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Entschlüsselungs-Key im Speicher


Android Nougat sichern: Tipps für mehr Privatsphäre auf dem Smartphone
Sobald ein Google-Account auf dem Smartphone eingerichtet ist, beginnt Google mit seiner Datensammlung: Kontakte, Kalender- und weitere Daten werden tüchtig mit Googles Cloud synchronisiert



Im September 2008 erblickte Android Base das Licht der Welt. Seitdem hat sich viel getan, die nunmehr 7. Version, alias Nougat, ist am Start. "Auch in seiner jüngsten Version zeigt Android eindrucksvoll, wie einfach ein Betriebssystem laufen kann: funktional, quelloffen, leicht zu bedienen. Das sind zweifelsfrei Androids Stärken. Wenngleich mit Android 7 Nougat auch Verbesserungen bezüglich der Sicherheit eingezogen sind, müssen User jedoch weiterhin mit einem sehr hohen Malware-Risiko, einer zweifelhaften Schlüsselaufbewahrung bei der Verschlüsselung sowie der Spionage ihres Nutzerverhaltens rechnen", macht Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group, aufmerksam.

Google hat mit Android 7 von der Komplett- zur dateibasierten Verschlüsselung gewechselt, die mit der Option "Direct Boot" möglich wird. "Dieses Verfahren ist per se völlig akzeptabel; auch Systeme wie iOS verwenden es. Jedoch setzt sich Google nicht mit dauerhaft entschlüsselten Datenträgern auseinander. Vielmehr hat sich Google darauf fokussiert, nach dem ersten Anschalten des Geräts keine Daten anzuzeigen", erklärt Heutger.

Ein Blick in den Source Code von Android verrät, dass das System den Encryption Key, also den Schlüssel zur Entschlüsselung, an entscheidender Stelle nicht wegwirft, sondern ihn im Speicher behält. Dazu sagt der IT-Sicherheitsexperte: "Der Speicher ist mit Android 7 automatisch verschlüsselt, sodass ausschließlich User mit dem richtigen Zugangscode an die Daten kommen. Das ist, auch wenn der Schlüssel im Speicher liegt, schon mal gut, macht jedoch die Wichtigkeit einer Gerätesperre deutlich. Allerdings fällt es mir ehrlich gesagt schwer, einem System zu vertrauen, das seinen Entschlüsselungs-Key im Speicher aufbewahrt."

Da Android jedoch als mobiles OS äußerst beliebt ist und viele User die positiven Eigenschaften nicht missen möchten, hat Christian Heutger einige Tipps zusammengestellt, mit deren Hilfe Android-User zu mehr Sicherheit und Privatsphäre kommen:


Gerätesperre einrichten
Die Gerätesperre gehört zu den einfachsten und gleichzeitig sinnvollsten Sicherheitsmaßnahmen: Der neugierige Kollege hat genauso wenig Chancen wie Diebe, an Daten zu gelangen. Bei Geräten mit Fingerabdruckscanner ist eine Gerätesperre sehr wirksam. Ein Fingerabdruck ersetzt jedoch nicht den Zugangscode, sondern macht das Entsperren mit komplizierten PINs und Passwörtern nur komfortabler. "Die Wischgesten sind eine nette Idee. Für Kriminelle ist es jedoch einfach, die Gesten durch Schlieren auf dem Display auszulesen. Deshalb sollten User die Option "Muster sichtbar machen" deaktivieren und ein kompliziertes Muster erstellen, um diese Sperre effizienter zu machen", so Christian Heutger.

Synchronisierungen mit Google deaktivieren
Sobald ein Google-Account auf dem Smartphone eingerichtet ist, beginnt Google mit seiner Datensammlung: Kontakte, Kalender- und weitere Daten werden tüchtig mit Googles Cloud synchronisiert. "Das ist einerseits praktisch, denn so stehen Termine beispielsweise in allen Kalendern. Andererseits ist es das Gegenteil von Privatsphäre. Über die Android-Einstellungen tippen Anwender deshalb einfach nur ihr Google-Konto an und wählen dort die Kategorien ab, die nicht synchronisiert werden sollen", rät Heutger.

Textkorrektur ausschalten
Googles hauseigene Android-Tastatur Gboard ist in der Lage, Kontext-basiert passende Wörter vorzuschlagen. Dazu muss die App jedoch die Eingabe analysieren und mit anderen Daten aus dem jeweiligen Nutzer-Account verknüpfen. "Ich rate dazu, die Textkorrektur auszuschalten. Dann erhält man zwar keine personalisierten sowie andere Textvorschläge mehr, Google weiß dafür aber auch nicht, was getippt wird. Dazu navigiert man sich über die Einstellungen zum Menüpunkt "Sprache & Eingabe" und gelangt dort über die "Bildschirmtastatur" zu "Gboard", so der IT-Sicherheitsexperte.

Damit vertrauliche Informationen nicht doch versehentlich in die Cloud gelegt werden, ist es sinnvoll auch unter "Wörterbuch" das Synchronisieren erlernter Wörter abzuschalten. Ein Fingertipp auf "Erweitert" erlaubt zudem, das Senden und Analysieren von Textausschnitten zu verhindern. "Wem das alles zu viel ist, der kann sich auch alternative Tastaturen aussuchen. Empfehlenswert ist beispielsweise die App Hacker’s Keyboard, die ohne Zusatzberechtigungen und Internetzugriff auskommt", ergänzt er. (PSW Group: ra)

eingetragen: 18.04.17
Home & Newsletterlauf: 28.04.17


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Meldungen: Tipps & Hinweise

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    Guardicore gibt Sicherheitsempfehlungen für das Support-Ende von Windows Server R2, Windows Server 2008 und Windows 7. Ab 14. Januar 2020 werden Nutzer dieser Microsoft-Betriebssysteme keine kostenlosen Sicherheitsupdates und Online-Aktualisierungen mehr erhalten. Ohne sicherheitsrelevante Updates sind die betroffenen IT-Systeme gegen neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschützt. Zwar sind die genannten Betriebssysteme teilweise bereits über ein Jahrzehnt alt, aber Schätzungen zufolge ist allein Windows Server 2008/2008 R2 immer noch auf fast jedem dritten Server weltweit im Betrieb. Viele Organisationen können nicht auf aktuelle Betriebssystemversionen wechseln, weil sie komplizierten Gesetzes- und Zertifizierungsanforderungen unterliegen, oder einfach nicht das erforderliche Budget zur Verfügung haben. Gefragt sind deshalb Überbrückungslösungen - auch um zeitaufwendige Migrationsprozesse begleiten zu können.

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    Die E-Mail ist das Kommunikationsmittel Nummer eins. Unternehmen sind in der Pflicht, sich mit der E-Mail-Sicherheit zu beschäftigen, kommunizieren sie doch sowohl intern als auch extern. Nahezu täglich ist von Datenpannen und Datendiebstählen zu hören: Fremde verschaffen sich - zum Teil leider kinderleicht - Zugang zum internen Unternehmenssystem und greifen Daten ab oder manipulieren diese. Einfache, unverschlüsselte E-Mails stellen deshalb grundsätzlich eine Gefahr dar: Sie ähneln einer Postkarte, deren Inhalt jeder lesen kann. "Denn gehen E-Mails weder digital signiert noch verschlüsselt auf die Reise, können die Inhalte nicht nur ausspioniert, sondern auch manipuliert werden. Da Angriffe dieser Art in aller Regel nicht sicht- und nachweisbar sind, wird die E-Mail-Sicherheit leider nach wie vor oft stiefmütterlich behandelt. Wie oft und von wem E-Mails gelesen werden, kann ihnen niemand ansehen", warnt Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group.

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    Die Entfernung zwischen georedundanten Rechenzentren soll mindestens 200km betragen. So empfiehlt es das BSI seit diesem Jahr. Dies stellt viele Unternehmen vor Probleme, betrug die bisher empfohlene Distanz in der Vergangenheit doch gerade einmal fünf Kilometer. Diese geringe Distanz erlaubte es den Betreibern bisher, ihre Rechenzentren über HA-Systeme synchron zu spiegeln. Dies ist bei einem Abstand von 200km jedoch nicht mehr möglich: Die Latenz zwischen den Standorten ist einfach zu hoch, um Organisationen mit traditionellen Hochverfügbarkeits- und Backup-Lösungen gegen Systemausfälle zu schützen. Was können Unternehmen nun tun, um ihre IT etwa gegen logische Fehler oder Ransomware-Attacken abzusichern, um minimalen Datenverlust und kurze Ausfallzeiten zu garantieren? Der neue Mindestabstand, den das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) seit Dezember 2018 zwischen sich Georedundanz gebenden Rechenzentren empfiehlt, stellt in vieler Hinsicht eine Zäsur dar. Er stellt die Nutzung synchroner Spiegelung grundsätzlich infrage und hat damit einen direkten Einfluss darauf, wie Rechenzentren hierzulande betrieben werden. Wer eine "kritische Infrastruktur" betreibt, wird vom Gesetzgeber sogar dazu gezwungen der Empfehlung zu folgen. Und wer das Pech hat Teil eines Branchenverbandes zu sein, der den Empfehlungen des BSI folgt, wie etwa Mitglieder der Bankenbranche Bafin, haben ebenfalls keine Wahl. All diese Organisationen müssen auf die Entscheidung reagieren und den Abstand ihrer Rechenzentren auf mindestens 200km bringen.