Botnet-unterstützte DDoS-Attacken


Drucker, E-Sport und Kryptowährungen: DDoS-Bericht offenbart vielfältige Angriffsszenarien
Zweites Quartal 2018: 95 Prozent der DDoS-Attacken Linux-basiert



Die Experten von Kaspersky Lab haben ihren neuesten Bericht über Botnet-unterstützte DDoS-Attacken für das zweite Quartal 2018 veröffentlicht. Auffallend hierbei ist insbesondere ein starker Anstieg Linux-basierter Botnet-Angriffe und die offenbar neu erwachte Fokussierung auf bereits vergessen geglaubte, alte Schwachstellen etwa bei Kameras und Druckern. Darüber hinaus verzeichnen die Experten von Kaspersky Lab eine zunehmende Monetarisierung illegaler Cyberaktivitäten durch die Nutzung von Kryptowährungen sowie e-Gaming-Plattformen als neues DDoS-Ziel.

Die Aktivität von Windows-basierten DDoS-Botnetzen ging im Untersuchungszeitraum fast um das Siebenfache zurück, während der Anteil Linux-basierter Botnets um 25 Prozent zunahm. Dies führte dazu, dass Linux-Bots während des zweiten Quartals für 95 Prozent aller DDoS-Angriffe verantwortlich waren. Dies führte auch zu einem starken Anstieg von SYN-Flood-Angriffen. Deren Wert kletterte deutlich von 57 auf 80 Prozent.

Alte Sicherheitslücken für Drucker und Kopierer Ziel von Angriffen Während des Untersuchungszeitraums haben Cyberkriminelle sich offensichtlich auf bereits vergessen geglaubte, sehr alte Sicherheitslücken besonnen und für ihre Attacken reaktiviert. Sicherheitsexperten haben beispielsweise DDoS-Angriffe identifiziert, die eine seit 2001 bekannte Schwachstelle im Universal-Plug-and-Play-Protokoll einschließen und das DDoS-Protection-Team von Kaspersky Lab konnte eine Attacke auf eine Schwachstelle des Chargen-Protokolls beobachten, die bereits 1983 beschrieben wurde. Trotz seines beträchtlichen Dienstalters und des begrenzten Umfangs des Protokolls können viele offene Chargen-Server einfach im Internet gefunden werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Drucker und Kopierer.

Verstärkt im Fokus der Angreifer: Kryptowährungen und Gaming-Plattformen
Diese Rückbesinnung auf alte Techniken hat Cyberkriminelle jedoch nicht daran gehindert, neue Botnets zu entwickeln. In Japan etwa wurden 50.000 Videoüberwachungskameras für DDoS-Angriffe genutzt. Eine der beliebtesten Methoden zur Monetarisierung von DDoS-Angriffen bleibt das Targeting von Kryptowährungen und Währungstauschbörsen. Ein typischer Fall ist etwa das digitale Zahlungsmittel Verge. Hacker griffen hier einige Mining-Pools an und nutzten die daraus entstehende Verwirrung, um 35 Millionen XVGs (Verge-Einheiten) zu stehlen.

Ein weiterer Trend: Vor allem bei E-Sports-Turnieren werden weiterhin Gaming-Plattformen ins Visier genommen. Laut Kaspersky Lab betreffen DDoS-Angriffe nicht nur Spiele-Server, sondern auch die Spieler selbst, die sich von ihren eigenen Plattformen aus verbinden. Ein organisierter DDoS-Angriff auf die Hauptspieler eines Teams kann leicht dazu führen, dass dessen Mannschaft verliert und das Turnier verlassen muss. Cyberkriminelle verwenden ähnliche Taktiken, um Attacken auf den Streamer-Markt zu monetarisieren und greifen Kanäle an, die Übertragungen von Videospielen streamen. Der Wettbewerb in diesem Segment ist groß, und Cyberkriminelle können durch den Einsatz von DDoS-Angriffen Online-Übertragungen stark beeinträchtigen und damit negativen Einfluss auf die Einnahmen des Betreibers nehmen.

Vielfältige Gründe für DDoS-Angriffe
"Es gibt ganz unterschiedliche Motive für DDoS-Attacken. Die Bandbreite reicht dabei von politischem oder sozialem Protest über persönliche Rachegelüste bis hin zum klassischen Wettbewerb", kommentiert Alexey Kiselev, Projektleiter des Kaspersky DDoS Protection-Teams. "In den meisten Fällen werden sie jedoch durchgeführt, um Geld zu verdienen. Deshalb greifen Cyberkriminelle normalerweise auch Unternehmen und Dienste an, bei denen viel Geld verdient wird. DDoS-Attacken können dabei beispielsweise als Vorwand genutzt werden, Geld zu stehlen oder ein Lösegeld für den Abbruch eines Angriffs zu erpressen. Die so erpressten oder gestohlenen Summen gehen teilweise in die Millionen. Eine ausreichende Investition in den professionellen Schutz vor DDoS-Angriffen kann deshalb nur empfohlen werden." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 10.08.18
Newsletterlauf: 03.09.18

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

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Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

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KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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