Unternehmen der zentralen Bedeutung von Anwendungssicherheit bewusst sind, mangelt es aber offenbar an vielen Stellen noch an der richtigen Umsetzung. Julian Totzek-Hallhuber, Principal Solution Architect bei Veracode, gibt fünf wichtige Tipps für ein effektives Anwendungssicherheitsprogramm.

Unternehmen haben etliche Anwendungen im Einsatz, bestehend aus jeweils unzähligen Zeilen von Code. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist besonders bei der Entwicklung für viele die Geschwindigkeit wichtiger als die Sicherheit. So hat der kürzlich veröffentliche Enterprise Strategy Group Report (ESG) zum Thema Modern Application Development Security gezeigt, dass besonders Open-Source-Schwachstellen zunehmen und, dass noch immer rund 60 Prozent der befragten Unternehmen über Exploits von OWASP Top-10-Schwachstellen berichten. Eine effektive Anwendungssicherheitsstrategie sollte aber Geschwindigkeit mit Sicherheit vereinen. Unternehmen können dafür die folgenden Schritte befolgen, um ihre Anwendungssicherheit (AppSec) kontinuierlich zu verbessern.

In der ESG-Umfrage stimmten 43 Prozent der Unternehmen darin überein, dass die Integration von DevOps für die Verbesserung von AppSec-Programmen enorm wichtig ist. Doch nur 56 Prozent der Befragten gaben an, dass sie während des gesamten DevOps-Prozesses einen hoch integrierten Satz von Sicherheitskontrollen verwenden.

Die Integration von Sicherheitsmaßnahmen in die CI/CD-Toolchain erleichtert den Entwicklern nicht nur die Durchführung von AppSec-Tests, sondern hilft Unternehmen auch, Sicherheitsprobleme früher zu erkennen. Dies verkürzt wiederum die Bereitstellungszeit von Anwendungen.

Investitionen in AppSec Testing Tools

Mehr als 30 Prozent der Organisationen sind von der Vielzahl der AppSec-Tools überwältigt, die gleichzeitig von ihren Entwicklerteams eingesetzt werden. Sie verbringen zu viel Zeit mit der Verwaltung der Tools und Prozesse, was die Wirksamkeit ihres AppSec-Programms erheblich beeinträchtigt. Infolgedessen sollten Unternehmen Investitionen in Erwägung ziehen, um ihre Tools und Prozesse zu konsolidieren.

Organisation von Sicherheitstrainings für Entwickler

Die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen fällt zunehmend in den Verantwortungsbereich von Entwicklern. Während ihrer Ausbildung fehlt jedoch oftmals das Kursangebot zu diesem Thema, weshalb Unternehmen nun die Weiterbildung ihrer Entwickler selbst in die Hand nehmen müssen. Neben zahlreichen On-Demand-Schulungsmöglichkeiten, wie die Veracode Security Labs, sollten formale Sicherheitstrainings mit einem festgelegten Abschlussdatum und einer Bewertung darauf abzielen, langsame und kostspielige Implementierungen von Sicherheitsmaßnahmen durch mangelnde Fähigkeiten in Zukunft zu vermeiden.

Wenn Code bereits zu Beginn der Entwicklungsphase nicht auf Sicherheitslücken geprüft wird und eine Schwachstelle erst später im Softwareentwicklungs-Lebenszyklus (SDLC) erkannt wird, kann es kostspielig und zeitaufwändig sein, die Fehler zu beheben. Hier bietet es sich also an Entwicklern im Rahmen von Sicherheitstrainings das Konzept des "Shift-Left" nahe zu bringen – also das Mitdenken von Sicherheit während des gesamten Entwicklungsprozesses.

Tracken der Sicherheitsvorfälle

Aus der ESG-Umfrage geht hervor, dass lediglich 42 Prozent der Befragten gefundene Sicherheitsprobleme und Schwachstellen sowie deren Ursache rückverfolgen und dokumentieren. Das bedeutet, dass aktuell eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass Entwicklerteams die gleichen Fehler mehrmals begehen. Das Tracken von Sicherheitsvorfällen ist essentiell, denn dadurch kann nicht nur die Leistung einzelner Teams und Mitarbeiter verbessert, sondern auch festgestellt werden, ob Entwicklerteams entsprechende kontinuierliche Verbesserungen vornehmen, um Fehler zu vermeiden.

Regelmäßige Messungen von AppSec-Programmen liefern wichtige Einsichten: Mit den richtigen Metriken können Berichte erstellt werden, in denen das jeweilige AppSec-Programm entweder gute Performance erreicht oder in denen Verbesserungen möglich sind. Die Daten können außerdem verwendet werden, um der Geschäftsleitung oder sonstigen Interessengruppen den Return on Investment (ROI) einer Investition in Anwendungssicherheit zu veranschaulichen.

Automatisierte Risikoaggregation

Anwendungssicherheit erfordert eine ständige Triage potenzieller Risiken. Entwickler müssen fortwährend abwägen, wie sie Risiken mindern ohne dadurch potentielle Ablieferungstermine zu versäumen. Die Entwicklungsleitung sollte sich der Risiken und Schwachstellen von Anwendungen vollständig bewusst sein. Der Einsatz von Tools zur automatischen Risikoaggregation kann dabei Abhilfe schaffen. Des Weiteren sollte der CISO das Team in der formalen Dokumentation der Schwachstellen unterstützen. Entwickler und Sicherheitsexperten können sich dann auf die offiziell dokumentierten Best Practices beziehen und sie als Leitfaden für ihre Entscheidungen oder zukünftige Projekte verwenden. (Veracode: ra)

eingetragen: 31.12.20
Newsletterlauf: 16.03.21

Veracode: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.

Meldungen: Unternehmen

Ransomware-Angriffe erfolgreich abwehren

Nextron Systems setzt ihre Mission zur Bekämpfung und frühzeitigen Erkennung von Cyberkriminalität fort. Als aufstrebender Thought Leader der Branche geht Nextron entschlossen voran, um Unternehmen weltweit vor den wachsenden Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen.

Security-Check für Krankenhaus-IT

Krankenhäuser verarbeiten zahlreiche Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten. Das Krankenhausinformationssystem (KIS), eine spezielle Software in der Medizinbranche, ist das Herzstück der medizinischen Versorgung und Datenhaltung. Wie sicher sind diese Systeme, und wie sicher sind sensible Daten bei der Übertragung?

Vereinheitlichung der Meldefristen für Schwachstellen

In den Trilog-Verhandlungen über den Cyber Resilience Act haben EU-Kommission, Europaparlament und der Rat der Europäischen Union eine Einigung erzielt.

CBL Datenrettung: Service-Partner EZSVS in Frankfurt a.M.

Das Büro des IT-Dienstleisters EZSVS (Germany) GmbH (gesprochen "easy services") in Frankfurt am Main ist ab sofort Servicepartner der CBL Datenrettung GmbH. Kundinnen und Kunden können hier defekte Speichermedien persönlich abgeben.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.