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Das Sicherheitssystem wird zum Sicherheitsrisiko


Vernetzte Haussicherheit 100 Prozent unsicher: Security-Tests zeigen, dass internetfähige Alarm- und Überwachungsanlagen für Privathaushalte signifikante Sicherheitslücken haben
Hersteller sind demnach aufgefordert, dringend benötigte Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln und Sicherheitslösungen zur Verfügung zu stellen

(25.02.15) - Die Besitzer von internetfähigen Alarm- und Überwachungsanlagen für Privathaushalte sind womöglich nicht die einzigen, die damit ihre Häuser beobachten – das legen die Ergebnisse einer Teststudie nahe, die Hewlett-Packard (HP) veröffentlicht hat. Laut des Studienergebnisses weisen alle untersuchten Geräte beträchtliche Schwachstellen bei Passwortsicherheit, Verschlüsselung und Authentifizierung auf.

Überwachungssysteme für zuhause, wie Videokameras, Bewegungsmelder und Alarmanlagen werden immer beliebter durch eine leichtere Bedienbarkeit und den wachsenden Markt des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT). Für das Jahr 2015 prognostiziert Gartner den Einsatz von 4,9 Milliarden vernetzten Geräten. Bis zum Jahr 2020 wird sich die Zahl auf 25 Milliarden erhöhen. (1) Die HP-Studie belegt, dass die Entwicklung der Sicherheitsaspekte nicht mit dem hohen IoT-Wachstum mithalten kann.

Hersteller bringen vermehrt vernetzte Haus-Sicherheitssysteme mit Fernüberwachungsfunktionen auf den Markt. Durch die Netzwerk-Verbindung und den Fernzugriff entstehen allerdings neue Sicherheitsrisiken. Diese gibt es bei älteren Geräten ohne Internetverbindung nicht.

Mit HP Fortify on Demand hat HP zehn Produkte aus dem Bereich Haussicherheit und Alarmanlagen einschließlich der entsprechenden Cloud- und Mobile-Anwendungskomponenten getestet. Das Ergebnis ist, dass keines der Systeme ein sicheres Passwort verlangt oder eine Zwei-Faktor-Authentifizierung erfordert.

Laut HP-Studie zählen die folgenden vier Aspekte zu den häufigsten Sicherheitsproblemen, die sich einfach beheben lassen:

>> Unzureichende Autorisierung: Keines der Systeme mit Cloud-basierten Web-Schnittstellen und mobilen Schnittstellen verlangte ein langes oder komplexes Passwort. Die meisten erforderten lediglich ein alphanumerisches Passwort mit einer Länge von sechs Zeichen. Bei keinem System wurde der Account nach einer bestimmten Anzahl von fehlgeschlagenen Log-in-Versuchen automatisch gesperrt.

>> Unsichere Internet-Schnittstellen: Alle Cloud-basierten Schnittstellen im Test hatten Sicherheitslücken. Sie bieten Hackern eine Angriffsfläche durch drei typische Fehler – mehrere Benutzerkonten, schwache Passworteinstellungen und einen fehlenden Log-out. Fünf von zehn der getesteten Systeme wiesen vergleichbare Probleme bei ihren mobilen Anwendungen auf.

>> Ungenügender Datenschutz: Alle getesteten Systeme sammeln persönlichen Daten wie Name, Adresse, Geburtsdatum, Telefonnummer und sogar Kreditkartennummern. Zusätzlich zeichnen viele Heimsicherheitsanlagen Videodaten auf, die über mobile Applikationen oder die Cloud zugänglich sind. Die privaten Accounts sind für Cyber-Kriminelle leicht zugänglich.

>> Mangelnde Verschlüsselung beim Transport der Daten: Während in den Systemen bereits eine SSL- oder TLS-Verschlüsselung vorhanden ist, verbleiben Sicherlücken beim Transport der Daten über die Cloud. Dies ermöglicht Cyber-Kriminellen beispielsweise Angriffe wie sogenannte "Poodle Attacks".

Die Hersteller von vernetzten Haussicherheits-Systemen sind demnach aufgefordert, dringend benötigte Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln und Sicherheitslösungen zur Verfügung zu stellen. Zeitgleich liegt es aber auch in der Verantwortung der Verbraucher, ein Überwachungssystem auszusuchen, das die höchstmögliche Sicherheit bietet und dieses richtig zu installieren. Dazu zählt die Implementierung eines sicheren Heimnetzwerks, bevor intelligente IT-Geräte hinzugefügt werden. Auch die Einführung komplexer Passwörter, die Möglichkeit der Konto-Sperrung sowie die Zwei-Faktor-Authentifizierung sind Maßnahmen, die den Verbraucher und seine Daten im Umgang mit dem Internet der Dinge und beim Anwenden IoT-Produkten schützen.

Methode
Die Studie wurde von HP Fortify mit Hilfe der Security-Testing-Lösung HP Fortify on Demand durchgeführt. Innerhalb der Studie wurden die zehn am häufigsten verwendeten digitalen Produkte für Heimsicherheitsanlagen auf ihre Schwachstellen getestet. Hierbei wurden manuelle Tests mit automatisch durchgeführten Tests kombiniert. Die Geräte und ihrer Komponenten wurden auf der Grundlage der OWASP Internet of Things Top 10 geprüft und auf die üblichen Schwachstellen jeder einzelnen TOP-10-Kategorie getestet. Die resultierenden Daten und Prozentangaben in diesem Bericht wurden aus den Tests der zehn getesteten Systeme erstellt.
(Hewlett-Packard: ra)

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.