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Gretchenfrage IoT-Sicherheit


2018: Das Jahr, in dem das IoT sicher wird?
In geschlossenen und überschaubaren B2B-Systemen gab und gibt es die Möglichkeit, Angriffe abzuwehren



Statement zu Microsoft Azure Sphere von Jürgen Rother, Senior Business Development Manager bei Trivadis

Für die meisten ziemlich überraschend, hat Microsoft vergangene Woche auf der RSA Konferenz, einer der größten und bekanntesten IT-Sicherheitsveranstaltungen weltweit, seine Initiative für das sichere Internet der Dinge (IoT) vorgestellt. Seit dem Jahr 2015 arbeitete Microsoft an Azure Sphere, so der Name der sicheren Architektur für das IoT. Sie umfasst zertifizierte Microcontroller, ein sicheres Betriebssystem (mit Linux, nicht Windows-Kernel!) und einen Cloud-Service für die zertifikatbasierte Authentifizierung und das geräteübergreifende Aufspüren von Bedrohungen.

Jürgen Rother, Senior Business Development Manager beim IT-Dienstleister Trivadis, kommentiert:

Gretchenfrage IoT-Sicherheit
"Zugegeben: für das IoT war Sicherheit immer die Gretchenfrage. In geschlossenen und überschaubaren B2B-Systemen gab und gibt es die Möglichkeit, Angriffe abzuwehren, sei es durch proprietäre Betriebssysteme oder Protokolle oder End-to-End-Verschlüsselung und einigem mehr. Mit dem Wachstum auf 30 Milliarden Geräte im Internet der Dinge, so die von Microsoft vorgestellte Prognose, wird es jedoch unmöglich, einen derart hohen Sicherheitslevel überall durchzusetzen.

Milliarden von IoT-Geräten als Sicherheitsrisiko
Natürlich geht ein Großteil des Wachstums von IoT-Devices auf das Konto von Geräten für Endverbraucher und im Haushalt – vom Toaster über die Waschmaschine bis hin zum Auto. Aber wer sich an die verheerenden Virenattacken auf Windows-Rechner zurückerinnert, weiß auch, dass hier das Einfallstor für Gefährdungen im B2B-Bereich steckt. Kleine Infektionen können bei der Masse an vernetzten Geräten dann schnell zu einer unkontrollierbaren Epidemie anschwellen. Ungeahnte Konsequenzen können die Folge sein, wenn alle mit dem Internet verbundenen Geräte gefährdet oder gar betroffen sind.

Microsoft Quasi-Standard für IoT-Sicherheit
Um die Infektion erst gar nicht entstehen zu lassen und eine Epidemie im Vorfeld zu verhindern, hat Microsoft nun Azure Sphere angekündigt – einsatzfertig wohl ab Ende 2018. Microsoft erweitert damit seine sowie so schon umfassenden und ausgereiften IoT-Angebote in der Cloud, Stichwort IoT Edge. Auch wenn es bei der Amazon Cloud angeblich vergleichbare Angebote schon seit einem Jahr gibt, so dürften doch die Marktmacht und die großen Ressourcen mit erfahrenen Entwicklern von Microsoft dafür sorgen, einen Quasi-Standard zu etablieren.

Mit IoT-Sicherheit zu alter Microsoft Stärke
Mit Windows und Office ist es Microsoft gelungen, unverzichtbar zu werden; bei Internet-Technologien lief der Konzern aus Redmond lange Zeit hinterher und wurde teilweise sogar mitleidig belächelt. Mit der Azure Cloud und nun erst recht mit Azure Sphere, der Grundlage für ein sicheres Internet der Dinge, stellt sich Microsoft wieder an die Spitze einer Bewegung, die erst an Fahrt aufnimmt. Mich würde es nicht wundern, wenn Microsoft unter Satya Nadella mit Azure Sphere (aber nicht alleine damit) eine Dominanz erreicht, wie es Bill Gates mit Windows und Office gelang."

Jürgen Rother ist Senior Business Development Manager beim IT-Dienstleister Trivadis. Er unterstützt Kunden auf dem Weg der digitalen Transformation. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereich Business Development, Organisationsentwicklung und IT Strategie.
(Trivadis: ra)

eingetragen: 30.04.18
Newsletterlauf: 01.06.18

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Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Abbild der momentanen IoT-Sicherheit

    Das Internet der Dinge ist Fluch und Segen zugleich: Während vernetzte Geräte unseren Alltag optimieren und Unternehmen neue lukrative Geschäftsmöglichkeiten eröffnen, sind die Auswirkungen der zunehmenden Vernetzung auf unsere physische und digitale Sicherheit weniger positiv. Tatsache ist: Im gleichen Maße, indem die Zahl von IoT-Geräten steigt, steigt auch das Risiko für Missbrauch, Datendiebstahl oder gefährlichen Manipulationen. Und dafür ist nicht einmal großes Hackergeschick vonnöten: Vielmehr reichen ein herkömmlicher Telekom-Router und eine einfache Fehlkonfiguration aus, um für einen schweren Datenschutzvorfall zu sorgen. So passiert jüngst in einer niedersächsischen Arztpraxis. Deren 30.000 sensible Patienten- und Mitarbeiterdaten waren über einen Windows-Server für jedermann im Internet frei zugänglich. Ein Supergau - nicht nur in Hinblick auf die EU-DSGVO.

  • Datenschutz im Gesundheitswesen

    Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist das Thema Datenschutz auch bei Privatpersonen in den Fokus gerückt: Niemand möchte persönliche Daten in den falschen Händen sehen. Jedoch zeigt die Vergangenheit, dass gerade in einem äußerst sensiblen und wichtigen Sektor großer Nachholbedarf besteht: Beim Datenschutz im Gesundheitswesen. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group aufmerksam und verweisen auf eine kürzlich erschienene Studie zur IT-Sicherheit bei Ärzten und Apotheken des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Demnach sind vor allem mangelndes Wissen der Mitarbeiter sowie Hürden in der Umsetzung der IT-Sicherheit Ursachen für Datenskandale: Patientendaten werden häufig unverschlüsselt und damit für jeden einsehbar per E-Mail versendet. "Aufgrund der Unwissenheit öffnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Praxen und Apotheken E-Mail-Anhänge von zwar unbekannten, jedoch vermeintlich unauffälligen Absendern, ohne diese vorher genau zu prüfen. Fallen diese Mitarbeiter auf solche Phishing-E-Mails herein, sind Patientendaten in Gefahr. Auch durch die fehlende Verschlüsselung ist die Gefahr sehr hoch, dass digitale Patientenakten in die Hände unbefugter Dritter gelangen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

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    Der Digitalverband Bitkom hat mehr als 1.000 Geschäftsführer und Sicherheitsverantwortliche in Deutschland befragt. 75 Prozent der befragten Unternehmen waren danach in den vergangen zwei Jahren Ziel von Cyber-Attacken. Auffällig dabei: Die größte Tätergruppe - wenn es um Datendiebstahl geht - sind die eigenen Mitarbeiter, die zum Beispiel einen USB-Stick mit Kundendaten mitnehmen, wenn sie das Unternehmen verlassen. Christian Patrascu, Senior Director, Sales Central Eastern Europe von Forcepoint, nimmt dazu Stellung.

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    Das Oberlandesgericht in Köln hat eine Klage von Verbraucherschützern zurückgewiesen. Inhalt: Elektronikmärkte verkaufen bewusst veraltete und unsichere Android-Smartphones, ohne Kunden auf die Risiken hinzuweisen. Das dürfen sie auch weiter tun. Die Klage vom Juli 2017 weckte Hoffnungen bei vielen Sicherheitsexperten, die schon lange vor Sicherheitslücken in vielen Android-Smartphones warnen. Diese werden nämlich nicht mehr behoben und stellen deshalb ein Risiko für die persönlichen Daten von Nutzern dar. Verbraucherschützer wollten in einem Gerichtsurteil erwirken, dass Geräte mit einer veralteten Android-Version nur noch mit einem entsprechenden Hinweis verkauft werden dürfen, da sie gut dokumentierte und nicht behebbare Mängel bei der Sicherheit aufwiesen.