Ransomware beherrscht die Schlagzeilen


Spam- und Malware-Traffic im 1. Quartal 2016 übertrifft Spitzenwerte von 2015: Ransomware wird damit zur Haupteinnahmequelle für Internetkriminelle
Erfolgreiche Malware nicht mehr das Ergebnis einer massenhaften Streuung: Internetkriminelle nehmen gezielt bestimmte Branchen mit eigens dafür erstellten Mitteilungen ins Visier



AppRiver veröffentlichte ihren "Global Security Report" für das 1. Quartal 2016. Das Spam- und Malware-Aufkommen im E-Mail-Datenverkehr betrug im 1. Quartal insgesamt 2,3 Milliarden Schadmails, davon alleine 1,7 Milliarden im März. Damit überschreiten die für das 1. Quartal 2016 verzeichneten Werte bereits die des gesamten Jahres 2015. Nordamerika belegt im 1. Quartal 2016 erneut den Spitzenplatz als Versender von Spam, Indien liegt knapp vor Mexiko auf dem zweiten Rang. Der Report verzeichnet zahlreiche laufende Malware-Kampagnen, Ransomware erlebt allerdings einen Höhepunkt und wird damit zur Haupteinnahmequelle für Internetkriminelle.

Troy Gill, Manager of Security Research bei AppRiver: "Der Schadtraffic im Web und innerhalb des E-Mail-Verkehrs steigt weiterhin rapide an und das wird sich in naher Zukunft nicht ändern. Wir haben wie schon im letzten Quartal des Jahres 2015 auch im ersten Quartal 2016 wieder mehr schädlichen Traffic beobachten können. Das geht im Wesentlichen auf zwei Ursachen zurück. Es gibt zum einen vielfältige Möglichkeiten Malware im Dark Web zu erwerben. Diese Malware ist nicht zuletzt auch deshalb so effektiv weil Benutzer immer noch dazu neigen Virenschutzprogramme nicht in ausreichendem Maße einzusetzen und vor allem Software-Updates nicht regelmäßig durchführen."

Der aktuelle AppRiver-Report bestätigt, dass erfolgreiche Malware nicht mehr das Ergebnis einer massenhaften Streuung ist. Vielmehr nehmen Internetkriminelle gezielt bestimmte Branchen mit eigens dafür erstellten Mitteilungen ins Visier.

Jon French, Security Analyst bei AppRiver: "Wir konnten beobachten, dass Ransomware-Angriffe sich verändert haben. Von einfachen 'Schleppnetz'-Taktiken hin zu Attacken, die gezielt bestimmte Wirtschaftszweige angreifen, wobei in diesem Quartal das Gesundheitswesen am stärksten betroffen war." French weiter: "Schädliche Makros in Microsoft-Word- und Excel-Dokumenten waren dabei eine beliebte Methode Trojaner auszuliefern, mit denen die überwiegende Mehrzahl von Ransomware-Angriffen durchgeführt wird."

Für diejenigen, bei denen die Makro-Methode nicht verfängt, verwenden Internetkriminelle zusätzlich Dokumente mit verborgenen PowerShell-Kommandos sowie verkapptes JavaScript um den Angriffscode ans Ziel zu bringen.
Auch bei Überweisungsbetrug verzeichnet AppRiver steigende Werte. Ziel sind in aller Regel die Finanzabteilungen. Die gefälschten individualisierten Nachrichten erwecken dabei den Anschein aus dem Unternehmen selbst zu kommen. Am häufigsten geben die gefälschten Mails vor von der Geschäftsleitung zu kommen.

Und noch ein weiterer Trend zeichnete sich ab, nämlich die Methode der Distributed Spam Distraction (DSD). Fred Touchette, Manager Security Research bei AppRiver: "DSDs überfluten den Posteingang mit Spam-E-Mails. Ziel ist es wichtige Bestätigungsmails für Käufe oder Überweisungen, die im Namen des Opfers getätigt wurden zu verbergen. Der Spam sorgt dafür, dass die Aktion durchgeführt werden kann, bevor das betreffende Opfer die Bestätigungsmail findet. So ist es möglich, dass Internetkriminelle mit betrügerischen Käufen und Überweisungen davon kommen."

Vom technischen Standpunkt aus betrachtet empfiehlt AppRiver mehrschichtige Sicherheitssysteme einzusetzen, die den kompletten Netzwerkverkehr und die gesamte Kommunikation überwachen. So soll Malware-Attacken und Sicherheitslecks vorgebeugt werden. Solche Systeme enthalten unter anderem:

>> Spam- und Virenschutzlösungen
>> Routinemäßige, zwingend vorgenommene Software-Updates
>> Doppelte Authentifizierung
>> Formelle Sicherheitsrichtlinien
(AppRiver: ra)

eingetragen: 29.04.16
Home & Newsletterlauf: 30.05.16


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Meldungen: Statistiken

Cybercrime hat nur ein Ziel: Daten

Sophos stellte ihren neuen "Threat Report: Cybercrime on Main Street" vor. Schwerpunkt sind in diesem Jahr die größten Bedrohungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Cyberkriminalität ist für Organisationen jeder Größenordnung eine Herausforderung, am härtesten und häufig unter dem Radar der Öffentlichkeit trifft sie jedoch kleine Unternehmen.

Weniger als 1 Prozent der Schwachstellen tragen zum höchsten Risiko bei

Qualys veröffentlichte ihren Bericht über die Bedrohungslandschaft 2023: Welche Erkenntnisse können aus den Erfahrungen des Jahres 2023 gewonnen werden, um im kommenden Jahr besser mit Risiken umgehen zu können? Weniger als 1 Prozent der Schwachstellen tragen zum höchsten Risiko bei: Dabei handelt es sich um besonders kritischen Schwachstellen. Sie werden aktiv von Bedrohungsakteuren, Ransomware und Malware ausgenutzt oder es gibt bestätigte Hinweise auf eine Ausnutzung "in the wild".

Anstieg bei Backdoor-Trojanern

Kaspersky-Lösungen haben in diesem Jahr durchschnittlich 411.000 neue schädliche Dateien pro Tag entdeckt; dies entspricht einem Anstieg um knapp drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. In über der Hälfte (53 Prozent) der Angriffe waren schädliche Microsoft-Office- und andere Dokumentenarten involviert.

Desktop- und mobile Gamer im Visier

Ob am Desktop oder auf mobilen Geräten – Gamer werden laut einer aktuellen Analyse von Kaspersky von Cyberkriminellen ins Visier genommen. Hierfür nutzen die Angreifer als Games, Mods oder Cheats getarnte Dateien, die entweder selbst schädlich sind oder nach der Installation auf dem Rechner oder Smartphone der Opfer unerwünschte Programme oder Malware nachladen können. Insgesamt wurden so von Juli 2022 bis Juli 2023 weltweit fast 200.000 Gamer angegriffen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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