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Malware: Meist in drei Dateiformaten


Malware-Traffic steigert sich bereits zum vierten Mal in Folge
Dabei ist Ransomware der wesentliche Treiber - Erstmals nutzen DDoS-Attacken IoT-Bot-Netze



Malware, die sich über DDoS-Angriffe verbreitet, ist auf dem Vormarsch und steigt weiter an. Das haben die Security Analysten von AppRiver im zurückliegenden dritten Quartal beobachten können. Der "Q3 Global Security Report" beleuchtet die aktuellen Malware-Trends im Detail, erfasst das Spam- und Malware-Aufkommen und analysiert die Ergebnisse. Das Analysten-Team des Sicherheitsspezialisten AppRiver hat im dritten Quartal insgesamt 5,7 Milliarden Malware-verseuchte E-Mails gefiltert und in die Quarantäne verschoben. Das bedeutet einen Anstieg von 35 Prozent verglichen mit den Werten aus dem zweiten Quartal dieses Jahres, selbst bereits ein Rekordquartal. Zum Vergleich: Die Zahlen allein des dritten Quartals 2016sind drei Mal so hoch wie der Wert für das gesamte Jahr 2015– mit damals insgesamt 1,7 Milliarden Schadmails. Das Spamaufkommen stabilisiert sich im dritten Quartal mit insgesamt 2,34 Milliarden Spam-Mails weiterhin auf hohem Niveau.

Zum ersten Mal überhaupt wurden massive Störungen aufgrund von DDoS-Angriffen beobachtet, die dazu Bot-Netze primär aus kompromittierten IoT-Geräten benutzten. Die erste schlagzeilenträchtige Attacke dieser Art richtete sich vor kurzem gegen die Webseite des Security Bloggers und Journalisten Brian Krebs. Die Webseite war zeitweise nicht mehr erreichbar. Grund dafür war eine massive Botnet-Attacke übermehr als 150.000 IoT-Geräte. Bereits kurze Zeit später meldete das Hosting-Unternehmen OVH einen ähnlichen Angriff mit einem Volumen von 1 Tbps.

Manager of Security Research Troy Gill:"Mehr und mehr IoT-Geräte verbinden sich mit dem Internet, und solange die Verbraucher nicht auch selbst anfangen diese Geräte so sicher wie möglich in Betrieb zu nehmen, wird sich dieser Trend fortsetzen und kurzfristig weiter verstärken."

Die wichtigsten Ergebnisse des Global Security Report auf einen Blick:

>> Datenschutzverletzungen:
In diesem Jahr laufen Datenschutzverletzungen bereits auf Hochtouren und sie werden eines der großen Risiken bleiben, über das sich Unternehmen weltweit Gedanken machen müssen. Herausragend waren die jüngst veröffentlichten Datenschutzverletzungen bei Yahoo, der erfolgreiche Hack der DNC-E-Mails, die gestohlenen NSA Hacker-Tools und nicht zuletzt die erfolgreich kompromittierte iCloud mit privaten Bildern der britischen Königsfamilie.

>> "Trident"-Malware: Nach der Veröffentlichung der Apple Sicherheits-Updates im August dieses Jahres wurde ein besonders raffinierter Malware-Typus entdeckt. Die von einigen als "Trident" bezeichnete Malware nutzt gleich mehrere "Zero-Day"-Exploits. Es handelt sich dabei um eine Intrusion Software, die auf iOS9 basierende Geräte knacken kann. Die Angreifer können dann nicht nur auf die E-Mails des jeweiligen Benutzers zugreifen, sondern auch auf Texte, Anrufe, die iPhone-Kamera, das Mikrophon sowie den jeweiligen Standort.

>> Malware-Dateiformate: In diesem Quartal haben die Analysten bei Malware-Kampagnen primär drei verschiedene Dateiformate gefunden: JScript (.js), Windows Script-Dateien (.wsf) und Dokumente, die ausführbare Makros enthielten(.docund .xls).

>> Locky-und Zepto-Ransomware: In punkto Ransomware unterscheidet sich das dritte Quartal nicht von den vorangegangenen. Sie erfreut sich bei Angreifern weiterhin großer Beliebtheit. Die Analysten haben in den letzten Monaten unzählige Varianten gesehen, die sich zum Teil gegen sehr spezifische Ziele richteten. Dabei sind Locky und Zepto bislang noch die häufigsten Varianten, allerdings behaupten sich auch einige neue wie EduCrypt, IoT-Ransomware und MarsJoke.

>> PayPal Phishing-Angriffe: Kampagnen rund um PayPal sind im dritten Quartal dieses Jahres massiv gehäuft aufgetreten.
(AppRiver: ra)

eingetragen: 20.12.16
Home & Newsletterlauf: 16.01.17


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Meldungen: Hintergrund

  • Hybride aus Daten-Diebstahl und Ransomware

    SophosLabs und Sophos Managed Threat Response haben einen Bericht über eine neue Ransomware veröffentlicht, die eine bisher noch nicht bekannte Angriffsmethode verwendet: Die sogenannte Snatch-Ransomware geht mit variierenden Techniken vor und veranlasst unter anderem einen Neustart übernommener Computer im abgesicherten Modus, um verhaltensorientierte Schutzmaßnahmen, die speziell nach Ransomware-Aktivitäten wie das Verschlüsseln von Dateien Ausschau halten, zu umgehen. Sophos geht davon aus, dass Cyberkriminelle damit eine neue Angriffstechnik etabliert haben, um fortschrittliche Schutzmechanismen auszuhebeln. Neben der neuen Angriffstaktik belegt ein weiterer interessanter Fund, dass sich ein anderer Trend fortzusetzen scheint: Kriminelle filtern immer häufiger Daten heraus, bevor die eigentliche Ransomware-Attacke startet. Die entwendeten Daten könnten zu einem späteren Zeitpunkt für Erpressungen, auch in Zusammenhang mit der DSGVO, verwendet werden. Ähnliches Verhalten konnten die SophosLabs zum Beispiel bei Ransomware-Gruppen wie Bitpaymer feststellen.

  • Windows-Zero-Day-Exploit zur Rechteausweitung

    Kaspersky-Technologien haben eine Zero-Day-Schwachstelle im Windows-Betriebssystem gefunden. Der darauf basierende Exploit ermöglichte es Angreifern, höhere Privilegien auf dem attackierten Gerät zu erlangen und Schutzmechanismen im Google Chrome Browser zu umgehen - wie es in der WizardOpium-Kampagne geschah. Ein Patch wurde bereits veröffentlicht. Die neue Windows-Schwachstelle wurde von Kaspersky-Forschern aufgrund eines anderen Zero-Day-Exploits gefunden. Bereits im vergangenen November hatten die Exploit-Prevention-Technologien, die in den meisten Produkten des Unternehmens integriert sind, einen Zero-Day-Exploit in Google Chrome gefunden. Dieser Exploit ermöglichte es den Angreifern, beliebigen Code auf dem Computer des Opfers ausführen. Im Rahmen weiterer Untersuchungen dieser Kampagne, die die Experten WizardOpium tauften, wurde nun der Exploit im Windows-Betriebssystem gefunden.

  • Phishing ist ein langfristiges Problem

    Akamai Technologies hat den "State of the Internet"-Sicherheitsbericht 2019 "Phishing - Baiting the hook" veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Cyberkriminelle unternehmensbasierte Entwicklungs- und Bereitstellungsstrategien wie Phishing-as-a-Service nutzen, um die größten Technologiekonzerne der Welt anzugreifen. Knapp 43 Prozent der beobachteten Domains zielten auf Microsoft, PayPal, DHL und Dropbox ab. Der Bericht legt offen, dass Phishing nicht mehr nur eine E-Mail-basierte Bedrohung ist, sondern auch Social Media und mobile Geräte umfasst. Es handelt sich um ein weitreichendes Problem, das alle Branchen betrifft. Da sich die Angriffsmethoden weiterentwickeln, entstehen neue Techniken, etwa für Attacken auf geschäftliche E?Mails (Business E?Mail Compromise, BEC). Laut dem FBI führten BEC-Angriffe zwischen Oktober 2013 und Mai 2018 zu weltweiten Verlusten von mehr als 12 Milliarden US-Dollar.

  • Ziel des Angriffs kann sogar geblacklisted werden

    Im Laufe des Jahres 2019 haben das Threat Research Center (TRC) und das Emergency Response Team (ERT) von Radware eine zunehmende Anzahl von TCP-Reflection-Angriffen überwacht und verteidigt. Bei solchen Angriffen werden nicht nur die eigentlichen Ziele in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch nichts ahnende Netzwerkbetreiber, deren Ressourcen benutzt werden, um die Attacke zu verstärken. Im Extremfall wird das Ziel des Angriffs als vermeintlicher Urheber der Attacke sogar von den einschlägigen Service-Anbietern auf deren Blacklists gesetzt. TCP-Reflection-Angriffe wie die SYN-ACK Reflection waren bis vor kurzem bei Angreifern weniger beliebt. Der Mangel an Popularität war hauptsächlich auf die falsche Annahme zurückzuführen, dass TCP-Reflection-Angriffe im Vergleich zu UDP-basierten Reflexionen nicht genügend Verstärkung erzeugen können. Im Allgemeinen haben TCP-Angriffe eine geringe Bandbreite und die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass eine Internetverbindung gesättigt wird. Stattdessen werden TCP-Angriffe genutzt, um durch hohe Paketraten (Packets Per Second - PPS) viele Ressourcen von Netzwerkgeräten zu binden und so Ausfälle zu provozieren.

  • Sicherheitsprognosen für 2020

    Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes geben ihre Sicherheitsprognosen für das Jahr 2020 bekannt. Dabei prognostizieren die Experten zunehmende Gefahren für Unternehmen durch Ransomware-Angriffe, erwarten vermehrt Exploit-Kit-Aktivitäten und VPN-Skandale. Im Folgenden werden sechs Sicherheitsprognosen vorgestellt und in die Entwicklungen der jüngsten Zeit eingeordnet. Ransomware-Angriffe auf Unternehmen und Regierungen werden dank neu gefundener Schwachstellen zunehmen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren konnte im Business-Umfeld ein Anstieg von Schwachstellen festgestellt werden und gerade in diesem Jahr wurde immer mehr Malware entwickelt, die sich auf Unternehmen konzentriert anstatt auf Verbraucher.