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Apps aus dem "Google Play Store"


Trend Micro stellt fest: "Google erhöht Komfort – und die Gefahr!"
App-Berechtigungen und Aktualisierung von Android-Apps: Autoupdate abschalten

(16.07.14) - Ein Beispiel dafür, dass Verbesserungen beim Bedienkomfort allzu oft zu Lasten der Sicherheit gehen, liefern nach Ansicht von Trend Micro das Mai-Update von Google Play und die jüngsten Änderungen am Android-Berechtigungsmodell. Cybergangster und -spione haben dadurch leichtes Spiel und können die Berechtigungen einfordern, die sie für ihre dunklen Zwecke benötigen, ohne dass die Anwender etwas davon mitbekommen müssen.

Jeder Android-User kennt die Prozedur: Beim Installieren einer App werden die Berechtigungen, die diese zum ordentlichen Funktionieren braucht, einzeln angezeigt – mit der Aufforderung, sie zu akzeptieren oder abzulehnen. Zwar neigen Entwickler in vielen Fällen dazu, für ihre App mehr Rechte zu verlangen, als diese eigentlich benötigt, doch immerhin haben die Anwender die Möglichkeit, ihre Zustimmung zu verweigern – etwa wenn eine Taschenlampen-App das Adressbuch des Smartphones lesen will. Dieses Modell griff bisher auch bei jedem Update einer App, wenn dieses zusätzliche oder andere Rechte als die installierte Version einforderte.

"Damit ist seit den jüngsten Änderungen am Android-Berechtigungsmodell bei App-Updates nun Schluss. Der Schutz der Anwender wird wieder ein Stück weit einem Mehr an Bedienkomfort geopfert", kritisiert der Sicherheitsexperte Udo Schneider, Pressesprecher des japanischen IT-Sicherheitsanbieters Trend Micro. "Denn neue Rechte werden jetzt bei Updates automatisch genehmigt, wenn sie derselben Gruppe von Berechtigungen angehören, denen die Anwender bereits zugestimmt haben. So gehören die Rechte für das Blitzlicht eines Smartphones derselben Gruppe an wie diejenigen für Audio- und Videomitschnitte. Vor diesem Hintergrund ist es leicht, sich vorzustellen, wie aufgrund eines Updates eine harmlos erscheinende Taschenlampen-App auf einmal anfängt, Telefongespräche oder Videoaufnahmen aufzuzeichnen und an die Gangster und Spione im Web zu schicken."

Insgesamt 31 sehr weit gefasste Berechtigungsgruppen sind auf der Android-Entwicklerseite im Internet dokumentiert. So sind etwa die Rechte für Audio- und Videomitschnitte in einer Gruppe zusammengefasst, in einer anderen die Berechtigungen für das Lesen, Ändern und Löschen von Inhalten externer Speicher oder das Formatieren, Hinzufügen und Entfernen von externen Speichern. Dadurch kann eine App, die ursprünglich nur Inhalte lesen durfte, nach einem Update diese auch ändern oder löschen.

"Vielleicht hat Google ja in dem Punkt Recht, dass Anwender das Prüfen von Berechtigungen bei jeder Installation als lästig empfinden. Doch der Verzicht darauf macht das ganze Verfahren durch die Sicherheitsbrille betrachtet im Grunde sinnlos. Mit den jüngsten Änderungen haben die Anwender gar keine andere Wahl, als auf automatische Updates ganz zu verzichten. Außerdem sollten sie, wird das Vorhandensein eines Updates angezeigt, erst prüfen, ob und welche neuen Berechtigungen damit eingefordert werden, bevor sie auf ‚Herunterladen und Installieren‘ klicken", rät Udo Schneider. "Die ganze Diskussion zum Schutz der Privatsphäre und von Firmengeheimnissen ist wertlos, wenn die Anbieter weiterhin nicht auf einen vernünftigen Ausgleich zwischen Einfachheit und Sicherheit achten. Vor diesem Hintergrund müssen sich Android-User verhöhnt vorkommen, wenn sie den Google-Slogan ‚Trust Us‘ hören." (Trend Micro: ra)

Trend Micro: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Zunahme von Angriffen mit JavaScript-Skimmern

    Im Jahr 2020 könnten es - laut Vorhersagen von Kaspersky - finanziell motivierte Cyberkriminelle vermehrt auf Apps zur Geldanlage, Systeme zur Verarbeitung von Finanzdaten online und aufstrebende Krypto-Währungen abgesehen haben. Zudem werden sich voraussichtlich der Handel mit Zugängen zur Infrastruktur von Banken und die Entwicklung neuer Varianten mobiler Malware basierend auf Sourcecode-Leaks etablieren. Neben den Bedrohungen im Finanzbereich hat Kaspersky im Rahmen ihres "Security Bulletins 2019/2020" auch mögliche Gefahren für andere Branchen prognostiziert.

  • Prognosen zur Anwendungssicherheit für 2020

    Veracode veröffentlichte vor kurzem die zehnte Ausgabe ihres jährlich erscheinenden "State of the Software Security" (SoSS)-Reports. In diesem beschreibt die Anwendungssicherheitsspezialistin, wie sich die Sicherheit von Software und Applikationen im Laufe der letzten Jahre entwickelt hat und stellt eine Bilanz zum aktuellen Ist-Stand auf. Doch welche Trends zeichnen sich für die kommenden Jahre ab und auf welche Weise sollten Unternehmen auf die Veränderungen reagieren? Codes, auf denen Software und Applikationen aufbauen, werden stetig umgeschrieben oder erweitert, da Unternehmen ihre Angebote an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen müssen. Jede neue Veränderung bedeutet aber auch, dass die Applikationen dadurch angreifbar werden. Somit steigt das Risiko, dass sich Fehler und Bugs einschleichen und damit die Sicherheit der jeweiligen Anwendung - oder sogar des Unternehmens - gefährden.

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    Die Bedrohungslage für OT-Systeme, kritische Infrastrukturen und industrielle Steuerungsanlagen wird sich auch 2020 im Vergleich zu 2019 kontinuierlich weiterentwickeln. Da diese Systeme dem öffentlichen Internet immer stärker ausgesetzt sind, wird es für Hacker immer einfacher, sie anzugreifen. Dies gilt nicht nur für staatlich unterstützte bzw. beauftragte Angreifer, sondern auch für Cyberkriminelle, die in erster Linie finanziell motiviert handeln. Es ist zu befürchten, dass gerade staatlich gesteuerte Angreifer ihre Ziele genauer auswählen und ihre Spuren besser verwischen werden. Die Fälle, von denen in den Medien berichtet wird, dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen. Aufgrund der kleinen Stichprobe (2019 gab es lediglich 12 hochkarätige Angriffe weltweit) ist es unmöglich, ein genaues Bild über die tatsächliche Bedrohungslage zu erhalten.

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    Am Ende jedes Jahres setzen wir bei Forescout uns zusammen und erörtern, welche Trends sich unserer Meinung nach in den nächsten zwölf Monaten beschleunigen und welche neu entstehen werden. Als wir dieses Jahr mehr als 50 Prognosen auf letztendlich sechs eingrenzten, fiel uns einmal mehr auf, wie schnell sich der Cybersicherheitssektor doch verändert. Die Bedrohungen und Angreifer werden immer raffinierter und richten weiter verheerende Schäden in Unternehmen aller Größen und Branchen an, und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie strategischer denn je vorgehen müssen, wenn sie ihren Sicherheitsstatus verbessern wollen. Es bedeutet auch, dass sie sich mit vielversprechenden neuen Technologien auseinandersetzen müssen - einige davon erwähnen wir im Folgenden -, noch bevor diese sich allgemein etabliert haben. Dies umfasst sowohl die Einführung neuer Technologien als auch den Schutz neuer Geräte. Und schließlich bedeutet es, einige der Auswirkungen zu bedenken, die ein Cyberangriff auf wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft haben könnte.

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