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Einzelhandel von Cyber-Angriffen stark betroffen


In den Händen von Hackern: 375 Millionen Datensätze in den ersten sechs Monaten gestohlen
Nur zwei Prozent der Angriffe schlugen fehl, weil ein Verschlüsselungsverfahren, Key Management und Authentifizierungslösungen die Daten vor Missbrauch schützen konnten

(20.08.14) - In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden weltweit 375 Millionen Datensätze gestohlen. SafeNet hat diese Zahlen mithilfe ihres "Breach Level Index" ermittelt. Die Website stellt Zahlen zu öffentlich bekannten Fällen von Datendiebstahl kostenlos bereit. Nun legt SafeNet den zweiten Quartalsreport vor.

Von April bis Juni 2014 gab es weltweit 237 öffentlich gemeldete Cyber-Angriffe. Dabei erbeuteten Hacker mehr als 175 Millionen Kundendaten, darunter persönliche und Bankdaten. Nur zwei Prozent der Angriffe schlugen fehl, weil ein Verschlüsselungsverfahren, Key Management und Authentifizierungslösungen die Daten vor Missbrauch schützen konnten. In allen anderen Fällen fielen sensible Daten zum Opfer. Die meisten gestohlenen Datensätze hatte der Einzelhandel zu verzeichnen: Diesem Wirtschaftssektor kamen mehr als 145 Millionen Datensätze abhanden. Das bedeutet, dass 83 Prozent aller gestohlenen Informationen aus dem Einzelhandel stammten.

Die schlimmsten Hackerangriffe des zweiten Quartals 2014 in Zahlen
Der SafeNet Breach Level Index stellt Details zu Hunderten von Fällen bereit, die nach Ursprung des Angriffs, betroffenem Wirtschaftssektor, Risikoniveau und Datum sortiert werden können. Im zweiten Quartal 2014 waren die am stärksten betroffenen Branchen und erwähnenswerten Ergebnisse:

Die schwerwiegendsten Fälle:
>> In jedem der letzten vier Quartale gab es einen besonders gravierenden Datendiebstahl, bei dem Kriminelle mehr als 100 Millionen Datensätze erbeuten könnten.
>> Von den fünf schlimmsten Angriffen ereigneten sich zwei in Europa. Die übrigen drei wurden in den USA verübt.

Pro Zeiteinheit verlorene oder gestohlene Datensätze:
Pro Tag erbeuteten Kriminelle durchschnittlich 1,96 Millionen Datensätze. Dies entspricht mehr als 81.000 pro Stunde und 1.355 pro Sekunde.

Betroffene Wirtschaftssektoren:
>> Der Einzelhandel musste die meisten Fälle beklagen: 145 Millionen Datensätze und damit 83 Prozent aller gestohlenen Informationen kamen aus dieser Branche
>> Auf Platz zwei der am stärksten betroffenen Sektoren landet der Staat mit elf Prozent aller Datensätze.
>> Eine gute Nachricht - im Vergleich zum ersten Quartal sank die Zahl der Attacken auf die Finanzbranche deutlich: Von 56 Prozent aller gestohlenen Daten im ersten auf weniger als ein Prozent im zweiten Quartal.

Art des Angriffs:
>> Kriminelle Dritte außerhalb der Organisation initiierten 56 Prozent und damit die Mehrheit der Angriffe.
>> Identitätsdiebstahl war bei 58 Prozent der Fälle die Ursache. Bei 88 Prozent der gestohlenen Daten handelte es sich um Zugangsdaten und Passwörter.

"Trotz zahlreicher Sicherheitswarnungen in den Medien geht die Zahl der Hackerangriffe nicht zurück", sagt Thorsten Krüger, Regional Sales Director bei SafeNet. "Das überraschendste Ergebnis ist daher nicht, dass sich Kriminelle Zugang zu sensiblen Informationen verschaffen. Wirklich erstaunlich ist, dass nur ein Prozent der gestohlenen Daten wirkungsvoll verschlüsselt und damit unbrauchbar war. Die Vorteile von Verschlüsselung sind lange bekannt und dennoch setzen viele Unternehmen sie nicht ein. Hier muss ein Umdenken stattfinden: Jedes Unternehmen muss mit dem Ernstfall rechnen, kann sich aber auch davor schützen. Hier setzt die Verschlüsselung der Daten an, indem sie die Informationen für Dritte unbrauchbar macht."

Über den Breach Level Index
Der Breach Level Index ist eine kostenlose länderübergreifende Datenbank für Cyberangriffe. IT-Verantwortliche können auf Basis der Daten das Gefahrenpotential eines Hackerangriffs im Vergleich zu öffentlich bekannten Vorfällen einschätzen. Mithilfe des Index kann die Schwere eines Angriffs anhand verschiedener Kategorien bewertet werden. Als Grundlage dienen dabei öffentlich verfügbare Informationen über vergangene Fälle. Der Index soll als Messlatte für die Branche dienen. So können CIOs den Vorfall besser einschätzen und das weitere Vorgehen mit betroffenen Kunden und Partner abstimmen.
SafeNet hat bei der Entwicklung der Algorithmen für die Einschätzung der Angriffe mit dem Analystenhaus IT-Harvest zusammengearbeitet. Der Index berücksichtigt verschiedene Faktoren, zum Beispiel die Art der Daten, die Anzahl der gestohlenen Datensätze, die Quelle des Angriffs und ob sensible Informationen nach dem Diebstahl für Kriminelle verwendbar sind oder nicht. Diese Informationen werden dann mithilfe eines Algorithmus verarbeitet. Der Index eins entspricht dabei einem weniger gefährlichen Vorfall. Die Zahl zehn markiert einen schwerwiegenden Angriff mit weitreichenden Folgen.
Die Informationen aus dem Breach Level Index stammen von öffentlichen Quellen. SafeNet macht diese Informationen wie sie sind zugänglich und übernimmt keine Gewähr für die Informationen oder Haftung für deren Nutzung.
(SafeNet: ra)

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Meldungen: Statistiken

  • Malware- & Netzwerkangriffe nehmen zu

    Wie der aktuell veröffentlichte "WatchGuard Internet Security Report" für das dritte Quartal 2019 belegt, sollte bei per E-Mail eingehenden Word-, RTF- oder anderen Office-Dokumenten weiterhin besondere Vorsicht gelten. Diesmal haben es gleich zwei einschlägige Malware-Varianten in die Top 10 geschafft. Die Nase vorn hat dabei ein Angriffsversuch, der auf einer Schwachstelle des Word-Formeleditors basiert. Dieser ermöglicht es Hackern beliebigen Code auszuführen, sobald das manipulierte Dokument geöffnet wird. Sowohl hinsichtlich der Gesamtmenge als auch der Verbreitung solch Office-basierter Übergriffe wurden dabei im dritten Quartal neue Bestmarken erreicht: Neben der Anzahl entsprechender Attacken verdoppelte sich auch der Adressatenkreis im Vergleich zum Vorquartal. Die Übermittlung erfolgte in der Mehrzahl aller Fälle per E-Mail. Daher wird es gerade für Unternehmen immer wichtiger, ihre Mitarbeiter gezielt zu sensibilisieren. Schulungen und Aufklärungsinitiativen können dazu beitragen, dass Anwender solche und andere Übergriffe sowie Phishing-Versuche besser erkennen.

  • Ein Drittel mehr DDoS-Attacken

    Im dritten Quartal 2019 stieg die Anzahl der DDoS-Angriffe gegenüber dem Vorquartal um ein Drittel (30 Prozent) an; mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Attacken fand im September statt. Darüber hinaus gab es einen Anstieg einfacherer DDoS-Angriffe, die vor allem akademische Webseiten im Visier hatten. Der Anstieg ist durch eine Vielzahl einfacherer Angriffe bedingt, während in den vorherigen Quartalen das Wachstum auf eine Zunahme intelligenter Angriffe zurückzuführen war, die von erfahrenen Cyberkriminellen auf Anwendungsebene durchgeführt wurden. In diesem Quartal sank der Anteil dieser Art von Angriffen auf 28 Prozent aller DDoS-Angriffe, im zweiten Quartal machten intelligente Angriffen noch die Hälfte (50 Prozent) aus.

  • Vermehrt Ransomware-Angriffe auf NAS-Systeme

    Kaspersky-Forscher haben im Rahmen einer aktuellen Studie eine neue Art von Ransomware-Angriff identifiziert, der im Hinblick auf Network Attached Storage (NAS) ein neues Risiko für Backup-Daten darstellt, die in der Regel auf solchen Geräten gespeichert werden. Da NAS bislang weitgehend als sichere Technologie galt, sind Nutzer hinsichtlich potenzieller Infektionen zumeist unvorbereitet - wodurch deren Daten einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind. Um Network Attached Storages anzugreifen, scannen Cyberkriminelle IP-Adressverzeichnisse und suchen dort nach NAS-Systemen, die über das Internet erreicht werden können. Auch wenn Webschnittstellen nur mittels Authentifizierung zugänglich sind, läuft auf einer Reihe von Geräten Software, die Schwachstellen enthält. Dies ermöglicht es Angreifern, einen Trojaner mittels Exploits zu installieren, der alle Daten auf den mit dem NAS verbundenen Geräten verschlüsselt.

  • Cyberkriminelle schlagen bevorzugt an Werktagen zu

    Barracuda Networks hat ihren aktuellen Spear-Phishing-Report veröffentlicht. Im Zeitraum von Juli bis September 2019 identifizierte der Sicherspezialist 1,5 Millionen Spear-Phishing-Attacken bei über 4.000 Unternehmen oder Institutionen, die "Barracuda Sentinel" einsetzen, ein Cloud-Service mit KI-Lösung zur Echtzeit-Abwehr von Spear-Phishing-Attacken und Betrugsversuchen. Folgender vier Vektoren bedienten sich die Angreifer hauptsächlich: Scamming (39 Prozent): Diese Angriffe zielen ab auf private, sensible und persönliche Informationen wie etwa Kontodaten oder Kreditkartennummern.

  • Sextortion ein sehr großes Problem

    Proofpoint hat ihren neuesten Threat Report für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Darin zeigt das Unternehmen aktuelle Trends und Bedrohungen im Bereich Cybersecurity auf. Besonders auffällig ist dabei, dass die Schadsoftware Emotet allein bei 12 Prozent aller E-Mails mit Malware im Anhang zum Einsatz kam - obwohl Emotet nur in den letzten beiden Wochen des Septembers nennenswert aktiv war. Das heißt demnach, dass in diesem kurzen Zeitraum mehrere Millionen von Nachrichten mit bösartigen URLs oder Anhängen versandt wurden. Eine der treibenden Kräfte hinter der weltweiten Verbreitung von Emotet ist die in Fachkreisen als TA542 (Thread Actor 542) bezeichnete Gruppierung. Diese Gruppe Cyberkrimineller ist für den Vertrieb von Emotet "zuständig" und erweiterte in diesem Zeitraum auch ihr regionales Targeting auf eine Reihe neuer Länder, darunter Italien, Spanien, Japan, Hongkong und Singapur. TA542 hat dabei Methoden angewandt, von denen sich die Gruppe Anfang 2019 zunächst getrennt hatte. Dazu gehören beispielsweise sehr gezielte eingesetzt saisonale und topaktuelle Köder. In diesem Zusammenhang beobachtete Proofpoint zum Beispiel am 23. September, dass in den Nachrichten häufiger als sonst von Edward Snowden die Rede war und die Cyberkriminellen ihre Köder entsprechend anpassten.