- Anzeigen -


Sie sind hier: Home » Virenwarnung » Statistiken

Top-Phishing-Ziele im ersten Halbjahr 2015


Mehr als jeder zehnte Phishing-Angriff zielt auf Facebook-Nutzer ab
Gehackte Accounts vielseitig verwendbar; Sicherheitsmaßnahmen verhindern Identitätsdiebstahl

(04.08.15) - Die Top-3 der am häufigsten über Phishing attackierten Organisationen weltweit sind Yahoo!, Facebook und Google. Während die Angriffskurven auf Yahoo! und Google schwankend sind, vereint der Social-Media-Gigant seit eineinhalb Jahren konstant jede zehnte Phishing-Attacke auf sich. Im ersten Halbjahr 2015 richteten sich beispielsweise 10,52 Prozent aller weltweit von Kaspersky Lab geblockten Phishing-Attacken gegen Facebook-Nutzer. Gelangen Facebook-Zugangsdaten in die Hände von Cyberkriminellen, werden die gehackten Accounts beispielsweise für die Verbreitung von Spam, Phishing-Links und Schadprogrammen verwendet. Kaspersky Lab zeigt, wie sich Nutzer von Facebook und Co. vor dem Diebstahl ihrer Identitäten beziehungsweise Konten schützen.

"Cyberkriminelle locken ihre Opfer auf Phishing-Seiten, die zum Beispiel eine täuschend echt wirkende Facebook-Seite nachahmen und illegal Account-Zugangsdaten abfragen", erklärt Christian Funk, Leiter des deutschen Forschungs- und Analyse-Teams bei Kaspersky Lab. "Links auf solche Phishing-Seiten sind in E-Mails, Foren und nachgeahmten Nachrichten von Sozialen Netzwerken enthalten. Sie können sich aber auch hinter Werbebannern bei Drittanbietern verbergen. Zudem ahmen die Betrüger zunehmend mobile Webseiten für den Facebook-Zugang nach. Smartphone-und Tablet-Besitzer sind besonders gefährdet, weil mobile Browser oft die Adresszeile nicht anzeigen. Damit fällt ein wichtiges Kontrollinstrument für die Echtheit einer aufgerufenen Webseite weg."

Facebook-Account gehackt: die Folgen
Wurde der Account eines Sozialen Netzwerks beispielsweise bei Facebook gehackt, werden die dahinter steckenden Cyberkriminellen vielseitig aktiv:

• >> Streuung von Phishing-Links – Phishing wirkt effektiver, wenn Links auf Phishing-Seiten von real existierenden Konten anstatt von Bot-Accounts versendet werden. Ein Nutzer klickt eher auf eine Seite, wenn der Link von einem Netzwerk-Freund anstatt von einem Fremden kommt.

• >> Distribution von Schadprogrammen – Nutzer laden eine (Schad-)Datei eher herunter und öffnen diese, wenn sie beispielsweise von einem Facebook-Freund dazu aufgefordert werden.

• >> Verbreitung von Spam-Nachrichten an die Kontaktliste oder über die Pinnwand des gehackten Accounts.

• >> Direkte Betrügereien, bei denen eine Nachricht an die Freunde des Opfers versendet wird, mit der Bitte, aufgrund eines Notfalls Geld auf ein bestimmtes Bankkonto zu transferieren.

• >> Informationssammelstelle – mittels Informationen über Nutzer, die in Sozialen Medien ersichtlich sind, können Cyberkriminelle maßgeschneiderte Attacken durchführen.

• >> Verkauf gehackter Accounts – Accounts, die unter cyberkrimineller Kontrolle stehen, werden im Cyberuntergrund gehandelt und für bares Geld verkauft.

Kaspersky Lab zeigt Sicherheitsmaßnahmen auf

Grundsätzlich sollten alle Online-Accounts – also auch die von Sozialen Netzwerken – mit einem einzigartigen und starken Passwort versehen werden. Stark heißt: mindestens 14 Stellen, eine Mischung aus Zahlen, Ziffern und Sonderzeichen sowie Groß- und Kleinschreibung.

Speziell vor Phishing schützen sich Nutzer Sozialer Netzwerke, neben dem Einsatz einer aktuellen Virenschutzlösung wie Kaspersky Internet Security - Multi-Device, mit der Beachtung der folgenden Maßnahmen:

• >> Wer eine E-Mail-Benachrichtigung beispielsweise von Facebook über die Blockierung seines Accounts erhält, sollte seine Zugangsdaten auf keinen Fall in ein eventuell beiliegendes Formular oder auf einer verlinkten Webseite eingeben.

• >> Linkadressen lassen sich vorab anzeigen, indem der Mauszeiger darüber platziert wird. So kann man feststellen, ob der integrierte Link überhaupt auf eine Facebook-Seite führt. Noch sicherer ist es aber, den Link manuell in die Adresszeile des Browsers einzugeben.

• >> Selbst bei manueller Eingabe sollte man jedoch nach dem Laden der gewünschten Webseite nochmals deren URL in der Adresszeile kontrollieren, um sicher zu gehen, dass die Adresse nicht ausgetauscht wurde.

• >> Facebook nutzt für die Datenübertragung immer eine sichere Verbindung über das HTTPS-Protokoll, zu erkennen am Schloss-Symbol in der Adresszeile des Browsers. Fehlt dieses, ist davon auszugehen, dass auch eine scheinbar korrekte Adresse auf eine betrügerische Webseite führt.

Top 3 der von Phishern angegriffenen Organisationen von Januar bis Juni 2015 (erstes Halbjahr 2015)
>> Yahoo 17 Prozent
>> Facebook 10,52 Prozent
>> Google 6,74 Prozent

Top 3 der von Phishern angegriffenen Organisationen von Januar bis März 2015 (erstes Quartal 2015)
>> Facebook 10,97 Prozent
>> Google 8,11 Prozent
>> Yahoo 5,21 Prozent

Top 3 der von Phishern angegriffenen Organisationen von Januar bis Dezember 2014 (gesamtes Jahr 2014)
>> Yahoo 23,3 Prozent
>> Facebook 10,02 Prozent
>> Google 8,73 Prozent

Die Analyse von Kaspersky Lab basiert auf anonymen Daten, die aus dem Cloud-basierten Kaspersky Security Network (KSN) gewonnen werden. Am KSN können Kaspersky-Kunden auf freiwilliger Basis teilnehmen. Die von Kaspersky Lab erhobenen Daten werden anonym und vertraulich behandelt. Es werden keine persönlichen Daten wie zum Beispiel Passwörter gesammelt. Über das KSN erhält Kaspersky Lab Informationen über Infizierungsversuche und Malware-Attacken.

Für jeden einzelnen Online-Zugang einzigartige und entsprechend starke Passwörter nutzen? Was zunächst unmöglich klingt, kann mit systematischem Vorgehen gelöst werden. Kaspersky-Experte David Emm hat ein recht einfaches System für das persönliche Passwortmanagement entwickelt. Statt eines festen Passwortes, das man variiert, merkt man sich eine bestimmte Formel zum Erstellen der Kennwörter. Das kann beispielsweise wie folgt aussehen: Zunächst nimmt man den Namen des jeweiligen Dienstes, für den man ein Kennwort erstellen möchte, etwa "meinebank". Als nächstes schreibt man etwa den vierten Buchstaben immer groß und verschiebt den vorletzten Buchstaben an den Anfang des Wortes. So wird aus dem Kennwort "nmeiNebak". Nun fügt man noch weitere Zahlen und Sonderzeichen an festen Positionen ein, etwa nach dem dritten Zeichen und an vorletzter Stelle. Dann wird aus einem einfachen Kennwort ein sicheres "nme2973iNeba?_!$k". Eine weitere einfache Alternative: Wer beispielsweise die ersten Zeichen des Satzes "Ich habe einen Online-Zugriff auf mein Konto bei meiner Bank" nimmt, der erhält ein "IheOZamKbmB". Nun kann man noch Zahlen und Sonderzeichen einfügen und hat so ein sicheres und dennoch leicht zu merkendes Kennwort. (Kaspersky Lab: ra)

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.