- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Markt » Nachrichten

Bayern verstärkt Kampf gegen Cybercrime


Zentralstelle Cybercrime Bayern wird mit mehr Kompetenzen und mehr Personal noch schlagkräftiger
Bayerische Justiz will einen wesentlichen Beitrag leisten, um die Wirtschaft und kritischen Infrastrukturen etwa vor Wirtschaftsspionage und Computersabotage noch besser zu schützen



Bayern verstärkt den Kampf gegen Cybercrime und baut seine Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB), die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg eingerichtet ist, personell und strukturell aus. Bayerns Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback hierzu in München: "Mit mehr Kompetenzen und mehr Personal machen wir unsere Zentralstelle noch schlagkräftiger und noch zukunftsfähiger. Künftig werden wir auch im Bereich Wirtschafts-Cybercrime mit gebündelter Kompetenz der Schattenseite des Internets die Stirn bieten."

Die ZCB auch für bestimmte Verfahren aus dem Bereich der Wirtschafts-Cyberkriminalität zuständig sein. Der Fokus liegt insbesondere auf der strafrechtlichen Bekämpfung von Cyberangriffen auf Unternehmen, Behörden und auf zentrale Infrastruktureinrichtungen. Bausback: "Wer also etwa über den Cyberspace das Know-how unserer Unternehmen attackiert, dem wird künftig die geballte Kompetenz der ZCB begegnen. Damit leistet die bayerische Justiz einen wesentlichen Beitrag, um unsere Wirtschaft und unsere kritischen Infrastrukturen etwa vor Wirtschaftsspionage und Computersabotage noch besser zu schützen."

Mit der Zuständigkeitserweiterung ist auch ein weiterer personeller Ausbau der Zentralstelle verbunden. 13 Staatsanwälte sollen bis zum Ende des Jahres bei der ZCB arbeiten. "Damit haben wir mehr als sechsmal so viele Staatsanwälte als zum Start der ZCB Anfang 2015! Hinzu kommen Stellenmehrungen bei den Rechtspflegern, den IT-Forensikern und im Unterstützungsbereich. Es ist klar: Vernetzten Straftätern im Cyberspace können wir nur durch ebenso gut vernetzte und hochspezialisierte Strafverfolger begegnen", so der Justizminister.

Der Erfolg der Zentralstelle zeigt sich bereits an den Verfahrenszahlen: Gingen bei der ZCB 2016 insgesamt 1.545 Ermittlungsverfahren ein, waren es 2017 bereits 2.081 Ermittlungsverfahren. Und auch im laufenden Jahr zeichnet sich bereits eine weitere erhebliche Steigerung ab: Allein bis 30. Juli 2018 wurden bereits 1.971 Ermittlungsverfahren neu eingeleitet.

Der Bamberger Generalstaatsanwalt Thomas Janovsky ergänzt zu den Ermittlungserfolgen der ZCB: "Überall dort, wo Straftäter die Möglichkeiten moderner Informationstechnologien nutzen, sei es bei Fake-Shops im Internet, beim Drogen- und Waffenhandel im Darknet oder bei der Verbreitung von Kinderpornographie, braucht es eine kompetente Antwort der Strafverfolgungsbehörden. Die Staatsanwälte der ZCB haben mehr als einmal erfolgreich deutlich gemacht: Niemand kann sich darauf verlassen, sein kriminelles Tun auf Dauer in der Anonymität des Netzes verstecken zu können. Diese Sachkunde werden wir jetzt auch in die Bekämpfung von Wirtschafts-Cybercrime investieren."

"Um in dem sich ständig ändernden technischen Umfeld erfolgreich ermitteln zu können, sind Spezialkenntnisse erforderlich, die auch für die neuen Zuständigkeiten der ZCB nützlich sind", führt der Leiter der Zentralstelle, Leitender Oberstaatsanwalt Lukas Knorr, aus. "Immer mehr Täter versuchen, ihre kriminellen Aktivitäten durch die Nutzung von Kryptowährungen zu verschleiern. Wir reagieren darauf, indem wir ebenfalls auf modernste Techniken zurückgreifen, um Transaktionen zu deanonymisieren und Geldflüsse aufzudecken."

Bausback abschließend: "Die Bamberger Zentralstelle ist ein Erfolgsmodell. Allen, die sich tagtäglich dafür einsetzen, dass wir uns im Netz ein Stückchen sicherer bewegen können, danke ich ganz herzlich! Sie sind nicht nur die Speerspitze der bayerischen Justiz im Kampf gegen Cybercrime, Sie sind auch Garanten für mehr Cybersicherheit - für die bayerische Wirtschaft und für alle Bürgerinnen und Bürger in Bayern." (Bayerisches Justizministerium: ra)

eingetragen: 10.08.18
Newsletterlauf: 22.08.18


Meldungen: Nachrichten

  • Migration auf Windows 10

    Mit der Migration von PC-Systemen in den Bundesbehörden auf Windows 10 beschäftigt sich die Deutsche Bundesregierung in ihrer Antwort (19/14646) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/14056). Danach sind die Behörden und Ressorts für die zeitgerechte Windows-10-Umstellung eigenverantwortlich. Um Synergiepotentiale zu heben, hat das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) laut Vorlage im Rahmen der IT-Konsolidierung des Bundes ein Programm zur Unterstützung der Bundesbehörden bei der Windows-10-Umstellung aufgesetzt. Die Nutzung dieses Programms beruht den Angaben zufolge auf dem Freiwilligkeitsprinzip.

  • Verbesserung der IT-Sicherheit

    Maßnahmen zur Stärkung der IT-Sicherheit sind ein Thema der Antwort der Deutsche Bundesregierung (19/12280) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/11755). Danach ist die IT-Sicherheit "ein fortwährendes Anliegen der Bundesregierung", das sie seit der Verbreitung der IT in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft intensiv berücksichtigt". Bereits 1991 habe sie das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik ins Leben gerufen.

  • Gefahr übers Telefon

    Hacker können auch über Telefongeräte an sensible Daten und Dienste gelangen: Die meisten Unternehmen nutzen VoIP-Telefone, die ins Firmennetzwerk eingebunden sind. Sicherheitsforscher des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie in Darmstadt haben in diesen VoIP-Telefonen insgesamt 40 teils gravierende Schwachstellen gefunden. Angreifer können über diese Lücken Gespräche abhören, das Telefon außer Betrieb setzen oder sich über Schwachstellen im Gerät weiteren Zugriff auf das Firmennetzwerk verschaffen. Die Hersteller der VoIP-Telefone haben die Schwachstellen mittlerweile geschlossen. Nutzern wird dringend empfohlen, die entsprechenden Updates der Geräte-Firmware einzuspielen. Weitere technische Details zu den Schwachstellen finden sich unter www.sit.fraunhofer.de/cve. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen haben die Forscher am Samstag auf der DEFCON vorgestellt, eine der weltweit größten Hackerkonferenzen.

  • Verbindliche Sicherheitsrichtlinien

    Das Bundesgesundheitsministerium will die IT-Sicherheit bei niedergelassenen Ärzten verbessern. In einem Referentenentwurf sei vorgesehen, dass die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) bis Ende März 2020 verbindliche Richtlinien zur Gewährleistung der IT-Sicherheit festlegen müssen, heißt es in der Antwort (19/11314) der Deutschen Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/10936) der FDP-Fraktion.

  • Infizierte Smartphones

    Erneut hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf mehreren Smartphones vorinstallierte Schadsoftware nachgewiesen. Die Geräte wurden auf unterschiedlichen Online-Marktplätzen gekauft und auf eine bereits im Februar nachgewiesene Schadsoftware-Variante überprüft. Das BSI warnt daher auf Grundlage von §7 des BSI-Gesetzes vor dem Einsatz verschiedener Geräte. "Unsere Untersuchungen zeigen ganz deutlich, dass IT-Geräte mit vorinstallierter Schadsoftware offensichtlich keine Einzelfälle sind. Sie gefährden die Verbraucherinnen und Verbraucher, die diese günstigen Smartphones kaufen und letztlich womöglich mit ihren Daten draufzahlen. Eine besondere Gefährdung entsteht zudem, wenn das infizierte Smartphone genutzt wird, um das smarte Zuhause inklusive Fenstersicherung oder Alarmanlage zu steuern. Um solche Angriffsszenarien zu verhindern, brauchen wir eine gemeinsame Anstrengung insbesondere seitens der Hersteller und der Händler, damit künftig derartig unsichere Geräte gar nicht erst verkauft werden können", so BSI-Präsident Arne Schönbohm.