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Vermehrte Malware- und Exploit-Aktivitäten


Cyber-Kriminelle nutzen vermehrt Ausweichstrategien und Antianalysen
Report: Angreifer tarnen sich immer besser



Fortinet gab die Ergebnisse ihres vierteljährlichen "Global Threat Landscape Report" bekannt. Die aktuelle Studie zeigt, dass Cyber-Kriminelle weiterhin nach immer neuen Schwachstellen auf der gesamten digitalen Angriffsfläche von Unternehmen suchen. Mit Ausweich- und Antianalyseverfahren werden ihre Ansätze dabei immer ausgefeilter. Zudem hat der Threat Landscape Index in diesem Quartal einen neuen Höchstwert erreicht: Gegenüber dem Vorjahr hat er sich um fast vier Prozent erhöht. Den Anstieg haben vermehrte Malware- und Exploit-Aktivitäten ausgelöst.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:

Der Einsatz von Ausweichstrategien nimmt zu
Moderne Malware verfügt oft bereits über Funktionen, um Antiviren oder andere Maßnahmen zur Bedrohungserkennung zu umgehen. Erst kürzlich zeigte eine großangelegte Spam-Kampagne, wie Angreifer diese Techniken einsetzen und optimieren. Dabei wurden Phishing-E-Mails versandt, die ein Excel-Dokument mit einem bösartigen Makro enthielten. Die Attribute des Makros waren darauf ausgelegt, Sicherheits-Tools zu deaktivieren, willkürlich Befehle auszuführen und Speicherprobleme zu verursachen. Zudem sollten sie sicherstellen, dass sich das Makro nur auf japanischen Systemen ausführen ließ. Eine Rolle spielte dabei auch eine xlDate-Variable, die bisher nicht vom Hersteller dokumentiert ist.

Ein weiteres Beispiel ist eine Variante des Dridex-Banking-Trojaners, der bei jeder Anmeldung des Opfers die Namen und Hashes von Dateien ändert. Das macht es schwierig, die Malware auf infizierten Host-Systemen zu erkennen.

Der Einsatz von Anti Analyse- und Ausweichtaktiken nimmt also zu. Eine vielschichtige Verteidigung und verhaltensbasierte Bedrohungserkennung sind daher unerlässlich.

Verschleierte Attacken werden zu langfristigen Bedrohungen
Die Malware Zegost ist das grundlegende Element einer Speer-Phishing-Kampagne. Wie bei anderen Infostealern ist das Hauptziel von Zegost, Geräteinformationen zu sammeln und zu exportieren. Im Vergleich zu anderer Malware enthält Zegost jedoch bislang einzigartige Konfigurationen, um nicht entdeckt zu werden. Beispielsweise gibt es eine Funktion zum Löschen von Ereignisprotokollen. Diese Art der Bereinigung ist bei typischer Malware nicht zu beobachten. Eine weitere interessante Ausweichstrategie von Zegost ist ein Befehl, der den Infostealer bis zum 14. Februar 2019 in eine Art Ruheposition versetzte. Erst danach begann er seine Infektionsroutine.

Die kriminellen Akteure hinter Zegost nutzen ein ganzes Arsenal an Exploits. Ihr Ziel ist es, eine Verbindung zum anvisierten Opfer herzustellen und aufrechtzuerhalten. Das macht sie im Vergleich zu anderen Angreifern zu einer langfristigen Bedrohung.

Der Trend geht zu immer zielgerichteteren Angriffen
Vermehrte Angriffe auf Städte, Kommunalverwaltungen und Bildungseinrichtungen zeigen, dass Ransomware weiterhin eine ernsthafte Bedrohung für Organisationen darstellt. Der Trend geht zudem weg von Massenangriffen hin zu immer zielgerichteteren Attacken. Beliebte Opfer sind Unternehmen, die sowohl um sensible Daten fürchten müssen als auch finanziell in der Lage sind, Lösegeld zu zahlen. In einigen bekannt gewordenen Fällen haben Cyber-Kriminelle bereits im Vorfeld umfangreiche Recherchen durchgeführt. So konnten sie ihre Ransomware auf sorgfältig ausgewählten Systemen einsetzen und damit ihre Erfolgschancen maximieren.

Ein Beispiel dafür ist die RobbinHood Ransomware. Sie wurde entwickelt, um die Netzwerkinfrastruktur eines Unternehmens anzugreifen. Die Malware kann Datenverschlüsselungen verhindern, indem sie Windows-Dienste deaktiviert und die Verbindung zu gemeinsam genutzten Laufwerken trennen.

Eine neue Ransomware namens Sodinokibi könnte eine weitere Bedrohung für Unternehmen werden. Funktionell unterscheidet sie sich zwar nicht sehr stark von anderen aktuellen Erpressungstrojanern, problematisch ist allerdings ihr Angriffsvektor. Dieser nutzt eine neuere Schwachstelle aus, die beliebige Code-Ausführungen ermöglicht. Dadurch ist auch keine Benutzerinteraktion nötig wie bei anderer Ransomware, die etwa durch Phishing-E-Mails zugestellt wird.

Unabhängig vom Angriffsvektor stellt Ransomware weiterhin eine ernsthafte Bedrohung für Unternehmen dar. Regelmäßige Patches sowie Aufklärung über Informationssicherheit sind daher elementar wichtig. Darüber hinaus zeigen Schwachstellen von Remote-Desktop-Protokollen (RDP) wie BlueKeep, dass Cyber-Kriminelle Remote Access Services als Angriffsvektoren nutzen können, um Ransomware zu verbreiten.

Intelligente Systeme in Privathaushalten und kleineren Betrieben rücken in den Fokus
Zwischen dem simplen heimischen Druckernetzwerk und den komplexen IT-Systemen in Unternehmen der kritischen Infrastrukturen (KRITIS), gibt es auch immer mehr Kontrollsysteme für Privathaushalte und kleinere Unternehmen. Angreifer schenken diesen bisher wenig Beachtung – doch das könnte sich ändern. Seit kurzem werden erhöhte Aktivitäten auf Systemen wie Klimaanlagen, Überwachungskameras und Security-Anlagen festgestellt. In einem Prozent der Unternehmen zeigten Gebäude-Management-Lösungen ungewöhnliches Verhalten. Auf den ersten Blick scheint dies nicht viel zu sein, allerdings ist diese Rate höher als normalerweise bei ICS- oder SCADA-Systemen.

Cyber-Kriminelle suchen nach neuen Möglichkeiten, um sich Zugriff auf Kontrollsysteme in Privathaushalten und kleineren Unternehmen zu verschaffen. Oftmals werden solche Geräte als unwichtig eingestuft oder unterliegen nicht der Kontrolle einer IT-Abteilung. Allerdings verdient die Sicherheit solcher intelligenten Systeme mehr Aufmerksamkeit. Denn: Zugang zu diesen kann fatale Folgen für die Sicherheit haben. Besonders im Hinblick auf den Trend zu Remote-Arbeitsplätzen ist ein sicherer Zugriff essenziell.

So schützen sich Unternehmen: umfassende, integrierte und automatisierte Security
Dynamische, proaktive und in Echtzeit verfügbare Bedrohungsinformationen können dabei helfen, Trends zu identifizieren und die Entwicklung von Angriffsmustern zu beobachten. So können Unternehmen Prioritäten in ihrer Security-Strategie setzen. Allerdings ist dies nur stark eingeschränkt möglich, wenn Bedrohungsinformationen nicht in Echtzeit auf jedem angebundenen Security Tool verfügbar sind. Nur eine umfassende Security-Architektur, eine Security Fabric, die breit angelegt und integriert ist sowie automatisiert arbeitet, kann die gesamte Netzwerkumgebung – IoT, Edge, Netzwerkkern und Multi-Cloud – schützen und Skalierbarkeit sowie Geschwindigkeit bieten. (Fortinet: ra)

eingetragen: 22.09.19
Newsletterlauf: 22.10.19

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.