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Eingriff in Privatsphäre des Endverbrauchers


Avast entdeckt weitere Spionage-App im Google Play Store
Vorsicht vor "Family / Employee Monitor (Enterprise Tracking)"



Nur wenige Tage nachdem Sicherheitsforscher von Avast sieben Spionage-Apps entdeckt haben, die Google daraufhin aus dem Play Store entfernt hat, haben sie über die Mobile Threat Intelligence Plattform "apklab.io" eine weitere fragwürdige App eines anderen Entwicklers identifiziert, welche beim Thema Datenschutzverletzung noch einen Schritt weiter geht.

Der "Family / Employee Monitor (Enterprise Tracking)", der bisher mehr als 10.000 Mal heruntergeladen wurde, spricht Eltern und Organisationen an, die ihre Kinder beziehungsweise Mitarbeiter überwachen möchten. Das Avast Threat Labs Team klassifiziert diese App als sogenannte Stalkerware, da sie auf Social-Media-Aktivitäten (einschließlich Facebook, Kik, Skype, Hangouts und andere Chat-Plattformen) des Nutzers zugreifen und diese Informationen abgreifen kann.

Fragwürdig ist dabei vor allem der Prozess der App für kostenlose Testversionen. Um die App kostenlos zu nutzen, müssen User eine 4- oder 5-Sterne-Bewertung für eine andere App namens "Netiquette" abgeben und bestimmte Schlüsselwörter zum Thema Cybermobbing und Schutz von Kindern verwenden. Die Nutzer von Netiquette wiederum werden aufgefordert, für ein sogenanntes "Parenting Social Network" außerhalb der offiziellen Zahlungskanäle des Google Play Stores Geld zu bezahlen.

Nikolaos Chrysaidos, Head of Mobile Threat Intelligence and Security bei Avast, kommentiert: "Apps wie Family Employee Monitor greifen in die Privatsphäre des Endverbrauchers ein und haben deshalb in App-Stores nichts zu suchen. Die Anwendungen werden vermeintlich an Eltern und Arbeitgeber mit extrem fragwürdigen Kontrollfunktionen vermarktet und können in den Händen von eifersüchtigen Ex-Partnern oder Stalkern zum gefährlichen Überwachungswerkzeug werden. Wir setzen uns dafür ein, solche Apps schnellstmöglich zu identifizieren und in Zusammenarbeit mit Google aus dem Google Play Store entfernen zu lassen – nicht nur, weil sie den Anti-Spyware-Richtlinien von Android widersprechen, sondern auch aus ethischen Gründen und Sicherheitsbedenken."

Die App wurde bereits von Avast an Google gemeldet und daraufhin aus dem Google Play Store entfernt. (Avast: ra)

eingetragen: 04.08.19
Newsletterlauf: 30.08.19

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Meldungen: Hintergrund

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    SophosLabs und Sophos Managed Threat Response haben einen Bericht über eine neue Ransomware veröffentlicht, die eine bisher noch nicht bekannte Angriffsmethode verwendet: Die sogenannte Snatch-Ransomware geht mit variierenden Techniken vor und veranlasst unter anderem einen Neustart übernommener Computer im abgesicherten Modus, um verhaltensorientierte Schutzmaßnahmen, die speziell nach Ransomware-Aktivitäten wie das Verschlüsseln von Dateien Ausschau halten, zu umgehen. Sophos geht davon aus, dass Cyberkriminelle damit eine neue Angriffstechnik etabliert haben, um fortschrittliche Schutzmechanismen auszuhebeln. Neben der neuen Angriffstaktik belegt ein weiterer interessanter Fund, dass sich ein anderer Trend fortzusetzen scheint: Kriminelle filtern immer häufiger Daten heraus, bevor die eigentliche Ransomware-Attacke startet. Die entwendeten Daten könnten zu einem späteren Zeitpunkt für Erpressungen, auch in Zusammenhang mit der DSGVO, verwendet werden. Ähnliches Verhalten konnten die SophosLabs zum Beispiel bei Ransomware-Gruppen wie Bitpaymer feststellen.

  • Windows-Zero-Day-Exploit zur Rechteausweitung

    Kaspersky-Technologien haben eine Zero-Day-Schwachstelle im Windows-Betriebssystem gefunden. Der darauf basierende Exploit ermöglichte es Angreifern, höhere Privilegien auf dem attackierten Gerät zu erlangen und Schutzmechanismen im Google Chrome Browser zu umgehen - wie es in der WizardOpium-Kampagne geschah. Ein Patch wurde bereits veröffentlicht. Die neue Windows-Schwachstelle wurde von Kaspersky-Forschern aufgrund eines anderen Zero-Day-Exploits gefunden. Bereits im vergangenen November hatten die Exploit-Prevention-Technologien, die in den meisten Produkten des Unternehmens integriert sind, einen Zero-Day-Exploit in Google Chrome gefunden. Dieser Exploit ermöglichte es den Angreifern, beliebigen Code auf dem Computer des Opfers ausführen. Im Rahmen weiterer Untersuchungen dieser Kampagne, die die Experten WizardOpium tauften, wurde nun der Exploit im Windows-Betriebssystem gefunden.

  • Phishing ist ein langfristiges Problem

    Akamai Technologies hat den "State of the Internet"-Sicherheitsbericht 2019 "Phishing - Baiting the hook" veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Cyberkriminelle unternehmensbasierte Entwicklungs- und Bereitstellungsstrategien wie Phishing-as-a-Service nutzen, um die größten Technologiekonzerne der Welt anzugreifen. Knapp 43 Prozent der beobachteten Domains zielten auf Microsoft, PayPal, DHL und Dropbox ab. Der Bericht legt offen, dass Phishing nicht mehr nur eine E-Mail-basierte Bedrohung ist, sondern auch Social Media und mobile Geräte umfasst. Es handelt sich um ein weitreichendes Problem, das alle Branchen betrifft. Da sich die Angriffsmethoden weiterentwickeln, entstehen neue Techniken, etwa für Attacken auf geschäftliche E?Mails (Business E?Mail Compromise, BEC). Laut dem FBI führten BEC-Angriffe zwischen Oktober 2013 und Mai 2018 zu weltweiten Verlusten von mehr als 12 Milliarden US-Dollar.

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    Im Laufe des Jahres 2019 haben das Threat Research Center (TRC) und das Emergency Response Team (ERT) von Radware eine zunehmende Anzahl von TCP-Reflection-Angriffen überwacht und verteidigt. Bei solchen Angriffen werden nicht nur die eigentlichen Ziele in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch nichts ahnende Netzwerkbetreiber, deren Ressourcen benutzt werden, um die Attacke zu verstärken. Im Extremfall wird das Ziel des Angriffs als vermeintlicher Urheber der Attacke sogar von den einschlägigen Service-Anbietern auf deren Blacklists gesetzt. TCP-Reflection-Angriffe wie die SYN-ACK Reflection waren bis vor kurzem bei Angreifern weniger beliebt. Der Mangel an Popularität war hauptsächlich auf die falsche Annahme zurückzuführen, dass TCP-Reflection-Angriffe im Vergleich zu UDP-basierten Reflexionen nicht genügend Verstärkung erzeugen können. Im Allgemeinen haben TCP-Angriffe eine geringe Bandbreite und die Wahrscheinlichkeit ist geringer, dass eine Internetverbindung gesättigt wird. Stattdessen werden TCP-Angriffe genutzt, um durch hohe Paketraten (Packets Per Second - PPS) viele Ressourcen von Netzwerkgeräten zu binden und so Ausfälle zu provozieren.

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    Die Sicherheitsforscher von Malwarebytes geben ihre Sicherheitsprognosen für das Jahr 2020 bekannt. Dabei prognostizieren die Experten zunehmende Gefahren für Unternehmen durch Ransomware-Angriffe, erwarten vermehrt Exploit-Kit-Aktivitäten und VPN-Skandale. Im Folgenden werden sechs Sicherheitsprognosen vorgestellt und in die Entwicklungen der jüngsten Zeit eingeordnet. Ransomware-Angriffe auf Unternehmen und Regierungen werden dank neu gefundener Schwachstellen zunehmen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren konnte im Business-Umfeld ein Anstieg von Schwachstellen festgestellt werden und gerade in diesem Jahr wurde immer mehr Malware entwickelt, die sich auf Unternehmen konzentriert anstatt auf Verbraucher.