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Mirai-Botnet: Zusammenarbeit in Aktion


Internet-Sicherheitsbericht betont die Relevanz des Informationsaustauschs im Kampf gegen Cyberbedrohungen
Die mehrstufige Analyse von Cyberdaten ermöglicht größeren Schutz vor DDoS-Angriffen, Malware und Botnet-Attacken



Akamai Technologies hat ihren "State of the Internet"-Sicherheitsbericht: Carrier Insight Report" für das Frühjahr 2018 veröffentlicht. Im Bericht werden Daten von mehr als 14 Billionen DNS-Abfragen aus den Netzwerken von Kommunikationsdiensten weltweit ausgewertet, die zwischen September 2017 und Februar 2018 von Akamai erfasst wurden.

Seit mehr als 19 Jahren nutzt das Unternehmen Nominum, das 2017 von Akamai übernommen wurde, umfassende DNS-Daten, um den Schutz vor komplexen Cyberangriffen, wie Distributed Denial of Service (DDoS), Ransomware, Trojaner und Botnets, zu verbessern.

Der Carrier Insight Report von Akamai baut auf die Expertise von Nominum auf und zeigt die Wirksamkeit von DNS-basierter Sicherheit, die mit Daten aus anderen Sicherheitsebenen erweitert wird. Bei diesem mehrschichtigen Sicherheitsansatz kommen verschiedene Sicherheitslösungen zum Einsatz, die zusammen für einen ganzheitlichen Schutz von Unternehmensdaten sorgen.

"Man muss die Angriffe gegen einzelne Systeme als Ganzes sehen, um sich gegen die komplizierte Bedrohungslandschaft von heute wappnen zu können", so Yuriy Yuzifovich, Director of Data Science, Threat Intelligence bei Akamai. "Die Kommunikation über verschiedene Plattformen hinweg ist wichtig. Wir sind der Meinung, dass Sicherheitsteams mit den durch unseren Service bereitgestellten DNS-Anfragen alle notwendigen Daten an die Hand bekommen, um ein Gesamtbild der Bedrohungslandschaft zu erhalten."

Die Zusammenarbeit der Teams von Akamai spielte eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung der Mirai-C&C-Domänen (Command and Control). Das Security Intelligence and Response Team (SIRT) von Akamai verfolgte Mirai von Beginn an mithilfe von Honeypots, um Mirai-Kommunikationen und deren C&C-Server zu erkennen.

Ende Januar 2018 gaben das SIRT von Akamai und die Teams von Nominum eine Liste mit über 500 verdächtigen Mirai-C&C-Domänen heraus. Ziel war es, zu untersuchen, ob diese C&C-Liste durch die Verwendung von DNS-Daten und künstlicher Intelligenz ergänzt und künftige Mirai-Erkennung dadurch vereinfacht werden können. Dank einer mehrstufigen Analyse konnten die Teams von Akamai den Mirai-C&C-Datensatz ergänzen und so eine Verbindung zwischen Mirai-Botnets und den Distributoren der Petya-Ransomware feststellen.

Diese gemeinsam durchgeführte Analyse deutete auf eine Entwicklung von IoT-Botnets hin – von einem einzigen DDoS-Angriff bis hin zu komplexeren Aktivitäten wie Ransomware-Verbreitung und Mining von Kryptowährungen. IoT-Botnets sind schwer zu erkennen, da es nur sehr wenige Gefährdungsindikatoren für die meisten Nutzer gibt. Doch durch die Forschungstätigkeit unterschiedlicher Akamai-Teams gelang es nun, Dutzende neue C&C-Domänen zu finden und zu sperren.

Javascript-Krypto-Miner: ein fragwürdiges Geschäftsmodell
Da Kryptowährung öffentlich immer häufiger eingesetzt wird, können wir einen drastischen Anstieg von Malware im Zusammenhang mit dem Mining von Kryptowährungen sowie der Anzahl der damit infizierten Geräte beobachten.

Akamai stellte zwei verschiedene Geschäftsmodelle für das Mining von Kryptowährungen fest. Das erste Modell nutzt die Prozessorleistung infizierter Geräte für das Mining von Kryptowährungs-Tokens. Das zweite Modell nutzt einen in Webseiten eingebetteten Code, der dafür sorgt, dass ein Gerät, das auf eine bestimmte Webseite zugreift für den Krypto-Miner arbeitet. Akamai führte umfassende Analysen zu diesem zweiten Geschäftsmodell durch, da es eine neue Sicherheitsbedrohung sowohl für Nutzer als auch für Webseitenbesitzer darstellt.

Nach Analyse der Krypto-Miner-Domänen konnte Akamai die Kosten bezüglich Rechenleistung und Währungsgewinnen abschätzen. Eine interessante Erkenntnis daraus ist, dass das Mining von Kryptowährungen künftig eine ernstzunehmende Alternative zu Werbeeinnahmen für die Finanzierung von Webseiten darstellen könnte.

Sich ändernde Bedrohungen: Malware und Exploits zu einem neuen Zweck nutzen
Cybersicherheit ist ein dynamisches Feld. Forscher haben herausgefunden, dass Hacker alte Techniken in der aktuellen digitalen Landschaft einsetzen. In den sechs Monaten, in denen Akamai diese Daten gesammelt hat, zeigten einige bekannte Malware-Kampagnen und Exploits wichtige Änderungen bei der Vorgehensweise auf, z.B.:

● >> Das Web Proxy Auto-Discovery (WPAD)-Protokoll wurde dazu eingesetzt, Windows-Systeme zwischen dem 24. November und dem 14. Dezember 2017 einem Man-in-the-Middle-Angriff auszusetzen. WPAD ist für die Verwendung in geschützten Netzwerken (z. B. LANs) vorgesehen und ermöglicht intensive Angriffe beim Zugriff auf das Internet.

● >> Entwickler von Malware nutzen Botnets für die Sammlung von Social-Media-Anmeldedaten und Finanzdaten, zum Beispiel Terdot, ein Ableger des Zeus-Botnets. Terdot erstellt einen lokalen Proxy und ermöglicht es Angreifern, Cyberspionage durchzuführen und Fake-News im Browser des Opfers anzuzeigen.

● >> Das Lopai-Botnet ist ein Beispiel dafür, wie Programmierer von Botnets immer flexiblere Tools entwickeln. Diese mobile Malware zielt in erster Linie auf Android-Geräte ab und verwendet einen modularen Ansatz, der es Eigentümern erlaubt, Updates mit neuen Funktionen zu erstellen.

Methodik
Akamai Security Research analysiert Datensätze täglich, wöchentlich und vierteljährlich, um die nächsten Schritte von Cyberkriminellen vorhersagen zu können. Ziel ist es, Anzeichen für Angriffe in der Flut der DNS-Daten zu erkennen, bekannte Angriffstypen zu verifizieren und gleichzeitig neue, unbekannte und noch nicht benannte schädliche Aktivitäten zu entdecken. Neben kommerziellen und öffentlichen Datenquellen analysiert das Team täglich 100 Milliarden Anfragen von Akamai-Kunden. Akamai arbeitet mit mehr als 130 Serviceanbietern in über 40 Ländern und bearbeitet täglich 1,7 Billionen Anfragen. Das entspricht etwa drei Prozent des gesamten globalen DNS-Traffics, der von Verbrauchern und Unternehmen weltweit generiert wird.
(Akamai Technologies: ra)

eingetragen: 03.06.18
Newsletterlauf: 12.06.18

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.