Phishing bleibt Hackers Liebling

Einem der ältesten Hacker-Tricks endlich einen Riegel vorschieben

Fast 38 Prozent der Benutzer, die kein Cyber-Awareness-Training absolvieren, fallen bei Phishing-Tests durch

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Von Özkan Topal, Sales Director bei Centrify

Phishing gehört zu den ältesten Tricks im Arsenal von Cyberkriminellen. Mit dieser Taktik können Mitarbeiter mit nur einem Klick zum unwissenden Komplizen eines großen Cyberangriffs werden. Da die Pandemie Mitarbeiter zusätzlich belastet, missbrauchen Angreifer die Situation, um mit einer Flut an Corona-bezogenen Phishing-Kampagnen aus der Krise Kapital zu schlagen.

Besonders, wenn Cyberkriminelle durch Phishing-Angriffe Zugang zu legitimen Anmeldedaten erhalten, kann dies für Unternehmen verheerende Folgen haben. Forrester schätzt, dass 80 Prozent der Sicherheitsverletzungen mit kompromittierten privilegierten Zugangsdaten in Verbindung stehen. Erlangt ein Angreifer Zugriff auf ein privilegiertes Konto, hat er mehr oder weniger die Kontrolle über das gesamte Netzwerk in der Hand. So kann er unbemerkt operieren und beispielsweise sensible Datensätze exfiltrieren. Daher wundert es nicht, dass eine überwältigende Anzahl der Angreifer mittlerweile Phishing nutzt, um beispielsweise API-Schlüssel, AWS Identity & Access Management-Anmeldeinformationen oder IP-Adressen abzugreifen. Unternehmen sollten deshalb einen zweistufigen Ansatz aus Mitarbeitertraining und Technologien verfolgen, um sich gegen diese Angriffe zu schützen.

1. Phishing-resistente Unternehmenskultur

Fast 38 Prozent der Benutzer, die kein Cyber-Awareness-Training absolvieren, fallen bei Phishing-Tests durch. Die Schulung des Sicherheitsbewusstseins von Endanwendern ist deshalb entscheidend, um Phishing-Angriffe zu stoppen. Mitarbeiter – vor allem solche mit privilegiertem Zugang wie IT- und Netzwerkadministratoren und Mitglieder der Führungsebene – müssen sich bewusst sein, dass sie jederzeit zur Zielscheibe von Angreifern werden können. Grundlegende Schulungen sollten folgende Hinweise für Mitarbeiter beinhalten:

• >> Sorgfältige Prüfung der Absenderadresse auf vertauschte Buchstaben oder andere leichte Abweichungen zur Täuschung des Empfängers

• >> Möglichst nicht auf Links klicken. Stattdessen über den Browser die Authentizität der entsprechenden Webseite zu überprüfen

• >> Prüfung auf Rechtschreib- und Grammatikfehler sowie ungewöhnliche Formulierungen

Nach der theoretischen Schulung sollten Unternehmen das Wissen ihrer Mitarbeiter mit simulierten Phishing-Angriffen in der Praxis festigen, um sicheres Benutzerverhalten zu testen und zu stärken.

2. Aufbau einer mehrschichtigen Verteidigungsstrategie

Auch der bestgeschulte Mitarbeiter kann Opfer einer Phishing-Kampagne werden. Daher sollten Unternehmen eine tiefgreifende Verteidigungsstrategie einführen, die sich auf den Schutz von Identitäten und deren Zugriffsberechtigungen konzentriert, um ihren Sicherheitsperimeter zu härten. Diese Strategie sollte folgende Maßnahmen beinhalten:

Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)

MFA ist immer noch eine der zuverlässigsten Optionen, um die bestehenden Zugriffskontrollen einer Organisation zu erweitern. Die Ergänzung oder der Ersatz von Benutzername und Passwort durch MFA stellt eine massive Hürde für Angreifer dar und reduziert die Kompromittierungsrate auf nahezu null. Basierend auf Studien, die von Microsoft durchgeführt wurden, verringert sich bei Verwendung von MFA die Wahrscheinlichkeit, dass ein Konto kompromittiert wird, um mehr als 99,9 Prozent.

Zudem verlangen eine wachsende Anzahl staatlicher Vorschriften und Industriestandards wie beispielsweise PCI (Payment Card Industry Data Security Standard) nun den Einsatz von MFA. Beziehen Unternehmen MFA bereits jetzt in ihre Sicherheitsstrategie ein, kann sie dies davor bewahren, später wegen mangelnder Compliance mit Geldstrafen belegt zu werden.

Sichere Telearbeit

In der Vergangenheit haben sich Remote-Mitarbeiter, ausgelagerte IT-Abteilungen und Partner auf virtuelle private Netzwerke (VPNs) verlassen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Wenn ein Hacker jedoch in ein VPN eindringt, hat er nun Zugriff auf das gesamte Netzwerk. Angreifer können so Malware in das Remote-System einschleusen und sich einfach als legitimer Benutzer ausgeben, an dessen Anmeldedaten sie über eine Phishing-Kampagne gelangt sind.

Proxy-basierte Technologien sind eine sicherere Alternative zu VPNs. Diese Technologien ermöglichen privilegierten internen IT-Administratoren den Zugriff auf die notwendige Infrastruktur. Sie beschränken auch den Zugriff von ausgelagerten Teams oder Remote-Mitarbeitern auf nur die Server und Hardware, die ihre Rolle erfordert, und verhindern so laterale Angriffe.

Implementierung von Least Privilege

Für IT-Administratoren ist der Least Privilege-Zugriff mit der Verwaltung benötigter und zeitlich begrenzter privilegierter Zugangsberechtigungen eine Best Practice. Indem Administratoren nur mit den für sie erforderlichen Privilegien ausgestattet werden, um eine bestimmte Aufgabe in einer kontrollierten Zeitspanne auszuführen, wird die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitsvorfällen drastisch reduziert, da das Angriffsfenster eines Hackers zu einem bestimmten Zeitpunkt geschlossen wird.

Vor dem Hintergrund der Pandemie und der verstärkten Remote-Arbeit ist es für Unternehmen wichtiger denn je, die richtigen Schritte zur Bekämpfung von Phishing zu implementieren. Durch Security-Trainings gegen Phishing-Kampagnen sowie die Absicherung des Perimeters mit MFA, Proxy-basierten Technologien und Least Privilege können Unternehmen das Risiko erheblich verringern, Opfer eines Datenverstoßes zu werden. (Centrify: ra)

eingetragen: 06.04.21
Newsletterlauf: 14.06.21

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Meldungen: Unternehmen

Ransomware-Angriffe erfolgreich abwehren

Nextron Systems setzt ihre Mission zur Bekämpfung und frühzeitigen Erkennung von Cyberkriminalität fort. Als aufstrebender Thought Leader der Branche geht Nextron entschlossen voran, um Unternehmen weltweit vor den wachsenden Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen.

Security-Check für Krankenhaus-IT

Krankenhäuser verarbeiten zahlreiche Gesundheitsdaten von Patientinnen und Patienten. Das Krankenhausinformationssystem (KIS), eine spezielle Software in der Medizinbranche, ist das Herzstück der medizinischen Versorgung und Datenhaltung. Wie sicher sind diese Systeme, und wie sicher sind sensible Daten bei der Übertragung?

Vereinheitlichung der Meldefristen für Schwachstellen

In den Trilog-Verhandlungen über den Cyber Resilience Act haben EU-Kommission, Europaparlament und der Rat der Europäischen Union eine Einigung erzielt.

CBL Datenrettung: Service-Partner EZSVS in Frankfurt a.M.

Das Büro des IT-Dienstleisters EZSVS (Germany) GmbH (gesprochen "easy services") in Frankfurt am Main ist ab sofort Servicepartner der CBL Datenrettung GmbH. Kundinnen und Kunden können hier defekte Speichermedien persönlich abgeben.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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