- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Deepfakes läuten eine neue Ära für Ransomware ein


Von Deepfakes bis zu Indicators of Behavior – das sind die Security-Trends und -Entwicklungen 2020
Der Weg geht also auch 2020 unausweichlich weiter in die Cloud – meist naiv



Welchen Entwicklungen und Herausforderungen muss sich die IT-Sicherheit in den nächsten zwölf Monaten stellen? Und wie kann man diesen konkret begegnen? Antworten darauf liefern die Sicherheitsexperten und Datenwissenschaftler des US-amerikanischen Cyber-Security-Anbieters Forcepoint. Sie sehen Deepfakes, 5G-Datendiebstahl, Public-Cloud-Systeme und Indicators of Behavior (IoB) als kommende Gefahren und Trends.

Mit Deepfakes wird gescherzt und provoziert. Die mit künstlicher Intelligenz erstellten, gefälschten Bilder oder Videos sind aber auch ein mächtiges Werkzeug für Desinformation und Betrug. Cyber-Kriminelle kreieren oder bedienen sich 2020 zunehmend an "Deepfakes-as-a-Service", um Menschen zu manipulieren, zu beeinflussen und Zugriff auf ihr System zu erlangen. Etwa durch ein gefälschtes Video, das den User in einer kompromittierenden Situation zeigt. Oder der Aufruf Geld zu überweisen, kommt nicht mehr vom Prinzen aus Nigeria, sondern per Videobotschaft vom eigenen Chef.

Besonders brisant dürfte die im November 2020 anstehende Präsidentschaftswahl in den USA sein. Hier ist zu erwarten, dass Deepfakes als Instrument genutzt werden, um Kandidaten zu diskreditieren oder irreführende politische Botschaften an die Wähler zu verbreiten. Wie also können Unternehmen und Regierungen Deepfakes begegnen? Schulung und Information ist hier das A und O: Mitarbeiter sollten sich Deepfakes als Angriffsmethode bewusst sein. Dadurch kann die Messlatte für Betrüger erhöht werden, erfolgreiche Deepfakes durchzuführen. Die richtigen Web-Security- und E-Mail-Security-Lösungen helfen zudem, mögliche "Köder" wie Phishing-E-Mail bereits vor einer User-Interaktion abzufangen.

5G beschleunigt auch den Datendiebstahl
2020 soll die 5. Generation des Mobilfunks weiter etabliert werden. Die Datenübertragungsraten von 5G sind dabei mehr als 10-mal so schnell wie 4G. Das bedeutet schnelleren Zugriff auf Cloud-Anwendungen und ermöglicht den Transfer von großen Mengen an Unternehmensdaten – zu jeder Zeit und von jedem Ort aus, mobil über unternehmenseigene oder private Endgeräte. Transparenz über den Datenverkehr in allen Firmennetzwerken und Cloud-Anwendungen ist in Zeiten von 5G daher essentiell. Unternehmen müssen dazu verstehen, wie Mitarbeiter mit Daten umgehen und wo sich diese bewegen.

Und die Sicherheit von Nutzern und Daten muss problemlos mit Anforderungen der Produktivität und digitalen Transformation in Einklang gebracht werden. Kontrolle über 5G-Datenbewegung schaffen beispielsweise Technologien wie Cloud Access Security Broker (CASB), Data Loss Prevention (DLP) und Dynamic Data Protection (DDP). Eine DDP-Lösung prüft sämtliche Risiken kontinuierlich und passt das Sicherheitslevel automatisch sowie situativ an die jeweiligen Anforderungen an. Dadurch wird wirkungsvoll verhindert, dass sensible Daten aus dem Unternehmen abfließen können.

Naiv in die Cloud
IDC prognostiziert, dass 49 Prozent der weltweit gespeicherten Daten im Jahr 2025 in Public-Cloud-Umgebungen gespeichert werden. Der Weg geht also auch 2020 unausweichlich weiter in die Cloud – meist naiv. Unternehmen und Behörden managen ihre Daten in hybriden Konstrukten aus Firmennetzwerk und verschiedenen Cloud-Lösungen. In den Hintergrund gerät dabei häufig, dass die Verantwortung für die Datensicherheit immer beim Unternehmen bleibt, auch wenn die Daten bei einem Provider liegen. Angreifer werden sich 2020 also verstärkt auf solche Cloud-Systeme konzentrieren.
Eine Sicherheitsstrategie für Cloud-Umgebungen sollte daher unbedingt folgende Schritte enthalten:
>> Schützenwertes identifizieren
>> Art, Ort und Status der Daten bestimmen
>> Transparenz über Cloud-Anwendungen schaffen
>> Interesse an Informationssicherheit und Datenschutz ausgleichen

Anschließend gilt es Regularien aufzusetzen und generell das Bewusstsein der Mitarbeitenden für IT-Sicherheit zu stärken. Technologien, die bei diesen Schritten unterstützen, sind CASB-, DLP- und risikoadaptive Lösungen wie Dynamic Data Protection.

Indicators of Behavior – Verhaltensanalyse als effektivste Waffe im Kampf gegen Cyber-Angriffe
IT-Verantwortliche sehen im kommenden Jahr zunehmend den Menschen als Konstante in einer sich ständig wandelnden Bedrohungslandschaft. Denn klassische Sicherheitslösungen, die sich rein mit dem Schutz von Infrastruktur beschäftigen und sich auf sogenannte Indicators of Compromise (IoC) wie IP-Adressen von Angreifern oder Prüfsummen von Malware-Dateien berufen, greifen heutzutage zu kurz. Wie etwa kann ein Risikopotential identifiziert werden, das aus den eigenen Reihen hervorgeht und gänzlich ohne Schadcode agiert?

Die gewichtigsten Schadereignisse in Bezug auf schützenswerte Daten und Informationen erfolgen nicht durch Malware, sondern durch Menschen. Die IT-Security wird sich daher weg von Indicators of Compromise (IoC) hin zu Indicators of Behavior (IoB) bewegen. Indicators of Behavior beziehen sich auf das Verhalten der Nutzer. Im Fokus steht der vertrauliche, sichere Umgang mit Daten im Unternehmen. Die wichtigsten Fragen, die sich Sicherheitsexperten stellen müssen, sind: Wo befinden sich meine Daten? Um welche Art von Daten handelt es sich und wie interagieren Menschen und Maschinen mit diesen? Dabei geht es nicht um Überwachung, sondern insbesondere auch um den Schutz der eigenen Mitarbeiter.
(Forcepoint: ra)

eingetragen: 19.12.19
Newsletterlauf: 06.03.20

Forcepoint: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Zunahme von Angriffen mit JavaScript-Skimmern

    Im Jahr 2020 könnten es - laut Vorhersagen von Kaspersky - finanziell motivierte Cyberkriminelle vermehrt auf Apps zur Geldanlage, Systeme zur Verarbeitung von Finanzdaten online und aufstrebende Krypto-Währungen abgesehen haben. Zudem werden sich voraussichtlich der Handel mit Zugängen zur Infrastruktur von Banken und die Entwicklung neuer Varianten mobiler Malware basierend auf Sourcecode-Leaks etablieren. Neben den Bedrohungen im Finanzbereich hat Kaspersky im Rahmen ihres "Security Bulletins 2019/2020" auch mögliche Gefahren für andere Branchen prognostiziert.

  • Prognosen zur Anwendungssicherheit für 2020

    Veracode veröffentlichte vor kurzem die zehnte Ausgabe ihres jährlich erscheinenden "State of the Software Security" (SoSS)-Reports. In diesem beschreibt die Anwendungssicherheitsspezialistin, wie sich die Sicherheit von Software und Applikationen im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat und stellt eine Bilanz zum aktuellen Ist-Stand auf. Doch welche Trends zeichnen sich für die kommenden Jahre ab und auf welche Weise sollten Unternehmen auf die Veränderungen reagieren? Codes, auf denen Software und Applikationen aufbauen, werden stetig umgeschrieben oder erweitert, da Unternehmen ihre Angebote an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen müssen. Jede neue Veränderung bedeutet aber auch, dass die Applikationen dadurch angreifbar werden. Somit steigt das Risiko, dass sich Fehler und Bugs einschleichen und damit die Sicherheit der jeweiligen Anwendung - oder sogar des Unternehmens - gefährden.

  • So (un)sicher wird 2020 für industrielle Netzwerke

    Die Bedrohungslage für OT-Systeme, kritische Infrastrukturen und industrielle Steuerungsanlagen wird sich auch 2020 im Vergleich zu 2019 kontinuierlich weiterentwickeln. Da diese Systeme dem öffentlichen Internet immer stärker ausgesetzt sind, wird es für Hacker immer einfacher, sie anzugreifen. Dies gilt nicht nur für staatlich unterstützte bzw. beauftragte Angreifer, sondern auch für Cyberkriminelle, die in erster Linie finanziell motiviert handeln. Es ist zu befürchten, dass gerade staatlich gesteuerte Angreifer ihre Ziele genauer auswählen und ihre Spuren besser verwischen werden. Die Fälle, von denen in den Medien berichtet wird, dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen. Aufgrund der kleinen Stichprobe (2019 gab es lediglich 12 hochkarätige Angriffe weltweit) ist es unmöglich, ein genaues Bild über die tatsächliche Bedrohungslage zu erhalten.

  • Cyberangriff auf wichtige Pfeiler der Gesellschaft

    Am Ende jedes Jahres setzen wir bei Forescout uns zusammen und erörtern, welche Trends sich unserer Meinung nach in den nächsten zwölf Monaten beschleunigen und welche neu entstehen werden. Als wir dieses Jahr mehr als 50 Prognosen auf letztendlich sechs eingrenzten, fiel uns einmal mehr auf, wie schnell sich der Cybersicherheitssektor doch verändert. Die Bedrohungen und Angreifer werden immer raffinierter und richten weiter verheerende Schäden in Unternehmen aller Größen und Branchen an, und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie strategischer denn je vorgehen müssen, wenn sie ihren Sicherheitsstatus verbessern wollen. Es bedeutet auch, dass sie sich mit vielversprechenden neuen Technologien auseinandersetzen müssen - einige davon erwähnen wir im Folgenden -, noch bevor diese sich allgemein etabliert haben. Dies umfasst sowohl die Einführung neuer Technologien als auch den Schutz neuer Geräte. Und schließlich bedeutet es, einige der Auswirkungen zu bedenken, die ein Cyberangriff auf wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft haben könnte.

  • Cyberbedrohungen und Trends für 2020

    Von Passwort-Katastrophen bis hin zum verstärkten Krypto-Mining von Monero: Welche Cyberbedrohungen werden im Jahr 2020 auf uns zukommen? Instabilität der Darknet-Märkte: Die englischsprachigen Darknet-Märkte haben ein schwieriges Jahr hinter sich mit zahlreichen Takedowns, Exit-Scams, Verhaftungen, ungewöhnlichen Aktivitäten, bei denen Märkte an- und ausgeschaltet wurden, sowie anhaltenden DDOS-Angriffen. Diese Instabilität hat den Ruf der Darknet-Märkte geschädigt, und das wird 2020 beträchtliche Paranoia bei Cyberkriminellen auslösen, die sich wahrscheinlich nur langsam beruhigen wird. Diese Unvorhersehbarkeiten haben vielleicht keine nennenswerten sichtbaren Auswirkungen auf Endbenutzer und Unternehmen, können jedoch dazu führen, dass Märkte anderswo entstehen und die Lieferketten von Cyberkriminellen insbesondere im englischsprachigen Raum sehr durcheinanderbringen.