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PoS-Attacken mit Malware Cherry Picker


PoS-Malware weiterhin ungebremst auf dem Vormarsch
Schützen kann man sich vor einer Malware wie Cherry Picker nur, wenn man seine Sicherheits-Infrastruktur rund um die Uhr überwacht



Trustwave warnt vor Malware, die es auf Point-of-Sale-Terminals - Geräte für den bargeldlosen Zahlungsverkehr - abgesehen hat. Ziel der Malware ist das Abgreifen von Kreditkarteninformationen. Gefährlich ist diese Next-Generation-Malware vor allem deshalb, weil signatur- und verhaltensbasierte Sicherheits-Tools diese Art von Schadprogrammen im Regelfall nicht erkennen.

Die Forschungen von Trustwave zeigen, dass nur etwa jeder fünfte Angriff auch tatsächlich von den Betroffenen erkannt wird. Das heißt, in 80 Prozent aller Fälle merken die Betroffenen nicht, dass sie Opfer eines Hacks geworden sind. Leichtes Spiel haben Cyberkriminelle vor allem, weil viele Unternehmen ihre Server mit viel zu schwachen Passwörtern absichern und bei Fernzugriffen wichtige Sicherheitsregeln nicht beachten. Diese beiden Faktoren sind zu jeweils 28 Prozent daran Schuld, dass Cyberkriminelle sich Zugriff auf Daten verschaffen können.

Weitere Faktoren, die einen Datenzugriff erleichtern, sind eine schwache Eingabekontrolle (15 Prozent), ungepatchte Sicherheitslücken (15 Prozent) und fehlerhafte Software-Einstellungen (8 Prozent). In 6 Prozent aller Fälle sind unzufriedene Mitarbeiter, die wertvolle Insider-Informationen nach außen geben, Schuld an einer Kompromittierung der Daten.

Bei PoS-Attacken wird von Cyberkriminellen schon seit einigen Monaten gerne die Malware Cherry Picker eingesetzt. Diese Malware wird im Regelfall weder von Virenscannern noch Sandboxing-Lösungen erkannt. Cherry Picker wird erst durch Eingabe bestimmter Parameter aktiviert und wird deshalb von herkömmlichen Antiviren-Lösungen, die mit Signaturen arbeiten oder eine Verhaltensanalyse durchführen, nicht erkannt.

Dazu kommt noch, dass Cherry Picker in der Lage ist, nach dem Abgreifen der Daten alle Spuren, mit denen man die Existenz der Malware nachweisen könnte, durch mehrfaches Überschreiben zu beseitigen. Und das gelingt so gut, dass selbst Sicherheits-Experten keine Chance haben, die Existenz von Cherry Picker nachzuweisen.

Schützen kann man sich vor einer Malware wie Cherry Picker nur, wenn man seine Sicherheits-Infrastruktur rund um die Uhr überwacht. Unablässig sind regelmäßige Schwachstellen-Scans und Penetrationstests. Sehr wichtig sind auch geschulte IT-Mitarbeiter, die sofort erkennen, dass eine Malware sich Zugriff auf das System verschafft hat oder verschaffen will und wirkungsvolle Maßnahmen gegen den Eindringling ergreifen. (Trustwave: ra)

eingetragen: 06.07.16
Home & Newsletterlauf: 05.08.16


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