- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Markt » Tipps & Hinweise

Browlock als "Polizei"-Ransomware


Kriminelle werden während des ganzen Dezember Ransomware einsetzen und Malware-Kampagnen durchführen
Vor den Feiertagen - Online-Erpresser wollen mit Ransomware das schnelle Geld machen

(15.12.15) - Während des Weihnachtsgeschäfts warnen die Sicherheitsexperten von F-Secure davor, dass Online-Erpressung spürbar ansteigen wird. Marktbeobachter sind davon überzeugt, dass ein großer Teil des Umsatzes auf Online-Shopping entfallen wird. Der "Black Friday" und "Cyber Monday" werden als Auftakt des Weihnachtsgeschäfts gesehen. Kriminelle werden während des ganzen Dezember Ransomware einsetzen und Malware-Kampagnen durchführen – und nicht nur an bestimmten Tagen mit dem höchsten Umsatz.

Ransomware ist eine Bedrohung, die während der Ferienzeit noch weiter verbreitet ist. Mithilfe dieser bösartigen Software sperren Kriminelle ihre Opfer aus deren Computern aus, bis diese ein "Lösegeld" zahlen. F-Secure Labs hat im vergangenen Jahr im Dezember gegenüber November einen deutlichen Anstieg bei der Erkennung von Ransomware-Familien verzeichnet. Bei der Ransomware-Familie Browlock belief sich der Anstieg in diesem Zeitraum auf rund 300 Prozent (basierend auf durchschnittlichen täglichen Erkennungen durch F-Secure Labs vom November 2014 bis Januar 2015). Browlock wurde im jüngsten Threat Report von F-Secure als eine der Top 10 Bedrohungen hervorgehoben.

Browlock ist eine Art von Ransomware, die Forscher als "Polizei"-Ransomware bezeichnen, weil sie Menschen aus ihren Computern sperrt und dies mit entsprechenden Bildschirminhalten so dargestellt wird, dass die Maßnahme im Namen der Strafverfolgung erfolgt. Bei Ransomware dieser Art gibt es eine deutliche Steigerung vor und nach den Feiertagen. Andere Arten von Ransomware folgen wiederum anderen Trends, da die kriminelle Infrastruktur, die dahinter steckt, sich unterscheidet. Ransomware wie Cryptowall, die auf Verschlüsselungstechniken beruht, greift auf persönliche Betreuung durch "Serviceagenten" zurück, die den Opfern bei der Zahlungsabwicklung und beim Entsperren ihrer Geräte helfen. Diese einzigartige Ransomware ist vor und während der Feiertage nicht weniger bedeutend in der winterlichen Bedrohungslandschaft.

Laut den Sicherheitsexperten zeigten die Cryptowall-Aktivitäten Anfang Januar vergangenen Jahres einen plötzlichen Rückgang. Dies deutet darauf hin, dass die Leute, die die Cryptowall-Kampagnen während der Ferienzeit betreiben, danach wahrscheinlich ihren eigenen Urlaub antreten.

Drei Tipps für sicheres Online-Shopping vor und während der Ferienzeit
Jeder, der mit Browlock oder anderer "Polizei"-Ransomware infiziert wird, kann sich über dem F-Secure Labs Removal Guide informieren, wie sich die Malware entfernen lässt, ohne das Lösegeld zu zahlen. Die beste Verteidigungsstrategie ist jedoch zu vermeiden, sich Bedrohungen auszusetzen. Es gibt ein paar einfache Maßnahmen, die Menschen befolgen können, um ihre Risiken beim Online-Shopping zu minimieren.

>> Gehen Sie mit einem iPad oder einem anderen mobilen Gerät ins Internet: Obwohl mobile Geräte mittlerweile ebenso beliebt sind wie PCs, wird die meiste Malware entwickelt, um Windows-PCs zu kompromittieren. Mit einem mobilen Gerät nach Urlaubsangeboten zu suchen, kann Risiken minimieren.

>> Führen Sie Finanztransaktionen mit einem sicheren PC durch: Mobile Geräte sind sehr bequem, aber das macht sie nicht gerade sicherer. Viele Menschen haben Apps auf ihren mobilen Geräten mit verwirrenden oder invasiven Berechtigungen und einige dieser Apps speichern sogar Daten in der Cloud ohne das Wissen der Benutzer. Auch wenn die meiste Malware mit Windows arbeitet, bieten herkömmlichen PCs Menschen mehr Möglichkeiten, um Einstellungen zu verwalten, wie Informationen gespeichert werden. Darauf kommt es an bei der Verwendung von Kreditkartennummern oder beim Online-Banking.

>>Vorsicht vor Ködern: Malvertising ist ein gängiger Weg, um Benutzer zu verleiten, Malware versehentlich herunterzuladen oder zu bösartigen Websites zu navigieren. Daher gilt es immer erst nachzudenken, bevor man auf irgendwelche Werbung oder E-Mail-Angebote klickt, die zu schön klingen, um wahr zu sein.
(F-Secure: ra)

F-Secure: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps & Hinweise

  • Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

    Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

  • Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

    Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

  • Fünf Sofortmaßnahmen zur Systemhärtung

    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

  • Abfangen und Manipulieren von E-Mails

    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

  • Neuer Standort und neue BC/DR-Strategie?

    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.