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Interne Schwachstellen im Blickpunkt


Studie: Umfassende Zugriffsrechte von Mitarbeitern bringen sensible Daten in Gefahr
Insider mit zu vielen Berechtigungen als wahrscheinliche Ursache von Datenlecks

(07.01.15) - Trotz der steigenden Anzahl von Sicherheitsvorfällen, die im Fokus der Öffentlichkeit stehen, gaben im Rahmen einer neuen Studie 71 Prozent der befragten Mitarbeiter an, auf Daten zugreifen zu können, die nicht für ihre Augen bestimmt seien. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer sagte, dass dies häufig oder sehr häufig der Fall sei.

Während die Aufmerksamkeit bisher auf raffinierten Attacken von außen lag, rücken in letzter Zeit interne Schwachstellen und unachtsames Verhalten in den Blickpunkt. Eine aktuelle, von Varonis Systems, Inc. in Auftrag gegebene und vom Ponemon Institute durchgeführte Studie zeigt: Die meisten Organisationen haben Schwierigkeiten damit, die Balance zwischen dem Bedarf an mehr Sicherheit und hohen Produktivitätsanforderungen zu finden. Mitarbeiter mit zu großzügig vergebenen Zugriffsrechten sind ein wachsendes Risiko für Organisationen, weil sensible oder kritische Daten auf diese Weise sowohl versehentlich als auch absichtlich offengelegt werden können.

Der Studienreport "Data: A Protected Asset or a Ticking Time Bomb?" (Daten: ein geschützter Vermögenswert oder eine tickende Zeitbombe?) basiert auf Interviews, die im Oktober 2014 mit 2.276 Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, den USA und dem Vereinigten Königreich geführt wurden. Zu den Studienteilnehmern gehörten 1.166 IT-Mitarbeiter und 1.110 Endnutzer aus Organisationen mit einigen Dutzend bis mehreren zehntausend Mitarbeitern aus unterschiedlichen Branchen, darunter Finanzdienstleistungen, öffentlicher Sektor, Gesundheitswesen und Pharmabranche, Handel, Industrie sowie Technologie und Software.

Dr. Larry Ponemon, Vorsitzender und Gründer des Ponemon Institute, eines führenden Forschungszentrums für Richtlinien beim Datenschutz und in der Informationssicherheit: "Die Zahl der Sicherheitsvorfälle nimmt dramatisch zu. Der enorme Anstieg digitaler Informationen wie auch unsere Abhängigkeit davon kann dazu führen, dass Organisationen mit dem Schutz ihrer sensiblen Daten überfordert sind. Diese Studie bringt einen wichtigen Faktor ans Licht, der häufig übersehen wird: Mitarbeiter haben gewöhnlich Zugriff auf zu viele Daten und auf weit mehr, als sie zur Ausführung ihrer Tätigkeit benötigen. Wenn diese Berechtigungen nicht nachverfolgt oder kontrolliert werden, kann eine Attacke, bei der Hacker sich Zugang zu Mitarbeiterkonten verschaffen, verheerende Folgen haben."

Fehlende Kontrolle und Datenwachstum behindern Produktivität
Sowohl IT-Experten als auch Endnutzer bemerken eine mangelnde Kontrolle von Zugriffsrechten der Mitarbeiter und bei der Verwendung von Unternehmensdaten. Beide Gruppen stimmen in ihrer Einschätzung überein, dass ihre Organisationen eher Sicherheitsrisiken ignorieren, anstatt die Produktivität dafür zu opfern. Nur 22 Prozent der befragten Mitarbeiter glaubten, dass ihre Organisation insgesamt sehr hohen Wert auf den Schutz von Unternehmensdaten lege. Weniger als die Hälfte der Studienteilnehmer waren der Ansicht, dass Sicherheitsrichtlinien hinsichtlich der Nutzung und des Zugriffs auf Unternehmensdaten in ihrer Organisation rigoros umgesetzt würden. Zudem wirkt sich das enorme Wachstum von Geschäftsdaten bereits jetzt negativ auf die Produktivität aus. Für die Mitarbeiter ist es dadurch schwieriger, die Daten zu finden, die sie wirklich benötigen und auf die sie zugreifen können sollten sowie die entsprechenden Daten mit Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern auszutauschen.

Weitere wichtige Ergebnisse aus den Bereichen Kontrolle/Überwachung:

>> 71 Prozent der Endnutzer gaben an, dass sie Zugriff auf Unternehmensdaten haben, die eigentlich nicht für ihre Augen bestimmt sind.
>> 54 Prozent dieser Endnutzer mit zu weit gefassten Zugriffsrechten gaben an, dass dies häufig oder sehr häufig vorkommt.
>> Vier von fünf IT-Mitarbeitern (80 Prozent) sagten, dass ihre Organisation das Prinzip der geringsten Rechtevergabe (beziehungsweise das Need-to-know-Prinzip) nicht rigoros durchsetze.
>> Nur 22 Prozent der Mitarbeiter gaben an, dass ihre Organisation ihnen erklären könne, was mit verlorenen Daten, Dateien oder E-Mails passiert sei.
>> 48 Prozent der IT-Mitarbeiter sagten, dass sie den Endnutzern die Verwendung öffentlicher Dateisynchronisierungsdienste in der Cloud erlauben oder dass keine Genehmigung erforderlich sei.
>> 73 Prozent der Endnutzer waren der Ansicht, dass die steigende Zahl von E-Mails, Präsentationen, Multimediadateien und aller Arten von Unternehmensdaten ihnen das Auffinden und Verwenden von Daten in der Vergangenheit bereits deutlich erschwert hat oder dies noch immer der Fall ist.
>> 43 Prozent der Endnutzer sagten, dass die Erteilung von Zugriffsrechten für Daten, die sie für ihre Tätigkeit benötigen, Wochen, Monate oder sogar länger dauere. Lediglich 22 Prozent gaben an, dass der Zugang in der Regel innerhalb von Minuten oder Stunden gewährt werde.
>> 60 Prozent der IT-Experten gaben an, dass es für die Mitarbeiter schwierig oder sehr schwierig sei, Unternehmensdaten oder Dateien zu finden, die sie oder ihre Kollegen erstellt hätten und die nicht auf ihren eigenen Computern gespeichert seien.
>> 68 Prozent der Endnutzer gaben an, dass es schwierig oder sehr schwierig sei, Daten oder Dateien mit Geschäftspartnern wie Kunden oder Lieferanten auszutauschen.

Internen Schwachstellen auf der Spur
Laut Studie sind sich IT-Mitarbeiter und Endnutzer darüber einig, dass die Gefährdung von Mitarbeiterkonten, die wiederum zu Sicherheitsvorfällen durch externe Hacker führen könne, wahrscheinlich durch Insider mit zu vielen Zugriffsrechten verursacht werden. Dabei wissen diese Mitarbeiter häufig gar nicht, welches Risiko sie darstellen. 50 Prozent der Endnutzer und 74 Prozent der IT-Mitarbeiter glaubten, dass Insider die wahrscheinlichste Ursache von Datenlecks seien, ohne dass sich die Mitarbeiter dessen bewusst sind. Und nur 47 Prozent der IT-Experten gehen davon aus, dass die Mitarbeiter in ihrer Organisation angemessene Maßnahmen ergreifen, um die von ihnen verwendeten Unternehmensdaten zu schützen. Wenn Berechtigungsmanagement- und Auditing-Funktionen nicht zur Verfügung stehen, sind allzu großzügig vergebene Zugriffsrechte von Mitarbeitern und deren mangelndes Sicherheitsbewusstsein ein zunehmend größeres Risiko für Unternehmensdaten.

Weitere wichtige Ergebnisse zu den Ursachen von Sicherheitsvorfällen:

>> 76 Prozent der Endnutzer antworteten, dass ihre Tätigkeit die Verwendung kritischer Informationen wie Kundendaten, Personalakten, Finanzberichte und vertrauliche Geschäftsdokumente erfordere.
>> 38 Prozent der Endnutzer berichteten, dass sie und ihre Kollegen "zahlreiche Daten" sehen könnten, auf die sie ihrer Meinung nach keinen Zugriff haben sollten.
>> Nur 47 Prozent der IT-Experten gaben demgegenüber an, dass Endnutzer in ihrer Firma geeignete Maßnahmen ergreifen, um die von ihnen verwendeten Unternehmensdaten zu schützen.
>> 76 Prozent der Endnutzer waren der Ansicht, dass die Übertragung von Arbeitsdokumenten auf privat genutzte Geräte unter gewissen Umständen akzeptabel sei. Dem stimmten allerdings nur 13 Prozent der IT-Experten zu.
>> 49 Prozent der IT-Mitarbeiter erachteten es als wenig wahrscheinlich oder ausgeschlossen, dass ihre Organisation bei einem unerwarteten Verlust oder einer Veränderung von Dokumenten, Dateien oder E-Mails nachvollziehen könne, was passiert sei.
>> 67 Prozent der IT-Mitarbeiter gaben an, dass in ihrem Unternehmen in den letzten zwei Jahren Unternehmensdaten verloren gegangen oder gestohlen worden seien. Dagegen glaubten das nur 44 Prozent der Endnutzer.

Yaki Faitelson, Mitgründer und CEO von Varonis, sagte: "Diese Ergebnisse sollten alle Unternehmen wachrütteln, die Informationen über Kunden, Mitarbeiter oder Geschäftspartner speichern – also heutzutage praktisch alle Unternehmen und Institutionen. Bisher lag der Fokus sehr stark auf dem Perimeter-Schutz, und hier sind hohe Investitionen getätigt worden. Doch die entscheidenden Sicherheitsfaktoren zum Schutz der Daten von innen – die Steuerung und Überwachung von Zugriffsrechten – werden häufig außer Acht gelassen. Unnötige Berechtigungen in Kombination mit fehlender Überwachung führen unweigerlich zur Katastrophe. Und noch etwas hat sich gezeigt. Wenn Daten mangelhaft kontrolliert und überwacht werden, beeinträchtigt das auch die Produktivität der Mitarbeiter. Für sie ist es problematisch Daten aufzufinden, Zugriffsrechte zu erhalten sowie Informationen einfach und sicher mit Geschäftspartnern auszutauschen. Varonis unterstützt tausende Unternehmen weltweit dabei, diese Herausforderungen zu meistern, so dass Risiken nicht nur drastisch gesenkt werden, sondern Mitarbeiter gleichzeitig produktiver und effizienter arbeiten." (Varonis: ra)

Varonis Systems: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.