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Mehr Security für Internet-Konten


Erneuter Passwortdiebstahl: Anwender sollten kostenlosen Passwortschutz nutzen
2-Faktor-Authentifizierung macht nicht nur E-Mail-Konten sicherer

(02.05.14) - Der Diebstahl von 18 Millionen E-Mail-Konten inklusive deren Passwörter verunsicherte viele Internetnutzer. Der Antivirenhersteller Eset rät daher, die Zusatzsicherung "2-Faktor-Authentifizierung" zu nutzen. Diesen Service bieten viele Web-Anwendungen wie Twitter, Google und Dropbox sogar kostenlos an. In den vergangenen zwei Jahren gingen viele Online-Dienste dazu über, weitere Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Nutzerkonten einzurichten. Die sogenannte "Zwei-Faktor-Authentifizierung" (2FA) erweitert die klassische Kombination aus Benutzername und Passwort. Bekannte Online-Dienste wie Twitter, Google, LinkedIn und Dropbox bieten den Service als eine optionale "Extra"-Sicherheit an, die dem Anwender kostenlos zur Verfügung steht.

So funktioniert die 2-Faktor-Authentifizierung
Das Prinzip ähnelt dem m-Tan-Verfahren, das vielen Anwendern aus dem Online-Banking geläufig ist. Nach der gewohnten Eingabe von Benutzername und Passwort wird der Nutzer nach einem weiteren, einmalig generierten Schlüssel oder Code gefragt. Diesen sendet der Online-Dienst an eine bereitgestellte App auf dem Smartphone oder per SMS-Nachricht. Erst nach dessen Eingabe erhält der Nutzer den Zugang zu seinem Internetkonto.

Zwei-Faktor-Systeme gelten als sicherer als klassische "stand-alone"-Passwörter. Mit ihrem Einsatz wäre das Sammeln von Passwörtern wie im aktuellen Fall zwar möglich, aber relativ nutzlos gewesen. Selbst wenn Malware ein Passwort stiehlt und an einen Hacker sendet, ist der Zugang immer noch gesperrt. Der zweite Faktor – der Code auf dem Smartphone – kann damit nicht abgegriffen werden.

Zwei-Faktor-Systeme sind besser als Passwörter und einfacher als biometrische Verfahren. Ein Wundermittel im Kampf gegen Hacker stellen sie jedoch nicht dar. Denn Hacker werden weiterhin nach Wegen suchen, um auch diese Hürde zu umgehen.

Eset Senior Research Fellow David Harley sagt: "Die traurige Tatsache ist, dass statische Passwörter als vordergründig billige, aber konzeptionell unbefriedigende Lösung für ein sehr schwieriges Problem eingesetzt werden. Das gilt umso mehr, wenn sie nicht durch ergänzende Techniken geschützt werden. One-Time-Passwörter und Token sind viel sicherer – vor allem, wenn sie in der Hardware als Zwei-Faktor-Authentifizierung umgesetzt werden."

Typische Fragen von Anwendern:

1. Wie stelle ich eine 2FA ein?
Bei vielen Webseiten – darunter Twitter, Gmail und Dropbox – findet der Anwender die Zwei-Faktor-Systeme in der Regel unter "Einstellungen" oder "Datenschutz". Die Online-Diente führen den Nutzer durch den Einstellungsprozess.

2. Muss ich dies auf jeder Seite durchführen?
Kurze Antwort– nein. Idealerweise sollten Internetnutzer die 2FA für den Schutz ihrer Konten mit wertvollen Inhalten nutzen. Es spricht natürlich nichts dagegen, auch andere Webseiten zu sichern, wenn die 2FA kostenlos angeboten wird.

3. Ist mein Konto dann absolut sicher?
Nein, eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Der Einsatz der 2FA bietet eine zusätzliche Schutzschicht, die Cyberkriminellen das Leben sehr schwer macht.

4. Kann ein "durchschnittlicher" Web-Benutzer wirklich davon profitieren?
Ja. Beispielsweise speichern viele Familien riesige Mengen an wertvollen Informationen auf Dropbox ab. Diese sollten sie vor fremden Blicken möglichst gut abschotten. Für jeden der Facebook, Twitter und LinkedIn (beruflich) nutzt, es ist eine Überlegung wert. Denn der Hack des Kontos geht fast unweigerlich mit der Beschädigung des eigenen guten Rufes einher.

5. Können auch Unternehmen davon profitieren?
Auf jeden Fall! Ein kürzlich veröffentlichter Bericht hat festgestellt, dass zwei Drittel der Unternehmen mit Mitarbeitern in "Home-Offices" oder im Außendienst den Zugang zum Unternehmensnetzwerk unzureichend absichern. Beispielsweise hätte der Verlust eines Notebooks weitreichende Folgen: Der Finder könnte sich nahezu problemlos einwählen, Daten stehlen oder Manipulationen vornehmen. Zwei-Faktor-Systeme könnten dies verhindern.

Hintergrund: Zu viele Passwörter nerven Anwender
PC-Nutzer müssen sich bereits Dutzende von Passwörtern für ihre Online-Dienste – vom E-Mail-Konto bis zu Facebook – merken und reagieren inzwischen genervt darauf. Dies hat zur Folge, dass sie trotz aller Warnungen oftmals gleiche oder unzureichend starke Passwörter nutzen. Gelangen diese brisanten Informationen jedoch in falsche Hände, haben Hacker freie Bahn. (Eset: ra)

Eset: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.