Analyse der DDoS-Angriffe


"State-of-the-Internet"-Bericht: Die Zahl der gemeldeten DDoS-Attacken hat in der EMEA-Region im Vergleich zum vierten Quartal 2013 um 50 Prozent zugenommen
Attack Traffic und Portangriffe: Port 445 bleibt das bevorzugte Angriffsziel

(16.07.14) - Akamai Technologies präsentierte ihren State-of-the-Internet-Bericht für das erste Quartal 2014. Über die "Akamai Intelligent Platform" werden Daten gesammelt, die Einblick in wichtige Statistiken zur weltweiten Internetnutzung geben. Im aktuellen Report gibt es unter anderem Angaben zu Verbindungsgeschwindigkeiten, Attack Traffic sowie Netzwerkkonnektivität und -verfügbarkeit. Darüber hinaus liefert der Bericht Einblicke in NTP-Reflection- und WordPress-XML-RPC-Pingback-Attacken, den Status der IPv4-Verbindungen, die Einführung von IPv6 und die weltweite 4K-Fähigkeit (Verbindungsgeschwindigkeiten von mehr als 15 Mbit/s, um 4K-Videostreams zu nutzen).

Akamai unterhält ein Netzwerk aus stillen Software-Agenten. Sie sind über das ganze Internet verteilt und loggen Verbindungsversuche, die von Akamai als "Attack Traffic" eingestuft werden. Anhand der von den Software-Agenten gesammelten Daten kann Akamai erkennen, aus welchen Ländern der meiste Attack Traffic stammt und welche Ports am häufigsten ins Visier genommen werden. Dabei ist ein anhand der IP-Adresse identifizierbares Ursprungsland nicht unbedingt auch der Urheber des Angriffs.

Im Verlauf des ersten Quartals 2014 identifizierte Akamai 194 Länder oder Regionen, aus denen der Attack Traffic stammte; das sind sechs mehr als im Vorquartal. Mit einem Anteil von nunmehr 41 Prozent beim gesamten Attack Traffic (43 Prozent im Vorquartal) steht China weiterhin an der Spitze der Negativliste, gefolgt von den USA mit 11 Prozent (19 Prozent im vierten Quartal 2013). Den dritten Platz belegt Indonesien mit einem leichten Anstieg von 5,7 Prozent im vierten Quartal 2013 auf 6,8 Prozent im ersten Quartal 2014.

Insgesamt nahm die Konzentration der Top-10-Länder beim Attack Traffic im Vergleich zum Vorquartal stark ab. Im vierten Quartal 2013 brachten es die Top-10-Länder zusammen auf 88 Prozent, im ersten Quartal 2014 waren es 75 Prozent. Der Anteil Europas am Attack Traffic im ersten Quartal 2014 lag bei etwas mehr als 16 Prozent.

Port 445 (Microsoft-DS) war weiterhin der am häufigsten angegriffene Port, das Angriffsvolumen ging jedoch von 30 Prozent im vierten Quartal 2013 auf nunmehr 14 Prozent zurück. Gleichzeitig war bei Port 5000 (Universal Plug and Play/UPnP) eine dramatische Zunahme von weniger als 0,1 Prozent im vierten Quartal 2013 auf 12 Prozent im ersten Quartal 2014 zu verzeichnen ein Anstieg um mehr als das Hundertfache. Mit einem Anteil von 8,7 Prozent am Attack Traffic belegte Port 23 (Telnet) Platz drei.

Analyse der Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe: Europäische Akamai-Kunden melden einen Anstieg um 50 Prozent. Zusätzlich zum erfassten Attack Traffic enthält der Bericht auch Informationen zu DDoS (Distributed-Denial-of-Service)-Angriffen, die von Akamai-Kunden gemeldet wurden. Im ersten Quartal 2014 gab es 283 DDoS-Angriffe, im vierten Quartal 2013 waren es noch 346. Dies entspricht einem quartalsmäßigen Rückgang um 20 Prozent, aber einem Anstieg um 27 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2013.
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Während die meisten Regionen auf der Welt einen Rückgang bei den DDoS-Angriffen verzeichneten, gab es in Europa einen quartalsmäßigen Anstieg um 50 Prozent. Bevorzugte Ziele waren große Einzelhandelsketten in Großbritannien sowie Websites von Unterstützern der olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi.

Weltweit zeigte sich im Enterprise-Sektor ein quartalsmäßiger Rückgang der DDoS-Angriffe um 49 Prozent. Im öffentlichen Sektor jedoch war eine Zunahme um 34 Prozent zu verzeichnen, wobei hier in erster Linie Behörden in Singapur betroffen waren. (Akamai: ra)

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