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Malware-"Highlights": Im Januar 2016


Im Malware-Fokus: Das Betriebssystem Linux, der Google Playstore und die Firmware für Smartphones
Multifunktionale Backdoor für Linux entdeckt: Die Softwarelücke nutzt Dropper und Spyware, um sich unberechtigten Zugriff auf private Daten zu verschaffen

(21.04.16) - Doctor Web veröffentlichte einen Report, der sich mit den signifikantesten Bedrohungen beschäftigt. Im Januar 2016 stand besonders Malware für das Betriebssystem Linux im Mittelpunkt. Daneben verbreiten sich Viren auch zunehmend über Apps, die im Google Playstore heruntergeladen werden können. Gleichzeitig wurden gefährliche Android-Trojaner in der Firmware des Smartphones Philips S307 entdeckt.

Die Bedrohung des Monats: Linux im Fadenkreuz
Doctor Web hat eine multifunktionale Backdoor für Linux entdeckt. Die Softwarelücke nutzt Dropper und Spyware, um sich unberechtigten Zugriff auf private Daten zu verschaffen. Dabei installiert der Dropper eigenständig Programm-Dateien, die wiederum einen Virus enthalten. Die infizierten Module können über 40 verschiedene Befehle ausführen. Dazu gehören Mitloggen und Übermittlung von Tastatureingaben, Starten von infizierten Apps und Weiterleitung von privaten Dateien an Cyber-Kriminelle. Des Weiteren können Dateien auf einen Remote-Server hochgeladen, Screenshots vom Desktop erstellt sowie bash-Befehle ausgeführt werden.

Der Linux.Encoder.3 benötigt keine Administratorenrechte, sondern kann mit jedem beliebigem Nutzerkonto ausgeführt werden. Der Schädling erhielt ferner ein Upgrade von seinen Malware-Entwicklern, weist aber immer noch einige Programmierfehler auf, wie zum Beispiel die mangelhafte Datei-Verschlüsselung. Außerdem entdeckten die Doctor Web Analysten Linux.Ekoms. Dieser erzeugt alle 30 Minuten einen Screenshot vom Bildschirm, speichert diesen im temporären Verzeichnis und sendet es auf den Server des Cyber-Kriminellen.

Malware mit cleverer Tarnung
Darüber hinaus wurde im Januar auch eine Windows-kompatible Applikation mit dem Namen Trojan.Ekoms.1 entdeckt. Beim Start sucht der Trojaner nach Dateien im temporären Verzeichnis "%appdata%", um diese zu überschreiben. Werden dort jedoch keine Dateien gefunden, legt der Trojaner selbst Files mit der Endung *.kkt oder *.ddt an. In diesen werden Screenshots aber auch Tastatureingaben gespeichert und automatisch an den Server des Cyber-Kriminellen versendet. Der Trojaner tarnt sich dabei mittels einer gültigen Signatur mit der Bezeichnung "Issledovaniya i razrabotka" und einem Root-Verzeichnis von Comodo Internet Security.

Die scheinbar neueste Entwicklung der Linux-Malware ist der Wurm "The Moon", über den bereits Ende Januar mehrere Zeitschriften und Blogs berichtet haben. Jedoch ist er Dr.Web schon länger bekannt und wurde am 14. Dezember 2015 als Linux.DownLoader.69 in die Datenbank aufgenommen.

Malware für Smartphones und andere mobile Endgeräte
Die Kriminalitätsrate im Google Playstore ist nach wie vor recht hoch. So entdeckten die Virenanalysten von Doctor Web den Download-Trojaner Android.Cooee.1 in der Firmware des Smartphones Philips S307. Ferner waren über 60 Spiele mit Android.Xiny.19.origin infiziert. Dieser Schädling ist in der Lage, *.apk-Dateien von Cyber-Kriminellen zu starten, Malware hochzuladen und unerwünschte Werbung anzuzeigen.

Malware-Statistik im Web – keine Besserung in Sicht

>> Trojan.DownLoad3.35967 lädt Malware herunter und agiert anschließend selbständig.

>> Trojan.Siggen6.33552 ist in der Lage, unbemerkt Malware einzuschleusen.

>> Trojan.LoadMoney wird durch das Partnerprogramm LoadMoney generiert. Dieser lädt Malware herunter, die sich anschließend automatisch installiert.

>> Trojan.Crossrider1.50845 blendet unerwünschte Werbung ein.

>> Trojan.Zadved ergänzt vom User initiierte Suchanfragen mit eigenen Einträgen und zeigt gefälschte (Werbe-)Meldungen in sozialen Netzwerken an.

>> BackDoor.IRC.NgrBot.42 ist in der Lage, Befehle von Cyber-Kriminellen auszuführen. Außerdem ist die Verwaltung infizierter Geräte durch das textbasiertes Chat-System Internet Relay Chat (IRC) möglich.

Entwicklung von Malware im E-Mail-Verkehr
>> Trojan.Encoder.567 verschlüsselt alle gängigen Dateitypen und fordert anschließend Geldzahlungen für eine Entschlüsselung.

>> Trojan.DownLoader lädt selbständig Malware herunter.

>> Trojan.PWS.Stealer stiehlt Passwörter und andere sensible Daten.
>> Trojan.Encoder.3539 fordert vom User Geld, damit er die verschlüsselten Inhalte wieder nutzen kann.

Entwicklung bei Bot-Netzen weitgehend stabil
Die IT-Sicherheitsspezialisten von Doctor Web verfolgten die Verbreitung des Botnets, das auf Win32.Rmnet.12 basiert.

Der Dateivirus Rmnet verbreitet sich unbemerkt vom Nutzer und fügt Schadcode in Webseiten ein. Er ist auch in der Lage, sensible Daten wie Cookies und Passwörter von beliebten FTP-Clients zu entwenden.

Die Bots basieren auf dem Trojaner Win32.Sector. Dieser verfügt über folgende Funktionen:
>> Datei-Download aus dem P2P-Netzwerk und automatischer Start nach dem Download;
>> Integration von infizierten Prozessen;
>> Deaktivierung der Antivirensoftware und Sperrung des Zugangs zu Webseiten der Anti-Virenschutzsoftware;
>> Infizierung von Dateien auf der lokalen Festplatte und Wechseldatenträgern, auf denen die autorun.inf-Datei erstellt wird.

Aktivitäten des Botnets (01/ 2016):

Encoder-Statistik
Die meistverbreiteten Encoder im Januar 2016 waren der Trojan.Encoder.858, Trojan.Encoder.567 und Trojan.Encoder.2843.
(Doctor Web: ra)

Doctor Web: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.