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Verschlüsselung im World Wide Web


Google erwirkt mit Chrome-Version 68 die Verbreitung von HTTPS-Verschlüsselung
Kritik kommt für die fehlende Unterscheidung zwischen verschieden validierten SSL-Zertifikaten



Google gibt im Internet den Ton an und das ist auch beim Thema Verschlüsselung spürbar. Bereits seit Jahren forciert der Internetriese die HTTPS-Verschlüsselung und unternimmt mit dem hauseigenen Browser Chrome nun weitere Schritte, um das Web sicherer zu gestalten. Bereits als Google 2014 Verschlüsselung zum Rankingfaktor machte, stieg der verschlüsselte Web-Traffic an. Jetzt folgt er nächste Clou: Unsichere Webseiten, also unverschlüsselte Sites, wird Chrome nun als unsicher kennzeichnen. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group aufmerksam: "Dieser Schritt wird die Verschlüsselung im World Wide Web sicherlich noch einmal vorantreiben – schließlich orientieren sich auch andere Browserhersteller am Weltmarktführer und werden sicher auch diesmal nachziehen", vermutet Geschäftsführer Christian Heutger.

Dass Googles Strategie aufgeht, zeigen auch die Zahlen: Eigene Statistiken des Internetriesen zeigen, dass bereits 68 Prozent des Chrome-Traffics unter Android und Windows verschlüsselt sind. Chrome OS sowie macOS kommen sogar auf 78 Prozent. Google bezieht sich weiter auf die Top-100-Websites, von denen 81 Seiten HTTPS nutzen.

"Nun möchte Google, dass der verschlüsselte Traffic weiterhin zunimmt und stellt dafür sogar einige Tools zur Verfügung. Mithilfe eines speziellen Audits soll es gelingen, so genannten Mixed Content, also eine Kombination aus unverschlüsselten und verschlüsselten Inhalten), aufzuspüren", so Heutger. Der IT-Sicherheitsexperte hat auch gleich einen Tipp parat: "Um die Qualität von Websites zu optimieren, eignet sich Lighthouse. Mit diesem Tool werden Ressourcen aufgespürt, die der Browser per HTTP lädt."

Bisher wurden in Chrome HTTPS-Sites mit dem Text "Sicher" versehen und ein grünes Schloss stellte diese Sicherheit optisch dar. HTTP-Verbindungen waren lediglich an einem neutralen i-Symbol erkennbar. Mit einem Klick darauf erhielt man die Information: "Die Verbindung zu dieser Seite ist nicht sicher". Mit der jetzt erschienenen Version 68 fällt dieser Hinweis viel deutlicher ins Auge: Neben dem bekannten i-Symbol ist nun "Not secure" – "unsicher" zu lesen.

"Dass der verschlüsselte Traffic zunimmt, ist zweifelsfrei eine großartige Entwicklung, denn sie macht das World Wide Web sicherer. Es scheint der nächste logische Schritt zu sein, nun vor unverschlüsselten Sites zu warnen. Dennoch sind die Browser-Darstellungen von SSL-Zertifikaten zu kritisieren. Denn in der Darstellung wird leider kaum mehr ein Unterschied zwischen verschieden Validierungsstufen bei SSL-Zertifikaten gemacht. Dabei existieren wichtige Unterschiede bei den verschiedenen Zertifikatstypen", schätzt Christian Heutger diese neue Entwicklung ein. Er wünscht sich eine differenzierte Darstellung von verschlüsselten Sites sowie eine sehr deutliche Warnung vor unverschlüsselten Webseiten. (PSW Group: ra)

eingetragen: 05.01.19
Newsletterlauf: 31.01.19

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