Ziel: Account-Zugangsdaten


Mehr Cyberangriffe auf deutsche Steam-Nutzer seit Jahresbeginn
Cyberkriminelle haben sich im Gaming-Bereich bei der Verbreitung ihrer Schadsoftware als kreativ erwiesen



Nutzer der Gaming-Plattform "Steam" stehen in jüngster Zeit verstärkt im Visier von Cyberkriminellen. Auch in Deutschland gibt es einen Anstieg bei den Infizierungen der Malware-Gattung ,Steam Stealer . Die Zielobjekte der Kriminellen sind Online-Gaming-Gegenstände und Account-Zugangsdaten, die auf dem Cyberschwarzmarkt verkauft werden. Diese Ergebnisse gehen aus einer aktualisierten Analyse von Kaspersky Lab hervor, die der Cybersicherheitsexperte auf der gamescom 2016 präsentierte.

Nutzer und ihre Zugangsinformationen werden derzeit verstärkt von den Steam-Schädlingen ,Trojan.MSIL.Steamilik und "Trojan-Downloader.MSIL.Steamilik" attackiert:

,Trojan.MSIL.Steamilik
>> Gefahr:
Der Trojaner ist in der Lage, vom Opfer nicht autorisierte Aktionen durchzuführen.
>> Weltweite Verbreitung: Im ersten Halbjahr 2016 entfielen weltweit die zweitmeisten und europaweit die häufigsten Angriffsversuche durch den Schädling ,Trojan.MSIL.Steamilik auf deutsche Nutzer (14,6 Prozent) [1]. An erster Stelle liegt hier Russland (21,1 Prozent). Deutsche Nutzer waren bereits im vergangenen Jahr von der Malware betroffen. Allerdings stiegen die Attacken zwischen Januar und Juni 2016 um 8,6 Prozentpunkte an.

"Trojan-Downloader.MSIL.Steamilik"
>> Gefahr:
Der Trojaner kann neue Schadprogramme wie andere Trojaner und Adware nachladen. So sind die Hintermänner nach der Erstinfektion in der Lage, ihre Aktionen beliebig nachzujustieren beispielsweise wenn sich eine kompromittierte Umgebung als lohnenswert erwiesen hat.

>> Weltweite Verbreitung: Im ersten Halbjahr 2016 entfielen weltweit die drittmeisten und europaweit die häufigsten Angriffsversuche durch das Schadprogramm ,Trojan-Downloader.MSIL.Steamilik auf deutsche Nutzer (6,3 Prozent) [1]. Mehr Attacken verzeichneten lediglich Russland (23,4 Prozent) und China (17,1 Prozent). Deutsche Nutzer waren bereits im vergangenen Jahr von Angriffen durch diesen Trojaner betroffen. Indessen stiegen die Attacken zwischen Januar und Juni 2016 um 4,3 Prozentpunkte an.

"Die Cyberkriminellen haben sich im Gaming-Bereich bei der Verbreitung ihrer Schadsoftware als kreativ erwiesen. Es werden mit Schadsoftware infizierte Versionen der unter Spielern populären Programme in Umlauf gesetzt und gefälschte Gamer-Dienste oder Browser-Erweiterungen benutzt", sagt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab.

Steam-Account-Hacks
Steam ist mit über 100 Millionen registrierten Nutzern weltweit eine betriebssystemübergreifende digitale Vertriebsplattform für Computerspiele und Software. Laut Angaben der Firma Valve, die die Steam-Plattform betreibt, werden monatlich 77.000 Konten gehackt und geplündert. Die betroffenen Nutzer sind keine Anfänger, sondern erfahrene Anwender wie "Counter-Strike: Global Offensive"-Spieler, Reddit-Nutzer oder Händler von Online-Gaming-Gegenständen.

Nach einer Schätzung von Kaspersky Lab liegt der Durchschnittspreis für einen gehackten Steam-Account bei 15 US-Dollar.

Malware-as-a-Service-Modell
Der Diebstahl von Gaming-Account-Daten ist ein lukratives Geschäftsmodell. Steam-Stealer-Programme werden über ein Malware-as-a-Service-Modell zum Kauf angeboten und können mit Zusatzfunktionen einfach zu gefährlichen Schadprogrammen aufgerüstet werden. Damit werden dann beispielsweise automatisierter Handel, Chats und massives Sammeln von Zugangsdaten realisiert.

"Für einen Steam Stealer muss man kaum mehr als 30 US-Dollar investieren. Ähnliche As-a-Service-Kampagnen wie etwa im Bereich Ransomware kosten normalerweise etwa 500 US-Dollar. Daher lohnt sich der Kauf auch für bereits versiertere Cyberkriminelle trotz niedriger Schwarzmarktpreise für gestohlene Gaming-Accounts", so Christian Funk. (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 20.08.16
Home & Newsletterlauf: 23.09.16


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Meldungen: Hintergrund

Stealer-Malware bald gefährlicher als Ransomware?

Im Jahr 2023 gab es eine Vielzahl von Herausforderungen in der Cybersicherheit, darunter immer raffiniertere Cyberangriffe, Datenschutzverletzungen und sich weiterentwickelnde Bedrohungen. Ein anhaltender Trend, der die Cybersicherheitslandschaft prägt, ist die Verbreitung von Stealer-Malware.

Rechte auf Kernel-Ebene erlangen

BYOVD (Bring Your Own Vulnerable Driver) stehen als EDR-Killer bei Bedrohungsakteuren nach wie vor hoch im Kurs. Ein Grund ist, dass hiermit ein Angriff auf Kernel-Ebene in Aussicht steht, was den Cyberkriminellen ein breites Spektrum an Handlungsmöglichkeiten einräumt – vom Verstecken von Malware über das Ausspähen von Anmeldedaten bis hin zum Versuch, die EDR-Lösungen zu deaktivieren.

Geld auf gefälschten Investmentplattformen anlegen

Infoblox hat Einzelheiten über Savvy Seahorse in einem neuen Threat Intel Report veröffentlicht. Savvy Seahorse ist ein DNS-Bedrohungsakteur, der seine Opfer dazu bringt, ihr Geld auf gefälschten Investmentplattformen anzulegen, indem sie sich als bekannte Firmen wie Tesla, Meta oder Imperial Oil tarnten. Um dies zu erreichen, nutzte die Gruppe fortgeschrittene Techniken, wie Fake-Chatbots, Meta Pixel Tracking oder die missbräuchliche Nutzung der Domains verschiedener Zahlungsdienstleister.

Attacken aus dem Ransomware-Ökosystem

Cyberkriminelle werden in 2024 verstärkt mit opportunistischer Ransomware und koordinierten Manövern Unternehmen attackieren: Einen Hinweis für die Gültigkeit dieses Trends liefert die in einer aktuellen forensischen Analyse von den Bitdefender Labs untersuchte Attacke auf zwei Unternehmen einer Unternehmensgruppe durch die Ransomware-Bande CACTUS.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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