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Verschlüsselungstechnologien & "blind spots"


Sicherheitslücken in verschlüsseltem Netzwerk-Traffic: Studie untersucht "blind spots", die Unternehmen zunehmend bedrohen
Dadurch, dass die kodierten Daten von Sicherheitslösungen in den meisten Fällen nicht gescannt werden, stellen sie eine potenzielle Gefahr für viele Unternehmen dar

(11.12.14) - Blue Coat Systems stellte eine Studie vor, die die zunehmende Verbreitung von verschlüsseltem Netzwerk-Traffic als höchst gefährlich einstuft. Indem Unternehmen Informationen verschlüsseln, um Datenschutzrichtlinien einzuhalten, spielen sie Cyberkriminellen in die Hände, die in kodiertem Netzwerk-Traffic Malware verstecken. Dadurch gelingt es Datendieben sogar mit wesentlich geringerem Aufwand, Sicherheitslösungen zu umgehen.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Sorge um die Datensicherheit nimmt der verschlüsselte Netzwerk-Traffic auch auf Webseiten – von Unternehmen und Privatanwenden – zu. Tatsächlich verschlüsseln acht der zehn weltweit wichtigsten auf Alexa gerankten Webseiten ihre Inhalte ganz oder teilweise mit dem SSL-Protokoll. Die Onlineriesen Google, Amazon und Facebook haben ihre Portale ebenfalls auf HTTPS umgestellt und kodieren jeglichen Datentransfer mit SSL.

Geschäftskritische Anwendungen wie File-Storage, Suchmaschinen, Cloud-basierte Software und Social Media verschlüsseln Daten seit jeher. Dadurch, dass die kodierten Daten von Sicherheitslösungen in den meisten Fällen nicht gescannt werden, stellen sie eine potenzielle Gefahr für viele Unternehmen dar, die die SSL-Verschlüsselung auf vielen Endgeräten einsetzen. In dem verschlüsselten Netzwerk-Traffic können Bedrohungen ungehindert die Netzwerk-Sicherheitsmaßnahmen passieren, sodass sensible Mitarbeiter- und Unternehmensdaten aus dem Unternehmen abgefischt werden können. Die Blue Coat Labs erhalten innerhalb von sieben Tagen mehr als 100.000 Kundenanfragen zu Webseiten, die das HTTPS-Kodierungsprotokoll nutzen, um hier Malware aufzuspüren und zu beseitigen.

"Blind spots" aufdecken
Der aktuelle Sicherheitsreport "2014 Security Report – The Visibility Void" von Blue Coat hat herausgefunden, dass sich der verschlüsselte Netzwerk-Traffic bei Cyberkriminellen wachsender Beliebtheit erfreut – aus folgenden Gründen:

>> Malware-Attacken, die durch die "Hintertür" des verschlüsselten Netzwerk-Traffics in Unternehmensnetze Einzug halten, müssen nicht sehr komplex sein, denn die Hacker wissen, dass Unternehmen die Malware ohnehin nicht entdecken.
>> Cyberangriffe von außen können ebenso große Datenverluste zur Folge haben wie ein internes Datenleck, durch das sensible Informationen abfließen.
>> Ein besonders einfaches Mittel, um Unternehmens-Server mit Malware zu infiltrieren, sind kurzlebige Webseiten, sogenannte "One-Day Wonders", die Netzwerk-Traffic mit SSL verschlüsseln. Für Unternehmen wird es dadurch nahezu unmöglich, Angriffe zu verhindern, zu erkennen und darauf zu reagieren.

Die zunehmende Verbreitung von Verschlüsselungstechnologien führt in immer mehr Unternehmen zu "blind spots", im einkommenden und ausgehenden Netzwerk-Traffic: Sie sind schlicht nicht mehr in der Lage, übertragene Daten auf Malware hin zu überprüfen. Daher beziehen sich durchschnittlich zwischen 11 und 14 Prozent der Sicherheitsanfragen, die Blue Coat innerhalb der vergangenen zwölf Monate, von September 2013 bis 2014 verzeichnet, auf verschlüsselte Webseiten.

Ein Beispiel für eine Malware-Bedrohung, die in verschlüsseltem Netzwerk-Traffic versteckt war, ist Dyre, ein weit verbreiteter Trojaner ukrainischen Ursprungs, der es auf Passwörter abgesehen hatte. Nachdem es Behörden gelungen war, mit Zeus einen der erfolgreichsten Trojaner auszuschalten, trat Dyre an seine Stelle – einfach nur, indem die Daten verschlüsselt übertragen wurden. Heute verschafft sich Dyre über Mitarbeiter zu einigen der weltweit größten Unternehmen Zugang. Sein Ziel ist es, Zugangsdaten wie Sozialversicherungsnummern, Konto- und Krankenkassendaten abzufischen.

"Das Tauziehen zwischen IT-Sicherheit und Datenschutz öffnet Cyberangriffen in SSL-verschlüsseltem Netzwerk-Traffic Tür und Tor und führt dazu, dass alle Unternehmensdaten gefährdet sind", sagt Dr. Hugh Thompson, Chief Security Strategist bei Blue Coat. "Unternehmen stehen derzeit vor der großen Herausforderung, Kundendaten zu schützen und gleichzeitig Datenschutz und Compliance-Vorgaben einzuhalten. Hierfür ist es essenziell, dass sie in SSL-verschlüsseltem Netzwerk-Traffic versteckte Bedrohungen erkennen und steuern können, um die Privatsphäre ihrer Mitarbeiter zu schützen."

Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Datenschutz und IT-Sicherheit in Einklang bringen
Unternehmen müssen die steigenden Sicherheitsanforderungen mit Datenschutz- und Compliance-Anforderungen in Einklang bringen. Da Datenschutz- und Compliance-Regularien regional, je nach Branche und von Unternehmen zu Unternehmen variieren, müssen Unternehmen in der Lage sein, Entschlüsselungslösungen flexibel an ihre Geschäftsanforderungen anzupassen. Um Unternehmen hierbei zu unterstützen, hat Blue Coat eine Liste mit entscheidenden Faktoren entwickelt, die IT-Abteilungen berücksichtigen sollten, wenn sie diese Aufgabe angehen. Die vollständige Liste ist in dem Studienreport erhältlich. (Blue Coat Systems: ra)

Blue Coat Systems: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.