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2,47 Millionen neue mobile Malware im Jahr 2013


"McAfee Labs Threats Report Q4-2013": Untergrundmarkt unterstützt Point-of-Sales-Cybercrime vom Coding bis zum Verkauf; digital signierte Malware durch Content-Distribution-Netzwerke in 2013 verdreifacht
Zunehmend einfacher, online POS-Malware zu erwerben oder aber gestohlene Kreditkartennummern und andere persönliche Daten zu verkaufen

(03.04.14) - McAfee Labs veröffentlichte den "McAfee Labs Threats Report" vom vierten Quartal 2013. Der Report beschreibt die Schlüsselrolle der "Dark-Web-Malware-Industrie" im Umfeld der hochkarätigen Angriffe und Datenverletzungen am Point-of-Sale (POS) im Herbst 2013. Zudem wird beleuchtet wie zunehmend einfach es ist, online POS-Malware zu erwerben oder aber gestohlene Kreditkartennummern und andere persönliche Daten zu verkaufen. McAfee Labs berichtet im Report außerdem über eine Verdreifachung der Anzahl an digital signierten Malware Samples im Laufe des Jahres 2013 – dies wurde insbesondere durch den Missbrauch automatisierter Content Distribution Networks (CDNs) vorangetrieben, die bösartige Binärdateien in digital signierte Installationsprogramme einbinden. McAfee Labs geht davon aus, dass diese schnelle Entwicklung eine erhebliche Bedrohung für das bewährte Zertifikat-Modell (CA) zur Authentifizierung von "sicherer" Software bedeuten kann.

Schlichte Technologien "von der Stange"
Detaillierte Untersuchungen bei Datenverstößen mit Kreditkarten zeigen, dass POS-Malware auf relativ einfacher Technologie beruht und wahrscheinlich "von der Stange" bei der Cybercrime-as-a-Service Untergrundgemeinde gekauft und speziell für diese Angriffe angepasst wurde. Zudem konnte McAfee Labs nachweisen, dass in Dark-Web-Märkten versucht wurde, die gestohlenen Kreditkartennummern und persönlichen Informationen aus den Angriffen im Einzelhandel vom vierten Quartal 2013 zu verkaufen. Die Forscher fanden Verkaufsangebote von rund 40 Millionen als gestohlen gemeldeten Kreditkartennummern in Chargen zwischen einer Million und vier Millionen.

"Das vierte Quartal 2013 wird als der Zeitraum in Erinnerung bleiben, in dem mehr Menschen als je zuvor mit Cyber-Kriminalität in Berührung kamen", so Vincent Weafer, Senior Vice President bei McAfee Labs. "Die Diebstähle geschahen rund um die Feiertage, zu einer Zeit, als die meisten Menschen mit ihren Geschenkeinkäufen beschäftigt waren und die Industrie wollte, dass sich die Konsumenten dabei sicher fühlen. Die Auswirkungen dieser Angriffe werden sowohl am Küchentisch als auch am Konferenztisch zu spüren sein. Die technologische Einfachheit der Angriffe sowie das Ausmaß und die Mühelosigkeit, mit der man damit Geld machen kann, zeigen uns Sicherheitsprofis, dass Dark-Web und Cybercrime-as-a-Service endgültig den Kinderschuhen entwachsen und zu einem ernstzunehmenden Untergrundmarkt herangereift sind."

Zertifikat kein Sicherheitsgarant mehr
Ende 2013 verdreifachte sich die Anzahl der bösartigen signierten Binärdateien in der McAfee Labs-Datenbank auf mehr als acht Millionen. Allein im vierten Quartal identifizierte McAfee Labs mehr als 2,3 Millionen neue bösartige signierte Anwendungen – eine Zunahme von 52 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Praxis der Code-Signing-Software bestätigt die Identität des Entwicklers, der den Code produziert hat und belegt, dass der Code seit seiner digitalen Zertifizierung nicht manipuliert wurde.

Obwohl die Gesamtzahl der signierten Malware sowohl gestohlene, gekaufte sowie missbrauchte Zertifikate enthält, basiert das Wachstum überwiegend auf zweifelhaften CDNs. Dies sind Webseiten und Unternehmen, die es Entwicklern ermöglichen ihre Programme oder eine URL mit Links zu einer externen Anwendung hochzuladen und diese in einem signierten Installationsprogramm zu verstecken.

Das McAfee Labs-Team warnt, dass die wachsende Zahl an digital signierten Dateien mit böser Absicht für Verwirrung von Benutzern und Administratoren sorgen und sogar das CA-Modell infrage stellen kann.

"Zwar hat die Expansion der CA- und CDN-Industrie die Produktions- und Veröffentlichungskosten für Entwickler drastisch reduziert, doch auch die Standards für Qualifizierung und Identifizierung der Herausgeber wurden dramatisch gesenkt", sagt Vincent Weafer. "Wir müssen lernen, mehr Vertrauen in den Ruf des Herstellers zu setzen, der die Datei signiert hat und uns weniger auf die schlichte Präsenz eines Zertifikats zu verlassen."

Weitere Q4 2013 Ergebnisse

>> Mobile Malware.
McAfee Labs identifizierte 2,47 Millionen neue mobile Malware im Jahr 2013, 744.000 allein im vierten Quartal. Der mobile Malware-Zoo wuchs um beachtliche 197 Prozent seit Ende 2012.

>> Ransomware. Die Anzahl an neuer Ransomware stieg um 1 Million neue Exemplare für das Jahr, dies ist eine Verdopplung von Q4 2012 auf Q4 2013.

>> Verdächtige URLs. McAfee Labs verzeichnete im Jahr 2013 einen Anstieg um 70 Prozent bei der Anzahl an verdächtigen URLs.

>> Malware-Verbreitung. Im Jahr 2013 entdeckte McAfee Labs 200 neue Malware-Exemplare pro Minute beziehungsweise mehr als drei neue Bedrohungen pro Sekunde.

>> Master-Boot-Records. McAfee Labs identifizierte 2,2 Millionen neue MBR-Angriffe in 2013.

Jedes Quartal verfolgt das McAfee Labs-Team mit 500 multidisziplinären Forschern in 30 Ländern die gesamte Bandbreite an Bedrohungen in Echtzeit, um Schwachstellen in Anwendung zu identifizieren, das Risiko und deren Korrelation zu analysieren und einen umgehenden Schutz von Unternehmen und der Öffentlichkeit zu erreichen.
(McAfee: ra)

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Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.