- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Markt » Studien

Schatten-IT verändert die Rolle des CIO


Studie: Bei deutschen CIOs gelten vor allem Lösungen aus den Bereichen Mobility, Cloud Computing und Unified Communications als Möglichkeiten, Technologie kreativ einzusetzen
Immer mehr IT-Ausgaben werden außerhalb der IT-Abteilung getätigt – CIOs definieren ihre Aufgabe neu

(15.01.15) - Chief Information Officer (CIOs) in Deutschland haben eine noch nie dagewesene Möglichkeit, in ihrem Unternehmen eine führende Rolle einzunehmen – unter anderem, weil die so genannte Schatten-IT an Bedeutung gewinnt. Zu diesem auf den ersten Blick paradoxen Schluss kommt eine aktuelle internationale Studie, für die knapp 1.000 IT-Entscheider aus acht Ländern und Regionen im Auftrag von BT befragt wurden.

"Schatten-IT" bezieht sich auf den Trend in Fachabteilungen – etwa der Finanzabteilung oder dem Marketing –, die Anschaffung ihrer IT-Lösungen selbst in die Hand nehmen. Wie die Studie "Art of Connecting: creativity and the modern CIO" zeigt, ist ein solches Vorgehen in Deutschland bereits gängige Praxis: 75 Prozent der CIOs beobachten eine entsprechende Entwicklung in ihren Unternehmen (weltweit sind es 76 Prozent). Mittlerweile entfallen hierzulande im Schnitt 28 Prozent der IT-Ausgaben auf die Schatten-IT. Im weltweiten Durchschnitt sind es mit 25 Prozent nicht viel weniger.

Dadurch, dass sich immer mehr Fachabteilungen den Einkauf von eigenen IT-Lösungen zutrauen, verändert sich die Rolle des CIO: Während er früher vor allem für die Unterstützung von Anwendern zuständig war, erhält seine Aufgabe zunehmend strategische Bedeutung und konzentriert sich auf Beratung, Governance und IT-Sicherheit. Infolge der Zunahme der Schatten-IT müssen CIOs in Deutschland 19 Prozent mehr Zeit und ein erhebliches zusätzliches Budget für Sicherheit aufwenden (weltweit: 20 Prozent).

Trotz der Befürchtungen, dass sie die Kontrolle und einen größeren Teil ihres Gesamtbudgets verlieren könnten, bietet die Entwicklung, initiiert durch den Einsatz der "Schatten-IT", CIOs eine einmalige Chance, ihre Rolle neu zu definieren.

"CIOs sind perfekt positioniert, um den kreativen Nutzen von Technologie in ihren Unternehmen zu fördern und gleichzeitig den strategischen Blick zu behalten", sagte Luis Alvarez, CEO von BT Global Services. "Und wie unsere Studie zeigt, erwartet das Management dies auch von ihnen."

So glauben 65 Prozent der Befragten in Deutschland, dass der CIO im Vorstand heute eine zentralere Rolle spielt als noch vor zwei Jahren (weltweit sind 59 Prozent dieser Meinung). Für 71 Prozent sind die Erwartungen des Vorstands an den CIO in diesem Zeitraum sogar deutlich gestiegen (weltweit 68 Prozent).

Das spiegelt sich auch in den Key Performance Indicators (KPI) wider, an denen IT-Verantwortliche heute gemessen werden. Wurde der CIO bisher vor allem anhand von IT-bezogenen Zielen beurteilt, gaben drei Viertel der Befragten in Deutschland an, dass sie mittlerweile stärker an Business-KPIs als an technischen KPIs bewertet werden. Weltweit erklärten dies sogar 81 Prozent.

Dementsprechend glauben 72 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer, beziehungsweise 64 Prozent weltweit, dass der Vorstand mittlerweile erkannt hat, wie wichtig ein kreativer CIO ist, der unternehmensübergreifend handelt und Technologien und Fähigkeiten so orchestriert, dass sie mehr zu den Ergebnissen auf Abteilungs- oder strategischer Ebene beitragen. Die Mehrheit der CIOs in Deutschland begrüßt diesen Wandel, für jeden zweiten (51 Prozent) ist die Möglichkeit, innovativer und kreativer zu arbeiten, sogar das größte Plus ihres Jobs (weltweit: 69 Prozent).

"Kreativität bedeutet, dass man sowohl das Business als auch die Technologie wirklich verstanden hat und in der Lage ist, beides zusammenzubringen", sagte Craig Charlton, CIO von De Beers. "Große Ideen entstehen oft dadurch, dass ein drängendes Geschäftsproblem mit dem Wissen darüber, was technologisch machbar ist, kombiniert wird. Ohne diese Kreativität wird der CIO sich weiterhin auf Transaktionsservices und traditionelle IT beschränken müssen, statt die Zukunft zu gestalten."

Bei deutschen CIOs gelten vor allem Lösungen aus den Bereichen Mobility (mit 72 Prozent der Nennungen), Cloud Computing (68 Prozent) und Unified Communications (59 Prozent) als Möglichkeiten, Technologie kreativ einzusetzen. Gleichzeitig können diese Technologien nach Meinung der CIOs entscheidend zum Geschäftsergebnis beitragen. Je kreativer IT-Verantwortliche also Mobility-, Cloud- und UC-Techniken einsetzen, desto eher werden sie den Erwartungen der Vorstandsetage gerecht.

"Als ehemaliger CIO habe ich den Eindruck, dass die Rolle gerade neu erfunden wird – und sich mehr Möglichkeiten bieten als je zuvor", sagte Alvarez. "Vor diesem Hintergrund sind vor allem die CIOs erfolgreich, die eine kreative, phantasievolle und visionäre Haltung an den Tag legen und sich mit ihren IT-Partnern stärker über Innovationen und neue Denkweisen austauschen."

Dave Aron, Vice President bei Gartner*, schrieb dazu: "Die Digitalisierung spielt mittlerweile keine Neben-, sondern die Hauptrolle, und sie verändert die gesamte Welt. CIOs haben die Möglichkeit, sich an die Spitze der digitalen Transformation zu setzen. Das setzt allerdings voraus, dass sie in der Lage sind, sich von der gängigen Praxis und lang gehegten Glaubenssätzen zu trennen."

*Gartner, Flipping to Digital Leadership: The 2015 CIO Agenda, 04 October 2014, Dave Aron et al.

Die Studie "Art of Connecting: creativity and the modern CIO” basiert auf einer Umfrage unter 955 IT-Entscheidern in den USA, Großbritannien, Deutschland, Brasilien, Spanien, Australien, den Benelux-Ländern und Singapur. Die Befragung wurde im November 2014 von dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Vanson Bourne durchgeführt.
(BT: ra)

BT: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.