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Angreifer im Schnitt 229 Tage lang unentdeckt


"Mandiant Threat Report" zu neuartigen Cyberangriffen: Nur ein Drittel der Unternehmen kann eigenständig Angriffe und Sicherheitslücken identifizieren
44 Prozent der im Report erfassten Phishing-E-Mails gaben sich als Nachricht der jeweiligen IT-Abteilungen in den Unternehmen aus

(21.05.14) – FireEye veröffentlichte den nunmehr fünften jährlichen "Mandiant M-Trends"-Report. Der Report "Beyond the Breach" basiert auf intensiven Forschungsaktivitäten und Analysen von Mandiant aus dem Jahr 2013. Er zeigt die Taktiken und Methoden der Angreifer auf, mit denen sich diese einen Zugriff auf die sensiblen Daten von Unternehmen verschaffen wollen. Er verweist darüber hinaus auf kommende, global auftretende neue Gefahren, die vermutlichen Motive der Cyberkriminellen sowie ihre bevorzugten Opfer.

"Im letzten Jahr hat Mandiant einige Fortschritte bei der Gefahrenabwehr der Unternehmen festgestellt. So werden Angriffe inzwischen durchaus etwas schneller entdeckt. Jedoch gibt es immer noch erhebliche Probleme bei der eigenen Kompetenz im Hinblick auf das Erkennen von Cyber-Angriffen. Unser Fokus richtet sich darauf, hier für noch schnelleren Fortschritt zu sorgen und den aktuellen Positivtrend zu verstärken", betont Kevin Mandia, SVP und COO von FireEye.

Auf Basis der von Mandiant im Jahr 2013 untersuchten Vorfälle bietet "Beyond the Breach” einige wichtige Erkenntnisse:

>> Die Zeit bis zur Entdeckung von Angriffen schrumpft weiter
Die durchschnittliche Zeit, in der sich Angreifer ungehindert in Firmennetzwerken bewegen konnten, sank von 243 Tagen im Jahr 2012 auf 229 Tage im Jahr 2013. Der Rückgang scheint angesichts des entsprechenden Verhältnisses von 2011 auf 2012 (von 416 auf 243 Tage) vergleichsweise geringer. In jedem Fall aber können sich Unbefugte unter Umständen jahrelang unentdeckt in Unternehmensnetzwerken herumtreiben – in einem konkreten Fall sogar sechs Jahre und drei Monate.

>> Unternehmen müssen generell ihre Fähigkeiten bei der Entdeckung von Angriffen verbessern
Im Jahr 2012 hatten noch 37 Prozent der Unternehmen eigenständig Attacken entdeckt – im Jahr 2013 waren es nur noch 33 Prozent.

>> Phishing E-Mails tarnen sich als Nachricht aus der Unternehmens-IT
44 Prozent der im Report erfassten Phishing-E-Mails gaben sich als Nachricht der jeweiligen IT-Abteilungen in den Unternehmen aus. Die überwiegende Mehrheit dieser E-Mails wurde an einem Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag versendet.

>> Cyberangriffe im Zuge von politischen Konflikten betreffen zunehmend auch Unternehmen
Im letzten Jahr hat Mandiant eine erhöhte Zahl von Vorfällen festgestellt, wo Cyber-Angriffe im Rahmen zwischenstaatlicher Konflikte auch Unternehmen in den jeweiligen Ländern betrafen. Hierbei ist besonders die Syrian Electronic Army (SEA) zu erwähnen, die Webseiten und Social Media Accounts von privaten Organisationen manipulierte, um auf ihre politischen Ziele aufmerksam zu machen.

>> Mutmaßlich aus dem Iran stammende Angreifer spionieren bei Energieversorgern, Behörden und Regierungen
Intensive Untersuchungen im Energiesektor und bei Behörden haben erhöhte Cyber-Spionageaktivitäten gezeigt, deren Ursprung vermutlich im Iran liegt. Das legt den Schluss nahe, dass Angriffe zunehmend auch aus Überwachungsgründen geführt werden. Und obwohl die Angriffe aus dem Iran längst nicht auf dem neuesten technischen Stand sind, besteht kein Grund zu Beruhigung – die Angreifer werden ihre Methoden im Lauf der Zeit zweifelsohne verfeinern.
(FireEye: ra)

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Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.