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Mitarbeiter spielen mit Unternehmensdaten


Analyse: Mitarbeiter nutzen Glücksspiel-Apps auf Arbeitsgeräten
Mobile Anwendungen wie Glücksspiel-Apps erhöhen die Angriffsfläche von Unternehmen

(24.09.15) - Bei der Hälfte aller globalen Unternehmen nutzen Mitarbeiter zahlreiche Glücksspiel-Apps auf ihren mobilen Arbeitsgeräten. In einigen Netzwerkumgebungen wurden sogar mehr als 35 verschiedene Spiele-Apps installiert. Dies hat Veracode, Spezialistin für sichere und mobile Web-Anwendungen, im Rahmen einer Analyse festgestellt, für die Hunderttausende in IT-Umgebungen installierte, mobile Anwendungen getestet wurden. Viele der installierten Spiele-Apps enthalten Adware sowie kritische Sicherheitslücken – etwa unzureichende Verschlüsselungen, die es Cyber-Kriminellen ermöglichen, Zugang zu Kontakten, E-Mails, Anruflisten, Gerätestandorten sowie gespeicherten Konversationen zu erhalten.

Die Analysten von Gartner gehen davon aus, dass bis Ende des Jahres 75 Prozent aller mobilen Anwendungen grundlegende Sicherheitsprüfungen nicht bestehen werden. Ein Teil dieses Prozentsatzes ist sicher unsauberer Programmierung sowie der Nutzung unsicherer Open-Source- und Drittanbieter-Bibliotheken geschuldet. Zudem versuchen Cyber-Kriminelle und auch andere Staaten jedoch fortwährend, unsichere Anwendungen auszunutzen, um geistiges Eigentum von Unternehmen zu stehlen, Aktivitäten hochrangiger Personen und/oder Andersdenkender zu verfolgen sowie aggressive Adware zu deren finanziellen Vorteil einzusetzen. Kostenlose Apps enthalten typischerweise werbefinanzierte Software Development Kits (SDK), die Gewinn erzielend eingesetzt werden, indem Nutzerdaten wie die Identität und der Ort des Anwenders an Werbeserver auf der ganzen Welt geschickt werden.

Veracode hat einige unsichere Glücksspiel-Apps identifiziert, darunter Poker, Black Jack und Bingo:

>> GSN Casino prüft, ob das Gerät, auf dem die App installiert ist, gerootet oder gehackt ist, um zusätzliche Funktionen installieren zu können, Anti-Malware Programme auszuschalten, Firmware zu ersetzen oder Berechtigungsdaten aus dem Cache einzusehen, wie beispielsweise Online Banking-Passwörter. Zusätzlich hat die App die Fähigkeit, Audio- und Videoinformationen wie auch Nutzerdaten aufzuzeichnen. Sie kann leicht dazu genutzt werden, einen Man-in-the-Middle (MITM)-Angriff auszuführen, der es Cyber-Kriminellen gestattet, die Netzwerkkommunikation abzuhören und sogar zu modifizieren.

>> Eine große Slot-App kommuniziert durch die Nutzung unverschlüsselter und unsicherer HTTP-Protokolle mit Back-end Cloud-Diensten. So kann ein Zielprofil erstellt werden mit sensiblen, demografischen Daten des Nutzers, wie Geschlecht, Geburtsdatum und Login-Zeiten. Weitere Analysen zeigen, dass die App ohne Berechtigung durch den Nutzer zusätzlich bis zu 24 Megabyte verschlüsselter Daten von Servern außerhalb der USA herunterlädt, was darauf hindeutet, dass die App möglicherweise auch spontan schadhafte Software installieren kann.

>> Zehn digitale Spiele-Apps, darunter Gold Fish Casino Slots, Jackpot Party Casino und Texas Poker können lokale Dateien lesen, schreiben und sogar löschen. Ebenso können diese Apps einen direkten Zugang zu Netzwerkfunktionen und Verbindungen zu beliebigen Servern herstellen und so Daten von jeder möglichen Quelle empfangen.

>> Analysen von Veracodes Cloud-basierter Plattform ergaben außerdem, dass mehr als drei Viertel aller mobilen Anwendungen grundlegenden Sicherheitsrichtlinien, wie beispielsweise die Mobile OWASP Top 10, nicht standhalten würden. Unter die Top-Angriffe fallen Remote Access Trojaner (RAT), die auf Nutzerdaten zugreifen können, Man-in-the-Middle-Angriffe (MITM), die eine schwache Kryptographie ausnutzen, Ransomware, die einem den Zugriff auf das Gerät verbieten, bis ein "Lösegeld" bezahlt wird und Fake-Zertifikate, die es den Angreifern ermöglichen, neben dem normalen Betrieb schadhafte Anwendungen zu installieren.

"Mitarbeiter installieren wohl oder übel riskante Apps auf ihren Mobilgeräten, vergrößern dadurch die Angriffsfläche und gefährden somit Unternehmensdaten – das passiert auch bei höher gestellten Mitarbeitern, wie Managern und Führungskräften", so Theodora Titonis, Vicepresident of Mobile Security bei Veracode. "Manuelle Methoden, um unsichere mobile Anwendungen ausfindig zu machen, wie manuelle Penetrationstests und manuell erstellte schwarze Listen (Blacklisting) sind schwer skalierbar aufgrund der unglaublichen Größe, Komplexität und der sich konstant verändernden Art des Problems. Folglich scheitern Unternehmen entweder daran, mit den Gefahren im mobilen Bereich Schritt zu halten oder sie frustrieren Mitarbeiter durch ein unbegründetes Verbot der Apps."
Unternehmen können das Risiko entsprechend minimieren, indem sie automatisiertes Application Blacklisting sowie weitere richtlinienbasierte Kontrollen mit Standard MDM/EMM-Lösungen einführen, von Anbietern wie Mobilelron, AirWatch by VMware und Fiberlink, ein IBM-Unternehmen. Diese MDM/EMM-Lösungen sind derzeit in Veracodes Cloud-basiertem, intelligentem Reputations-Service durch APIs integriert und helfen dabei, risikoreiche Profile aus Hunderttausenden von mobilen Anwendungen herauszufiltern, die kontinuierlich durch die Nutzung fortschrittlicher Verhaltensanalysen und lernfähiger Technologien bewertet werden.

Schätzungen von Juniper Research zufolge werden Smartphone- und Tablet-Besitzer bis 2018 bei Casino-ähnlichen Apps Ausgaben in Höhe von bis zu 60 Millionen Dollar in Wetten setzen – fünf Mal so viel, wie in den derzeitigen gesamten mobilen Spielemarkt investiert wird. Des Weiteren sind die Einsätze in Casino Slots und Kartenspiele für Android um 105 Prozent von November 2013 bis November 2014 gestiegen. (Veracode: ra)

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Meldungen: Studien

  • Zugangsrechte immer noch eine Achillesferse

    58 Prozent aller global befragten Unternehmen gelingt es nicht, Anträge von Einzelpersonen, die auf Grundlage der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) eine Kopie ihrer persönlichen Daten angefordert haben, innerhalb der in der Verordnung festgelegten Frist von einem Monat zu bearbeiten. Dies zeigt eine aktuelle Studie von Talend. Im September 2018 veröffentlichte Talend die Ergebnisse ihrer ersten DSGVO-Vergleichsstudie. Mit dieser Studie sollte die Fähigkeit von Unternehmen bewertet werden, die Zugangs- und Portabilitätsanforderungen der EU-Verordnung einzuhalten. 70 Prozent der untersuchten Unternehmen waren damals nicht in der Lage, Daten einer betroffenen Person innerhalb eines Monats zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später befragte Talend erneut diejenigen Unternehmen, die im ersten Benchmark die DSGVO-Vorgaben nicht einhalten konnten. Gleichzeitig wurden auch neue Unternehmen aus der Zielgruppe befragt. Zwar erhöhte sich der Gesamtanteil derjenigen Unternehmen, die eine Einhaltung der Vorschriften vermeldeten, auf 42 Prozent, dennoch bleibt die Quote 18 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung vergleichsweise niedrig.

  • Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

    Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen in IT-Sicherheit steigern - mehr als in jeden anderen Bereich. Auch gefragt sind Datenanalyse-Software, in die 55 Prozent der Unternehmen mehr investieren wollen und Online-Shops mit 52 Prozent. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. Im Durchschnitt investieren die Unternehmen 5,5 Prozent ihres Jahresumsatzes in die digitale Transformation - eine Steigerung um 12 Prozent zum Vorjahr. Allerdings werden wie die Anforderungen an Datenschutz (53 Prozent) und IT-Sicherheit (52 Prozent) von den Unternehmen auch als größte Hürden der Digitalisierung gesehen. Nur ein Prozent sieht hingegen fehlende finanzielle Mittel als Hinderungsgrund. Fehlt das Geld, sind die Probleme hausgemacht: Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) sieht fehlende Investitionsbereitschaft trotz vorhandener Geldmittel als Hürde. Noch häufiger genannt werden fehlende Vorgaben der Geschäftsführung (31 Prozent) oder langwierige Entscheidungsprozesse (37 Prozent). Der Fachkräftemangel wird zur immer größeren Herausforderung: Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sieht den Mangel an Mitarbeitern mit Digitalkompetenz als Hürde - 2017 waren es erst 25 Prozent.

  • Kundenzufriedenheit erfordert Test-Automatisierung

    Compuware hat die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage unter 400 IT-Führungskräften, davon 75 aus Deutschland, bekannt gegeben. Demnach sind manuelle Testverfahren nach wie vor weit verbreitet. Sie stellen jedoch eine der größten Herausforderungen für große Unternehmen dar, wenn sie digitale Innovationen beschleunigen möchten.Die von Vanson Bourne im Auftrag von Compuware durchgeführte Umfrage untersucht die Prozesse von Unternehmen, um Innovationen auf dem Mainframe so schnell wie in ihren verteilten Umgebungen, die stark vom Mainframe abhängig sind, bereitzustellen. Die Studie untersucht auch die Methoden zur Unterstützung von Tests auf dem Mainframe sowie die Herausforderungen bei der gleichzeitigen Steigerung von Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz während des Entwicklungs- und Bereitstellungsprozesses für Anwendungen. Die vollständige Studie mit den weltweiten Ergebnissen können Sie hier herunterladen.

  • Biometrische Daten vermehrt Angriffen ausgesetzt

    37 Prozent der Computer, Server oder Workstations, auf denen biometrische Daten erfasst, verarbeitet und gespeichert und von einer Kaspersky-Lösung geschützt werden, waren im dritten Quartal 2019 mindestens einem Malware-Infektionsversuch ausgesetzt. Dies zeigt der aktuelle Report "Threats for biometric data processing and storage systems" des Kaspersky ICS CERT. Es handelte sich vor allem um generische Malware wie Remote Access Trojaner (RATs) (5,4 Prozent), bei Phishing-Angriffen verwendete Malware (5,1 Prozent), Ransomware (1,9 Prozent) sowie Banking-Trojaner (1,5 Prozent). Die Verwendung biometrischer Daten wie Fingerabdrücke, Handgeometrie oder Irisstruktur zur Authentifizierung, als Ergänzung oder Ersatz zu traditionellen Anmeldedaten, nimmt stetig zu. Sie wird unter anderem für den Zugriff auf Regierungs- und Handelsbüros, industrielle Automatisierungssysteme, Unternehmens- und Privat-Laptops sowie Smartphones verwendet - und steht damit vermehrt im Fokus von Cyberkriminellen.Die Experten von Kaspersky ICS CERT haben Cyberbedrohungen untersucht, die im dritten Quartal dieses Jahres von Kaspersky-Produkten auf Computern, die biometrische Daten sammeln, verarbeiten und speichern, untersucht. Das Ergebnis: Auf über einem Drittel der Computer (37 Prozent) schlugen die Kaspersky-Produkte Alarm.

  • Security-Markt setzt 9,2 Milliarden Euro um

    Die globale Sicherheitsindustrie befindet sich in einer stetigen Wachstumsphase. Alleine in Deutschland wurde dieses Jahr nach den Daten von Statista ein Umsatz von etwa 9,2 Milliarden Euro erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Bewusstsein für Sicherheit geschärft werde, und dass Verbraucher hierfür auch immer öfter Geld investieren. Deutschland ist hierbei augenscheinlich einer der wichtigsten Märkte innerhalb Europas. Die Bundesrepublik beheimatet in dieser Sparte rund 6.000 Unternehmen mit insgesamt 180.000 Mitarbeitern. Von 2018 auf 2019 verzeichnet die Branche in Deutschland ein Wachstum von 2,9 Prozent. Etwa 80 Prozent des Gesamtumsatzes fallen hierbei auf private Akteure. Im Jahr 2011 belief sich der Umsatz der Sicherheits- und Ermittlungsindustrie hierzulande noch auf 5,3 Milliarden Euro. Seither ist der Branchenwert um 73,58 Prozent gewachsen.