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Magnetbänder für Backups und Archivierung


Umfrage: Das Management langlebiger Archiv-Tapes stellt Firmen vor Herausforderungen
Unternehmen haben oft große Schwierigkeiten, auf ihre Magnetband-Archiv- oder Backup-Daten zuzugreifen oder sie bereitzustellen - Gründe hierfür sind gravierende Fehler bei der Datensicherung und das Fehlen einer vorausschauenden Backup-Strategie

(16.11.15) - Kroll Ontrack hat die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen Studie zum Thema Archiv-Tapes in Unternehmen veröffentlicht. Die Studie behandelt die angewandten Verfahren, das Management von alten Magnetbändern für Backups und Archivierung sowie die dabei auftretenden Probleme. Mehr als 720 IT-Spezialisten von Unternehmen und IT-Dienstleistern auf der ganzen Welt wurden befragt. In Deutschland wurde die Umfrage zusammen mit der EDP Vertriebs GmbH, einer Anbieterin von Dienstleistungen und Produkten im Bereich Magnetbandlösungen, durchgeführt.

Die Studie wurde in den USA, Großbritannien, Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Polen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Obwohl die meisten Unternehmen auf dringende Wiederherstellungsanfragen von Archiv-Magnetbändern reagieren müssen, sind nicht alle in der Lage, schnell spezifische Daten zu identifizieren oder auf sie zuzugreifen, wenn diese für Compliance, Untersuchungen oder Gerichtsverfahren benötigt werden.

Die hohe Beteiligung an der Studie zeigt, dass Unternehmen Magnetbänder immer noch häufig für Backups und für die Archivierung einsetzen. Fast zwei Drittel aller befragten Personen – 62 Prozent – benutzen für ihr tägliches Backup das Magnetband. Daraus lässt sich schließen, dass 32 Prozent der Unternehmen das eben nicht tun. Diese Unternehmen gehen ein großes Risiko ein, denn dadurch könnten sie für eine Woche oder sogar einen noch längeren Zeitraum wichtige Daten verlieren.

Viele alte Bänder
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass 34 Prozent aller Teilnehmer mehr als 100 ältere Archiv-Magnetbänder in ihrer Organisation lagern. Dabei ist das durchschnittliche Alter der weltweit eingesetzten Bänder ziemlich hoch: 55 Prozent der Befragten verwalten Magnetbänder, die älter als fünf Jahre sind, 34 Prozent Tapes mit einem Alter zwischen fünf und zehn Jahren und 21 Prozent Bänder, die sogar älter als zehn Jahre sind. Zwar ist ein hohes Alter kein zwingender Grund für einen späteren Datenverlust. Probleme kann es aber geben, wenn ein älteres Tape viele Schreib- und Lesevorgänge durchlaufen hat, schlecht gelagert wurde oder eine passende Infrastruktur fehlt.

"Die große Überraschung bei der Auswertung war, dass knapp 25 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz den Inhalt ihrer Magnetbänder nicht kennen. Damit haben wir eigentlich nicht gerechnet. Unternehmen haben offensichtlich teilweise Schwierigkeiten auf ihre Magnet-Archiv- oder Backup-Daten zuzugreifen oder sie zusammenzutragen, weil ihnen dabei entscheidende Fehler unterlaufen und es an einer vorausschauenden Backup-Strategie fehlt", meint Hannes Sieverling, Geschäftsführer der EDP Vertriebs GmbH zu den Ergebnissen. "Man unterschätzt offensichtlich die Langlebigkeit der Magnetbänder und denkt nicht an die Zukunft. Auf gut deutsch: Die Probleme sind größtenteils hausgemacht."

Große Nachfrage nach Wiederherstellungen
Wegen der großen Anzahl von internen und externen Anfragen aufgrund von Compliance, Untersuchungen und Rechtsstreitigkeiten werden IT-Experten von Unternehmen überraschend oft um die Wiederherstellung von Archiv-Bändern gebeten: bei 30 Prozent der Teilnehmer werden täglich, wöchentlich oder zumindest monatlich Datenwiederherstellungen von Magnetbändern nachgefragt. Weitere 32 Prozent werden mehrmals im Jahr mit der Wiederherstellung beauftragt. Gerade diese Zahlen zeigen, dass es für Unternehmen entscheidend ist, schnellen Zugriff auf die Archivdaten zu erhalten.

Bei der Umsetzung der Anfragen ist die tatsächliche Situation laut Studie komplett anders: 22 Prozent der Teilnehmer bestätigten, dass sie auf die Anfragen nicht so reagieren können, wie es eigentlich gefordert war. Sie seien nicht durchgängig in der Lage, die erwünschten Daten zu lokalisieren und den Zugriff auf sie zu gewährleisten. Weiteren 30 Prozent stehen zudem nicht alle Informationen über die Daten, die im Unternehmensarchiv oder auf den Magnetbändern gespeichert sind, zur Verfügung.

Die häufigsten Gründe, warum IT-Profis nicht in der Lage sind, auf ihre Bänder zuzugreifen, sind folgende:

>> 1.
Das Unternehmen oder die Abteilung hat nicht mehr die Infrastruktur, um auf die Archivbänder zuzugreifen. (24 Prozent )

>> 2. IT-Fachleute aus der zuständigen Abteilung finden es zu schwierig und zu zeitaufwendig, auf die alten Daten zuzugreifen, da sie dazu die alte Hardware und Software installieren und warten müssten, um diese auch ständig funktionsfähig zu halten. (43 Prozent)

>> 3. Dem Unternehmen war die Erhaltung der alten Infrastruktur zu teuer. (18 Prozent )

>> 4. Die Magnetbänder waren beschädigt. (7 Prozent )

"Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass die größte Herausforderung das Datenmanagement ist: Unternehmen haben Schwierigkeiten, Daten auf den gelagerten Tapes zu identifizieren und auf sie zuzugreifen", erklärt Peter Böhret, Managing Director der Kroll Ontrack GmbH, Böblingen. "Viele Teilnehmer der Studie erklärten, dass es sehr zeitaufwendig sei, herauszufinden, auf welchen Bändern die gewünschten Daten tatsächlich gespeichert sind. Auch ist es für sie zu viel Aufwand und zu teuer, die alte Hard- und Software für diese Aufgabe funktionsfähig zu halten".

Lösungsansätze
Unternehmen setzen viele unterschiedliche Backup- und Magnetband-Lösungen ein. Daher gilt es im ersten Schritt, alle Archivmedien im Unternehmen zu prüfen. Das ist notwendig, um die Qualität der Bänder und der Daten einschätzen zu können. Mit dieser Information lassen sich die Kosten für den späteren Wiederherstellungsprozess begrenzen. Darüber hinaus sollte anschließend auch gleich ein Katalog oder eine Liste mit allen gespeicherten Informationen und den Positionen der Daten auf den Datenträgern erstellt werden.

Diese Aufgabe ist kostspielig und aufwändig. Daher herrscht nach wie vor große Nachfrage nach benutzerfreundlichen Lösungen für den Datenzugriff bzw. nach Informationen darüber, welche Daten auf den Archivbändern gespeichert sind. (Kroll Ontrack: ra)

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

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    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

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