Probleme der Gegenwehr


Aktuelle Security-Herausforderungen für KMU
Eines der größten Risiken für KMU ist derzeit Ransomware



Von Chris Petersen, CTO und Co-Founder von LogRhythm

Angeblich gab es einmal eine schöne Zeit, da konnten sich die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland noch relativ sicher fühlen, wenn es um Gefahren aus dem Internet ging. Die Gründe: Eine grundsätzlich weniger starke Vernetzung und IT-Abhängigkeit als bei den Großunternehmen und ein mehr lokal orientiertes Business einerseits sowie eine bei weitem noch nicht so professionell organisierte Cyberkriminalität andererseits. Davon ist nichts mehr übrig auch die "Kleinen" arbeiten heute global, und die Schattenwirtschaft kennt längst ganz genau den oft hohen Wert der Informationen, mit denen mancher "Hidden Champion" unter den High-Tech-Firmen arbeitet, auch wenn er sich nach außen immer noch wie ein traditioneller Familienbetrieb präsentiert.

Mit welchen Bedrohungen bekommen es KMU hauptsächlich zu tun?
Eines der größten Risiken für KMU ist derzeit Ransomware. Dieser Typ Malware basiert auf einer meist nach wie vor ungezielt gestreuten Variante schädlicher Malware, bedient sich aber einer höchst effektiven und komplexen Kill Chain. Den Angreifern bietet Ransomware die Chance, Lösegeld für Nutzdaten zu erpressen und dessen Höhe individuell festzulegen, erst nachdem eine der Malware-Instanzen sich irgendwo festgesetzt, ihr Zerstörungsprogramm abgearbeitet und sich dabei beim Urheber gemeldet hat.

Wie Ransomware funktioniert
Ransonware gelangt häufig ganz "klassisch" mittels Phishing-E-Mails in die Unternehmen. Wird sie nicht rechtzeitig gestoppt, entzieht sie wichtige Informationen dem Zugriff der berechtigten Nutzer meist durch die erwähnte Technik der Verschlüsselung. Nur wer ein Lösegeld zahlt, bekommt mit viel Glück den Schlüssel für seine eigenen Daten. Im Grunde werden auf diese Weise also Daten in Geiselhaft genommen. Der Lösegeld-Transfer ist für die Cyberkriminellen risikolos, da sie das global aufgestellte und anonym funktionierende Bitcoin-System nutzen können.

Weil Ransomware für die Angreifer so viele Vorteile hat und so lukrativ ist, haben die Cyberkriminellen die Malware und die damit verbundenen Angriffsstrategien in den vergangenen Monaten erheblich weiterentwickelt. Ransomware agiert mit immer ausgefeilteren Strategien, richtet immer mehr Schaden an und verursacht immer höhere Kosten.

Praktisch jede Organisation, gleich welcher Größe, kann einer Ransomware-Attacke zum Opfer fallen. Die negativen Folgen sind dabei weitaus größer als der Verlust, der durch die Zahlung des Lösegeldes entsteht. Ebenfalls zu Buche schlagen nämlich spürbare Produktivitätseinbußen, Störungen im Verhältnis zu Kunden, Reputationsschäden und manchmal der endgültige Verlust wichtiger Daten.

Probleme der Gegenwehr
KMU stehen meist deutlich geringere Security-Ressourcen zur Verfügung als Großunternehmen. Sie müssen deshalb stärker als die Großkonzerne den Schutz wirklich wichtiger Assets priorisieren.

Um ihren Sicherheitsstatus zu verbessern, müssen sich die Unternehmen zunächst eingestehen, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann Opfer einer erfolgreichen Attacke werden. Sie sollten davon ausgehen, dass Angreifer es tatsächlich schaffen werden, die Netzwerkgrenzen zu überwinden. Sie müssen sich außerdem damit auseinandersetzen, was dann zu tun ist: "Wenn Kriminelle erst einmal eingedrungen sind was steht ihnen offen und was können sie tun?"

Die folgende Liste enthält ein paar Ratschläge, wie KMU mit diesem Risiko umgehen sollten:

>> Schaffen Sie erst eine solide Basis. Implementieren und optimieren Sie Firewalls und Endpoint-Sicherheit.

>> Sorgen Sie für gute, ständig aktuell gehaltene Backups. Sicherheitskopien in der Cloud können für kleinere Organisationen eine gute Option sein. Sie lassen sich außerdem so verwalten, dass sie für Eindringlinge im eigenen Netz kaum zu erreichen sind.

>> Ermitteln sie, welche Daten für ihren Geschäftsbetrieb besonders wichtig sind, und schützen Sie diese Daten so gut wie irgend möglich.

o Um die wichtigsten Daten zu bestimmen, diskutieren Sie intern mit allen wichtigen Abteilungen, auf welche Informationen diese am wenigsten verzichten können und ob sie selbst Ideen für Schutzmaßnahmen haben. Um Beispiele zu nennen: Ein Software-Hersteller kann ohne seinen Source-Code nicht überleben, ein Pharmazie-Unternehmen hängt an der Verfügbarkeit und Integrität seiner Rezepturen.

o Identifizieren Sie in großen und unübersichtlichen IT-Landschaften jene Datenbestände, die Ihnen am wichtigsten sind, und überwachen Sie sämtliche Zugriffe darauf. Halten Sie die zentralen Umgebungen klein und übersichtlich, schotten Sie sie ab und entwickeln Sie eine gute Monitoring-Strategie.

o Aufgrund des technischen Fortschritts ist gutes Monitoring heute weit weniger kostenintensiv als in der Vergangenheit. LogRhythm etwa hat ein Freemium-Produkt im Programm: Network Monitor Freemium auch unter NetMon Freemium zu finden ist eine Lösung auf professionellem Niveau, die Netzwerk-Monitoring, Forensik und Analytics umfasst und einen idealen Zugang zu Bedrohungserkennung und Incident Response bietet. Die Lösung erkennt Bedrohungen, die bereits ins Netz eingedrungen sind, und arbeitet out-of-the-box bereits mit mehr als 2.700 Anwendungen zusammen. Die Analyse-Fähigkeiten des Systems lassen sich kundenspezifisch anpassen und umfassen unter anderem auch Deep-Packet-Analyse in Echtzeit.

o Eine Reihe von kommerziellen Lösungen, die ursprünglich allein auf große Konzerne zugeschnitten waren, stehen inzwischen auch in Varianten für kleinere Organisationen zur Verfügung und bieten den gleichen Leistungsumfang zu erschwinglicheren Preisen. Auch der Einsatz von Open-Source-Produkten kann ein guter Weg sein aber in diesem Fall ist zu bedenken, ob speziell kleine Teams dem höheren Implementierungs- und Verwaltungsaufwand gerecht werden können.
(LogRhythm: ra)

eingetragen: 09.02.17
Home & Newsletterlauf: 01.03.17


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Meldungen: Tipps & Hinweise

Wie reagiert man auf Angriffe des Dienstleisters?

Im neuesten Sophos Threat Report: Cybercrime on Main Street berichten die Security-Experten, dass das "Sophos MDR Team" in 2023 vermehrt auf Fälle reagierte, in denen Unternehmen über die sogenannte Supply Chain, sprich die Lieferkette im Business und in der IT-Infrastruktur, attackiert wurden. In mehreren Fällen lagen die Schwachstellen in der Remote-Monitoring- und Management-Software (RMM) eines Dienstanbieters.

Dauer-Renaissance von Tape

Bei jeglicher Art von Datenverlust – sei es durch einen technischen Ausfall, menschliche Fehler oder durch einen Angriff von Cyberkriminellen – ist es das Backup-Recovery-System, das Unternehmen aus der misslichen Situation hilft. Um diesen Rettungsanker stets zur Verfügung zu haben, ist es wichtig, bei der Datensicherung auf eine professionelle Software zu setzen, die unterschiedliche Speichertechnologien bedienen kann, von On-Premise- bis hin zu Cloud-Speicher.

Phishing-Betrug per E-Mail

Business E-Mail Compromise (BEC) ist eine Art von Phishing-Betrug per E-Mail, bei dem ein Angreifer versucht, Mitglieder einer Organisation dazu zu bringen, z.B. Geldmittel oder vertrauliche Daten zu übermitteln. Der aktuelle Arctic Wolf Labs Threat Report fand heraus, dass sich diese Angriffstaktik fest etabliert hat.

Transparenz für KI-Algorithmen

Funktionalität und Komplexität geschäftsorientierter KI-Anwendungen haben exponentiell zugenommen. DevOps-Tools, Security-Response-Systeme, Suchtechnologien und vieles mehr haben von den Fortschritten der KI-Technologie profitiert. Vor allem Automatisierungs- und Analysefunktionen haben die betriebliche Effizienz und Leistung gesteigert, indem sie komplexe oder informationsdichte Situationen verfolgen und darauf reagieren.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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