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Erpresser-Trojaner im Aufwind


IBM X-Force-Sicherheitsreport: Gefahr durch Insider - Thema IT-Sicherheit endlich in Führungsetagen angekommen
Die größten Cybergefahren 2015: Profidiebe im Unternehmensnetzwerk werden meist nur zufällig enttarnt

(21.12.15) - IBM liefert mit dem neuen "X-Force Report Q4/15" einen Jahresrückblick der größten Cybergefahren 2015: Dazu zählt der Trend zu mehrstufigen IT-Sicherheitsvorfällen ("Onion-layered Security Incidents"). Bei diesen werden professionelle Datendiebe oft erst mit entdeckt, nachdem die IT-Abteilungen unzusammenhängenden, weniger gut getarnten Attacken von Amateurhäckern nachgehen. Weitere Trends sind die hohe Zahl an Angriffen mit Erpresser-Trojanern, von Insidern in Unternehmen verursachte Cyberpannen und die steigende Aufmerksamkeit, die das Thema Cybersicherheit in den Führungsetagen genießt.

"Immer häufiger stoßen IT-Abteilungen in Unternehmen auf Sicherheitslücken, die bereits monate- oder jahrelang bestehen und im schlimmsten Fall unbemerkt von Datendieben ausgenutzt wurden", sagt Gerd Rademann, Business Unit Executive, IBM Security Systems DACH. "Der aktuelle X-Force-Report zeigt: Oft entdeckt die IT professionelle Angriffe erst, nachdem sie weniger gut getarnten Attacken nachgegangen ist."

Mehrstufige Sicherheitsvorfälle (Onion-layered Security Incidents)

Es gibt unterschiedliche Wege, die zur Entdeckung von Cyberangriffen führen: Jemand ruft die Support-Hotline eines Unternehmens an, um mitzuteilen, dass die Website nicht mehr erreichbar ist. Oder, ein IT-Administrator im Unternehmen bemerkt eine ungewöhnlich hohe Systemauslastung. Sein Kollege entdeckt seltsame Dateien auf einem Server. Die weitere Untersuchung zeigt, dass dies das Werk eines Amateurhackers war, der eine bestehende Sicherheitslücke in einer alten Betriebssystemversion ausgenutzt hat – eigentlich nicht schwer zu beheben.
Die Überraschung folgt: Beim Updaten bemerken die IT-Verantwortlichen, dass sich schon seit Monaten jemand am Server zu schaffen gemacht hat und von Ländern aus auf Dateien zugreift, die keine Verbindung zum Unternehmen haben: Profihacker, die ihre Spuren gut verwischt haben und nur durch die Untersuchung eines Amateurangriffs mit entdeckt wurden. Das ist ein Trend, der sich laut dem IBM X-Force-Report im Jahr 2015 verstärkt hat, weil IT-Abteilungen Unregelmäßigkeiten zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Wie sich Unternehmen besser schützen können, verrät der Report ebenfalls.

Geschäft mit Erpresser-Trojanern
Ein weiterer Trend, den die X-Force für 2015 ausgemacht hat: Der Markt für Ransomware floriert. Einmal auf die Zielsysteme eingeschleust, verschlüsseln diese Erpresser-Trojaner bestimmte Daten und geben sie erst wieder frei, wenn das Opfer an die Angreifer ein Lösegeld bezahlt. Allein die Ransomware "Cryptowall" hat Cyberkriminellen in den USA bereits 18 Millionen US-Dollar eingebracht. Die Verschlüsselung ist so gut, dass sie nicht geknackt werden kann.

Sicherheitslücke Mensch
Bereits Anfang des Jahres 2015 teilte IBM mit, dass rund die Hälfte aller Cyberattacken auf Unternehmen aus den eigenen Reihen kommt. Zu diesem Ergebnis kommt der Cyber Security Intelligence Index. Unter den Angreifern finden sich unzufriedene Angestellte, Dienstleister mit Systemzugriff oder arglose Mitarbeiter, die Opfer von Kriminellen werden. Rund ein Viertel der Attacken geht auf unbedachte Anwenderfehler ohne Absicht zurück, etwa beim Klicken auf präparierte Links in Spam-Mails.

Höchste Priorität in der Geschäftsführungsetage
Mittlerweile genießt das Thema IT-Sicherheit auch in den Führungsetagen höchste Beachtung. Unternehmen wollen sich besser schützen, etwa indem sie sich von Experten beraten lassen, Aktionspläne erarbeiten oder ihre IT-Infrastruktur auf Schwachstellen hin untersuchen lassen. Das Geld für solche Prävention ist gut angelegt: Fast 3,8 Millionen US-Dollar mussten die in der 2015 Cost of Data Breach Study weltweit befragten Unternehmen durchschnittlich ausgeben, um ihre Datenpannen zu beheben – in Deutschland sind es im Schnitt 3,5 Millionen US-Dollar. (IBM: ra)

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Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.